Kennen Sie den Begriff „Gastrosexismus“? Die meisten Phänomene, die darunter zusammengefasst werden, dürften geläufig sein. Und sie stellen für das linke Deutschland offenbar ein arges Problem dar. In der kämpferischen „taz“ war „Gastrosexismus“ unlängst ein großes Thema. Worum geht es? Am Restauranttisch sitzen ein Mann und eine Frau. Die Bedienung, die die Bestellung bringt, ist eine andere als die, die sie aufgenommen hat. Vor den Mann stellt sie automatisch das Bier, vor die Frau den Aperol Spritz. Die Frau bekommt das vegetarische Essen, der Mann das Fleischgericht. Oder: Das Probierglas für den Wein bekommt der Mann, allerdings auch die Gesamtrechnung. In den meisten Fällen liegt die Bedienung dabei goldrichtig. In den anderen Fällen kann man als Gast einfach lächelnd korrigieren. Man kann das Ganze allerdings auch, so wie die „taz“, aufblasen, sich über „Geschlechterstereotype“ erregen und einen völlig überflüssigen gesellschaftlichen Kleinkriegsschauplatz schaffen. E.L.