25.04.2024

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Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021 / Burg Balga / Teil-Wiederaufbau in Sicht / Erste Veränderungen schon im kommenden Jahr

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021

Burg Balga
Teil-Wiederaufbau in Sicht
Erste Veränderungen schon im kommenden Jahr
Manuela Rosenthal-Kappi

Der Artchitekt Arthur Sarnitz und sein Geschäftspartner Walerij Scherbatych haben in Balga Großes vor. Auf dem Gelände der verfallenen Deutschordensburg soll ein historischer Park entstehen und die Burg teilweise wiederaufgebaut werden.

Was sich noch wie eine ehrgeizige Utopie anhört, könnte doch bald Wirklichkeit werden. Erste Veränderungen sollen nämlich bereits im kommenden Jahr sichtbar sein. 

Im Oktober wurde bekannt, dass die Ruinen der an der Ostsee in der Nähe von Heiligenbeil gelegenen Burg Balga und von Fort Nr. 1 Stein in Königsberg an den gemeinnützigen Verein „Festungserbe im Kaliningrader Gebiet“ für die Dauer von 49 Jahren verpachtet wurden. Auf dem Gelände des Fort Stein hat der Verein bereits erste Aufräum- und Sicherheitsarbeiten vorgenommen. Eine Öffnung für Besichtigungen ist für das Frühjahr 2022 vorgesehen.

In Balga muss laut Sarnitz zunächst einmal das Gelände um die Ruine in Ordnung gebracht und die Ruinen vor dem weiteren Verfall gesichert werden. Dann soll eine wissenschaftliche Untersuchung samt Dokumentation erfolgen, die in erster Linie Erhaltungs- und Sicherheitsmaßnahmen gilt. Zurzeit wachsen Bäume in den Mauerresten und drohen diese weiter zu zerstören. Später soll ein gepflegter Rasen und alles ringsum so angelegt werden, dass Besucher die Burgreste ohne Gefahr besichtigen können.

An einen kompletten Wiederaufbau der im Jahr 1235 vom Deutschen Orden eingenommenen und im Laufe der Jahre befestigten Burg sei auf keinen Fall zu denken, glaubt Scherbatych. Für den Teil-Wiederaufbau sollen alle Experten, die sich daran beteiligen möchten, gehört werden. 

Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts begann der Verfall der Burg, zumal ab 1700 Steine aus Balga zum Festungsbau in Pillau dienten. 1836 erhielt die Turmruine ein neues Dach. In den Jahren 1931 bis 1945 war in den Stockwerken des Turms ein Heimatmuseum untergebracht. Während des Zweiten Weltkriegs stand die Burg unter heftigem Artilleriebeschuss, sodass der Turm wieder verfiel.  Als in den Ruinen nach dem Bernsteinzimmer gesucht wurde, führte dies zur endgültigen Zerstörung.

In Balga sind heute noch Reste des Turms, der Vorburg und der Kirche erhalten, die allerdings stark überwuchert sind, sodass sich Sarnitz und Scherbatych eine Mammutaufgabe gestellt haben.