25.04.2024

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Folge 49-21 vom 10. Dezember 2021 / Geschichte / Schon häufiger trafen Asteroiden die Erde / Diverse Kollisionen dieser Art hatten gewaltige Ausmaße mit apokalyptischen Folgen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-21 vom 10. Dezember 2021

Geschichte
Schon häufiger trafen Asteroiden die Erde
Diverse Kollisionen dieser Art hatten gewaltige Ausmaße mit apokalyptischen Folgen

Die Erdgeschichte ist reich an apokalyptischen Ereignissen, die jeweils zu einem umfassenden Artensterben führten, beginnend mit der „Großen Sauerstoffkatastrophe“ vor rund 2,4 Milliarden Jahren und endend mit dem Verschwinden der Dinosaurier sowie fast aller damaligen Vogelarten im Übergang von der Kreidezeit zum Tertiär vor 66 Millionen Jahren. 

Dabei steht mittlerweile fest, dass zumindest die letztgenannte Destabilisierung der Biosphäre unseres Planeten aus dem Einschlag eines etwa 14 Kilometer großen und 72.000 Kilometer pro Stunde schnellen Asteroiden unweit der heutigen Ortschaft Chicxulub Pueblo im Norden der mexikanischen Halbinsel Yucatan herrührte. Bei diesem Aufprall wurde so viel Energie frei wie bei der Explosion von 200 Millionen Hiroshima-Atombomben. Anschließend verdunkelte sich der Himmel durch den ausgeworfenen Gesteinsstaub und die Folgen gigantischer Flächenbrände. Daraufhin sank die globale Durchschnittstemperatur für mehrere Jahre unter den Gefrierpunkt.

Der so entstandene Chicxulub-Krater ist nur einer von rund 180 bekannten großen Impaktstrukturen auf der Erde, die vom Einschlag kosmischer Geschosse zeugen. Hierzu zählen das Nördlinger Ries im Grenzgebiet zwischen der Schwäbischen und Fränkischen Alb und das 40 Kilometer entfernte Steinheimer Becken mit 24 beziehungsweise 3,8 Kilometern Durchmesser. Deshalb liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch einige der früheren Artensterben aus Asteroiden-Treffern resultierten, wie das Kellwasser-Ereignis im Oberen Devon vor 372 Millionen Jahren, die Hangenberg-Krise an der Schwelle zum Karbon vor 359 Millionen Jahren oder das Perm-Trias-Ereignis vor 252 Millionen Jahren.

Der Mensch wurde Zeuge kleinerer kosmischer Bombardements. So im Frühjahr 1490, als beim Ch‘ing-yang-Impakt über 10.000 Einwohner der chinesischen Provinz Shaanxi starben. Oder am 15. Februar 2013, dem Tag, an dem das rund 20 Meter große Bruchstück eines Asteroiden über der russischen Stadt Tscheljabinsk zerplatzte und dabei 3700 Gebäude beschädigte sowie 1500 Menschen verletzte. 

Dazu kamen noch die Einschläge zweier leichterer Asteroiden bei Almahata Sitta im Nordsudan am 7. Oktober 2008 und im mittleren Atlantik am 2. Januar 2014. Diese Geschosse aus dem All hatten eine Masse von 40 bis 80 Tonnen. Darüber hinaus verfehlte der Asteroid 2004 FU162 die Erde am 31. März 2004 um lediglich 6400 Kilometer. In diesen drei Fällen entdeckte man die anfliegenden Himmelskörper erst wenige Stunden vor der größten Annäherung zur Erde.W.K.