29.03.2024

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Folge 49-21 vom 10. Dezember 2021 / Bdv Bayern / Der Landesverband lud zur Kulturpreisverleihung ein / Die Volkstanzgruppe Hof erhielt den Hauptpreis, Manfred Kittel und der Seniorenchor der Banater Schwaben Ehrenpreise

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-21 vom 10. Dezember 2021

Bdv Bayern
Der Landesverband lud zur Kulturpreisverleihung ein
Die Volkstanzgruppe Hof erhielt den Hauptpreis, Manfred Kittel und der Seniorenchor der Banater Schwaben Ehrenpreise

Der Bund der Vertriebenen in Bayern hat im Rahmen einer Feierstunde im Sudetendeutschen Haus seinen diesjährigen Kulturpreis vergeben und zwei mit ihm verbundene Ehrengaben ausgereicht. Der mit 2000 Euro dotierte Hauptpreis ging an die Volkstanzgruppe im BdV-Kreisverband Hof, Ehrengaben im Wert von jeweils 500 Euro an den Gründungsdirektor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Professor Manfred Kittel, und an den Seniorenchor der Banater Schwaben in Augsburg.

Brückenbauer zur Völkerverständigung

Als „ausgesprochen bedauerlich“ bezeichnete BdV-Landesvorsitzender Christian Knauer, dass ein Großteil der Volkstanzgruppe aus Hof wegen eines „Personenschadens“ auf der Zugstrecke es nicht schafften, an der Festveranstaltung teilzunehmen. In seiner Laudatio würdigte er den Kulturpreisträger als „ausgesprochen leistungsstarke Gruppe, die sich durch eine generationenübergreifende Pflege der ostdeutschen Kultur auszeichnet“. Hervorgegangen aus der Schlesischen Volkstanzgruppe Rehau, begeistern die Mitwirkenden ihr Publikum nicht nur in der Heimatregion, sondern auch im In- und Ausland. 

Mit der Auszeichnung würdigte der BdV nicht nur das seit über 40 Jahren gezeigte Engagement der Leiterin, Jutta Starosta, sondern auch die Arbeit der Jugendleiter. Durch Auftritte in den östlichen Nachbarstaaten und die Begegnungen leisteten sie einen wichtigen Beitrag als „Brückenbauer“ zur Verständigung der Völker und der Schaffung „eines rechtsstaatlichen und freiheitlichen geeinten Europas“.

Die erste Ehrengabe überreichten Knauer und der Amtschef des Bayerischen Sozialministeriums, Markus Gruber, an den Berliner Wissenschaftler Kittel. Dieser wurde vor allem für seine Forschungsarbeiten und Publikationen zur Vertreibung und Eingliederung der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg geehrt. Laudator Paul Hansel würdigte den habilitierten Geschichts- und Politikkenner als „hochkompetenten, intellektuell überzeugenden und wissenschaftlich ausgewiesenen Mitstreiter an der Seite der Landsmannschaften“. Obwohl er selbst keinen Vertriebenenhintergrund habe, hätten ihn, die für den BdV einschlägigen Fragen, sein ganzes bisheriges Berufsleben nicht mehr losgelassen.

2009 konnte Kittel für das vom Bund der Vertriebenen unter Erika Steinbach seit Langem geforderte und von Peter Glotz und anderen unterstützte Projekt eines Dokumentationszentrums für Flucht und Vertreibung der deutschen Heimatvertriebenen als Gründungsdirektor gewonnen werden. 

Der Seniorenchor der Banater Schwaben in Augsburg war Empfänger der weiteren Ehrengabe. Mit der Gründung dieses Chores im Jahr 1985 habe die dortige Kreisgruppe der Landsmannschaft „ein nachahmenswertes und ausgesprochen erfolgreiches Projekt als Beispiel für die Einbeziehung aller Generationen in die Verbandsarbeit geschaffen“, so die Ehrenvorsitzende der Siebenbürger Sachsen, Herta Daniel.

Mit vielen Auftritten in gesellschaftlichen, kirchlichen und lokalen Veranstaltungen bereitet der Seniorenchor mit rund 25 älteren Sängerinnen und Sängern seinen Zuhörern viel Freude. Mit dem beim Bundestreffen der Banater Chöre 2015 in Gersthofen neuen Konzept, dem „Singen in der Spinnstube“, begann ein von Erfolg gekrönter Abschnitt im Werdegang des Chores. Mit der Ehrengabe wurden auch die Verdienste seiner Chorleiter Werner Zippel und Aniko Oster gewürdigt.PAZ