29.03.2024

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Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021 / Heimatkreisgemeinschaften

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-21 vom 03. Dezember 2021

Heimatkreisgemeinschaften

Insterburg-Stadt /Land

Kreisvertreter: Andreas Heiser, Schlicker Weg 27, 42659 Solingen, Telefon (0212) 811013, andreasheiser@arcor.de. Gst.: Kreisgemeinschaft Insterburg Stadt und Land e.V., Am Marktplatz 10, 47829 Krefeld, Tel. (02151) 48991, Fax (02151) 491141, info@insterburger.de, www.insterburger.de, Bürozeiten: Montag–Freitag von 8 bis 12 Uhr 

Ortsgruppe

Zwickau – Sonnabend, 11. Dezember, 12 Uhr, DRK-Begegnungsstätte, Eschenweg 60, 08060 Zwickau OT Marienthal: Weihnachtsfeier mit Mittagessen, Ehrung von Mitgliedern, weihnachtlichen Liedern und Gesang. Kurt Klaus, Mühl-weg 10, 09387 Pfaffenhain, Telefon (037296) 17661.


Memel-Stadt/Land

Kreisvertreter: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesnheim, Telefon (06203) 43229, Mobil: (0174)9508566, E-Mail: uwe.jurgsties@gmx.de. Gst. für alle Memellandkreise: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesheim

Volkstrauertag in Memel

14. November, ein nebelverhangener Tag in Memel. Es war nicht nur das Wetter, was diesem Tag besondere Bedeutung gab. Es war auch die prekäre Situation an Polens und Litauens Grenzen zu Weißrussland. Die Zeichen stehen auf Eskalation, so kam dem heutigen Gedenktag eine sehr besondere  Bedeutung zu: Erinnern, Bewusstmachen, Deeskalieren, nie wieder Krieg. Die Assoziation VOKIETUVA lud ein zur Gedenkveranstaltung auf dem Soldatenfriedhof. Der Vorsitzende, Manfred Wagener, begrüßte die Gäste:

Die Abordnung der Litauischen Marine, Hauptmann Schaefer vom Verteidigungsattachestab der Deutschen Botschaft in Vilnius, Klaus Grudzinskas, Vorsitzender des „Vereins der Deutschen in Klaipeda“, Heiko Kressin, Vorsitzender des kürzlich  neugegründeten „Deutschen Kulturverein Memel“ sowie  weitere private Gäste, darunter auch Mr. Alan Lent, ehemaliger US Marine mit seinen beiden acht und zehn Jahre alten Töchtern. 

Und gerade von diesen beiden Mädchen unserer jüngsten Generation kamen nach der Veranstaltung die entscheidenden Fragen: „Papa, was ist das, ein Krieg?“, „Was ist ein Weltkrieg?“, „Wieviele Weltkriege gab es denn?“ und „Warum sind denn so viele Menschen in den Kriegen gestorben?“ Fragen, die unsere ältere Generation den jungen Generationen beantworten muss, Generationen, die eher an Pokemon, Tuf Gaming, LOL interessiert sind, als am geschichtlichen Weltgeschehen, die erst dann sich von ihren Vorlieben abwenden, wenn sie betroffen werden von einer anderen Wirklichkeit, die kein Spiel mehr ist.

Dann übergab Wagener an Fregattenkapitän a.D. Dirk Bohlmann, dessen Rede den Kern dieser Veranstaltung traf: „Wir sind hier an einem besonderen Ort zusammen, ein Ort, der von zwei Völkern über Jahrhunderte geprägt wurde, ein Ort, der uns immer wieder aufs Neue vereint im Gedenken an diejenigen, die ihr Leben ließen durch Krieg, Verfolgung, Okkupation und Diktatur. Dieser Volkstrauertag, staatlicher Gedenktag, 1922 durch den Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ins Leben gerufen, diente zunächst dem Gedenken der Toten des Ersten Weltkrieges.

Seit 1945 wird am Volkstrauertag auch der zivilen Opfer des Krieges gedacht. So treten neben die toten Soldaten auch die Frauen, Kinder und Männer, die in den besetzten Ländern und in Deutschland zu Opfern von Krieg und Gewalt wurden, dies im besonderen Maße hier im Baltikum, in Litauen.

Seit 76 Jahren herrscht nun Frieden in Europa, in der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 Demokratie und mit dem Mauerfall im Jahr 1989 endete auch der Kalte Krieg, das geteilte Deutschland ist vereint, die Baltischen Länder als Konsequenz des Mauerfalls wurden demokratische souveräne Staaten.

Die Generation meiner Eltern, die diese dunkle Zeit miterleben musste, verlässt langsam nach und nach die Bühne des Lebens. Bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben, die ihr Erleben dieser Zeit weitergeben können. Dann ist vielleicht diese Zeit nüchterner Teil der Geschichtsbücher.

Umso wichtiger ist es, sich immer wieder und aufs Neue mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, und das tun wir heute am diesjährigen Volkstrauertag.

Die Nachkriegsgenerationen sind nicht verantwortlich für das in dieser Zeit Geschehene. Aber die Nachkriegsgenerationen, nämlich wir, sind dafür verantwortlich, dass so etwas nie wieder passiert.

Und so möchte ich zum heutigen Volkstrauertag auszugsweise die traditionellen Worte des Bundespräsidenten von 1952, Theodor Heuss, zitieren, die ihre Gültigkeit nie verlieren werden.

‚Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. 

Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen, zu Hause und in der ganzen Welt.‘

Diese Worte sind eine Brücke in unsere Tage, sie haben weder an Kraft noch an Bedeutung verloren, sie sind gültig auch heute, wie vor 69 Jahren, als Präsident Theodor Heuss sie formulierte.

Es ist unsere Aufgabe, sie in die Zukunft zu tragen, Vergessen unmöglich zu machen, nur so können wir unsere Kinder und Kindeskinder den Frieden erleben lassen, den auch wir erleben durften.

Ich danke Ihnen.“

Die anschließende feierliche Kranzniederlegung mit Schweigeminute wurde begleitet durch sensibles Trompetensignal des litauischen Musikers, welches der Veranstaltung einen überaus würdigen Abschluss gab.Dirk Bohlmann

10 Jahre Archiv

Im Dezember 2010 besuchten  Uwe Jurgsties und Karin Gogolka den damaligen Bürgermeister von Memel Taraskevicius, als uns dort eine Mail vom Direktor der Simonaitytes Bibliothek Juozas Siksnelis erreichte, der Interesse an unserem Archiv bekundete. Noch am gleichen Tag trafen wir uns zum Gespräch und der Besichtigung der vorhandenen Räumlichkeiten für unser Archiv. Bereits im Januar 2011 trafen der AdM-Bundesvorstand, die Kreisvertreter und der Archivar der AdM zusammen und beschlossen, das AdM-Archiv als Dauerleihgabe nach Memel zu verlagern. Am 5. Oktober 2011 erfolgte die offizielle Übergabe. In diesen zehn Jahren wurden durch die Mitarbeiter der Simonaitytes Bibliothek und hier im besonderen durch den früheren Direktor Siksnelis, der heutigen Direktorin Laura Juchnevic sowie durch Jurga Bardauskiene und Viktorija Karaliene mit sehr viel Herzblut unser Material aufgearbeitet und größtenteils digitalisiert. Es entstanden diverse Wanderausstellungen wie „Transportwege im Memelland“, „Auf den Spuren der alten Schulen“, „Menschen, die ihre Spuren in Memel hinterließen, 100 Jahre Patenschaft Mannheim-Memel“ und „170 Jahre Memeler Dampfboot“. Es sind mehrere Bücher mit Bild- und Textmaterial aus unserem Archiv erschienen. Unser Archiv wird von Besuchern aus Deutschland, aber überwiegend ( 80 Prozent) von den heutigen Bewohnern der Stadt und des Landes besucht. In einem Monat kommen mehr Besucher als in den 63 Jahren, als sich unser Archiv noch in Deutschland befand.  U.J.


Neidenburg

Kreisvertreter: Ulrich Pokraka, An der Friedenseiche 44, 59597 Erwitte, Telefon (02943) 3214, Fax -980276, E-Mail: u-pokraka@t-online.de Stellvertreter: Frank Jork, Oberbörry 18, 31860 Emmerthal-Börry, Telefon (0171) 7086334

Trauer um Jürgen Kowalek

Am 22. November verstarb unser Kreistagsmitglied Jürgen Kowalek.Die Kreisgemeinschaft Neidenburg (KG) trauert um ihren ehemaligen, verdienten Schriftleiter. Von 2002 bis 2018 hat Kowalek die Heimatbriefe der KG in mühseliger, akribischer Kleinarbeit erstellt. Er war immer auf der Jagd nach interessanten, informativen Berichten. Man konnte sich blind auf ihn verlassen. Er hatte ein feines Gefühl dafür, was die Leser interessierte. Ich persönlich habe viele Jahre als Mitgliedsdatenverwalter eng mit Kowalek zusammengearbeitet. Es war immer eine gute und schöne Zusammenarbeit. Im Jahre 2015 wurde Kowalek mit dem „Silbernen Ehrenzeichen“ der LO geehrt.

Wir von der KG Neidenburg sind Kowalek zu großem Dank verpflichtet und werden sein Andenken immer in Ehren halten. Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Ingrid und seiner Familie.Ulrich Pokraka


Rößel

Kreisvertreter: Egbert Neubauer, Nordparkweg 29, 41462 Neuss, Telefon (02131) 569408. E-Mail: Kreisgemeinschaft-Roessel@gmx.de. Stellv. Kreisvertreter: Ernst Grünheidt, Schatzmeister: Siegfried Schrade, Schriftführerin: Waltraud Wiemer, Archivarin/Karteiführerin: Ursula Schlempe

Mitgliederversammlung 

Neuss – Sonnabend, 11. Dezember, 14 Uhr, Berufsbildungszentrum, R.A003/Haupteingang, Hammfelddamm 2, 41460 Neuss: Mitgliederversammlung mit folgender Tagesordnung: 1. Begrüßung der Mitglieder, 2. Gedenken der Verstorbenen, 3. Bericht des Kreisvertreters E. Neubauer, 4. Bericht der Mitglieder des Kreisausschusses, 5. Jahresrechnung 2020, 6. Bericht der Rechnungsprüfer, 7. Satzungsänderung: Reduzierung des Vorstandes auf zwei oder drei Personen (Kreisvertreter, Schatzmeister und gegebenenfalls Schriftführer), 8. Entlastung des Vorstandes, 9. Wahl des Wahlleiters, 10. Wahl des Kreistages, 11. Wahl des Kreisausschusses/Vorstand, 12. Gestellte Anträge, 13. Verschiedenes. 

Anträge zur Tagesordnung sowie Bewerber für den Kreistag/Ausschuss bitte bis zum 4. Dezember an Egbert Neubauer (siehe oben) senden.

Eingeladen sind alle ehemaligen Einwohner aus dem Kreis Rößel sowie Heimat- und Kulturinteressierte. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Selbstverständlich wird die Mitgliederversammlung unter Berücksichtigung der Corona Hygienevorschriften und der 3-G Regeln stattfinden. Falls sich aufgrund der Infektionslage Änderungen ergeben sollten, werden wir Sie kurzfristig, soweit möglich, darüber informieren. Bitte informieren Sie sich auch telefonisch oder im Internet.


Tilsit-Ragnit

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, E-Mail: neukamm-herchen@t-online.de Geschäftsstelle: Hans-Joachim Scheer, Wrister Str.1, 24576 Weddelbrook, Telefon (04192)4374, E-Mail: hans-joachimscheer@t-online.de

Kreistagssitzung 2021

Nach mehr als zweijähriger Pause konnte am 13. November dieses Jahres endlich wieder eine Präsenzkreistagssitzung der Kreisgemeinschaft Tilsit-Ragnit (KG) abgehalten werden. Viele der 21 Mitglieder hatten ihr Erscheinen aus der Pandemie geschuldeten und altersbedingten Gründen abgesagt, und so waren Erleichterung und Freude umso größer, als schließlich die satzungsgemäß erforderliche Mindestzahl im Seminarraum des Tagungshotels Schützenhof in Eitorf/Sieg versammelt war. Die Regularien waren rasch abgehandelt. Bei den Berichten der Kirchspielvertreter schien immer wieder die Sorge bezüglich der stetig abnehmenden Mitgliederzahl durch. In diesem Zusammenhang wurde die Aussage des Geschäftsführers mit Ernüchterung zur Kenntnis genommen, dass das Durchschnittsalter der Mitglieder der Kreisgemeinschaft bei 82,8 Jahren liegt! Die damit verbundenen, etwas düster gefärbten Zukunftsaussichten konnten dann auch nicht wirklich durch die an sich erfreuliche Tatsache gemildert werden, dass im vergangenen Jahr 18 Neuzugänge zu verzeichnen waren, 6 von ihnen immerhin junge Studenten der Uni Jena. Es ist vorgesehen, im nächsten Frühjahr ein Seminar „Zukunft“ abzuhalten mit der zentralen Fragestellung der Gewinnung neuer, jüngerer Mitglieder.

Der Kreisvertreter bedauerte in seinem Bericht den coronabedingten Fortfall der alljährlichen Begegnungen mit unseren russischen Freunden in der Heimat. Mit Hilfe von Telefon und Internet lässt sich dieser Mangel nur notdürftig beheben.

Für den Fortbestand der Leitung des Vereins und die Besetzung seiner Aufgabenbereiche wird in hinreichendem Maße Sorge getragen. Zwei neue Mitarbeiter, die an der Teilnahme leider verhindert waren, haben sich mit Hingabe den ihnen übertragenen Aufgaben gewidmet. 

Ein wesentlicher Punkt der Tagesordnung war die Ehrung von Mitarbeitern, von denen sechs mit dem Verdienstabzeichen der LO und zwei mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet wurden.

Im Übrigen sind als äußerst erfreulich die Harmonie sowie das freundschaftliche Miteinander unter den Kreistagsmitarbeitern festzuhalten, was sich natürlich besonders bereits am Vorabend und beim gemütlichen Beisammensein nach der Sitzung und dem gemeinsam eingenommenen Abendessen dokumentierte.

Man ging am Folgetag auseinander mit dem Vorsatz, sich bei entsprechenden Veranstaltungen der Landsmannschaft und bei der für Mitte Oktober kommenden Jahres angesetzten nächsten Kreistagssitzung in Verden/Aller wiederzusehen.Dieter Neukamm