29.03.2024

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Folge 49-21 vom 10. Dezember 2021 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-21 vom 10. Dezember 2021

Stimmen zur Zeit

Otto Schily (SPD), Bundesinnenminister von 1998 bis 2005, spricht sich in einem Gastbeitrag für die „Welt“ (2. Dezember) vehement gegen eine allgemeine Impfpflicht aus:

„In einer freiheitlich-rechtsstaatlichen Demokratie darf sich der Staat nicht anmaßen, dem einzelnen Menschen eine bestimmte ärztliche Behandlung aufzuzwingen, das gilt umso mehr angesichts der Tatsache, dass es sich um neu entwickelte Impfmethoden handelt, deren Langzeitfolgen nach einem relativ kurzen Zeitabschnitt der Anwendung keineswegs abschließend verlässlich beurteilt werden können. Eine allgemeine Impfpflicht ist schlicht verfassungswidrig ... Nicht einmal in der sonst so vehement als autoritär gescholtenen Volksrepublik China besteht sie.“





Der Hirnforscher Gerhard Roth warnt davor, sich auf „die Wissenschaft“ als Quelle von Sicherheit und Autorität zu verlassen. Beides könne sie gar nicht leisten. Gegenüber dem „Spiegel“ (1. Dezember) spricht Roth daher eine klare Empfehlung aus:

„Wir müssen unsere Kinder zu offenem Denken erziehen. Sie müssen lernen, Widersprüche und verschiedene Meinungen auszuhalten. Sie müssen verstehen, dass Wissenschaft kein Inhalt ist, sondern eine Methode. Und dass es auch in der Wissenschaft keine Wahrheit gibt, sondern immer nur mehr oder weniger plausible Erklärungen, die sich in einer Diskussion oder im Disput herausbilden.“





Das Versprechen der Politik, dass es keine Impfpflicht geben werde, wird Schritt für Schritt gebrochen. Dieser und andere Wortbrüche in der Corona-Krise untergrüben die Glaubwürdigkeit der Regierenden schwer, warnt Boris Reitschuster in seinem Blog „reitschuster.de“ (6. Dezember):

„Es bleibt also festzustellen, dass die Glaubwürdigkeit der Politik beschädigt ist. Denn wenn Verlässlichkeit der politischen Entscheidungen nicht mehr der Motor der Vertrauensbildung beim Bürger ist, dann sind damit auch wesentliche demokratische Reflexe ausgeschaltet. Wer möglicherweise sogar unter Vorsatz etwas verspricht, um beim Bürger wie auch immer zu punkten, nur um es später wieder zu kassieren, beschädigt das Vertrauen und damit die Demokratie nachhaltig.“





Wort der Woche

„Wie kann es sein, dass ungeachtet aller Erkenntnisse, wonach die Impfung vor allem Eigen- und nicht Fremdschutz ist, der 2G-Wahnsinn nicht nur weitergeht, sondern noch verstärkt wird?“

Tim Röhn kritisiert in der „Welt“ (7. Dezember) nicht bloß einige Corona-Maßnahmen, sondern vor allem die unskeptische Haltung vieler Journalisten dem Regierungshandeln gegenüber