26.04.2024

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Folge 50-21 vom 17. Dezember 2021 / Kinderbuch / Ein Pferd, das Laune macht / Eine „tierische“ Weihnachtsgeschichte voll Nächstenliebe und Toleranz für Kinder und die ganze Familie

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-21 vom 17. Dezember 2021

Kinderbuch
Ein Pferd, das Laune macht
Eine „tierische“ Weihnachtsgeschichte voll Nächstenliebe und Toleranz für Kinder und die ganze Familie
Christiane Rinser-Schrut

Nachdem das Pferd Juli bereits im ersten Teil „Und dann kam Juli“ plötzlich in Pauls Garten aufgetaucht und das Leben der Familie gehörig auf den Kopf gestellt hatte, ist jetzt die Geschichte über das erste Weihnachtsfest mit der zotteligen grauen Stute erschienen. Die beiden Kinderbücher von Petra Eimer sind liebevoll geschrieben und gezeichnet. Tatsächlich sind sie mehr Comic als reiner Text, was beim Zielpublikum sehr gut ankommt. So muss man sich als Vorleser sehr klein machen, damit alle mitschauen können. Oft verstärken die Illustrationen den Text, mal ergänzen sie ihn. Wenn zum Beispiel im ersten Teil Paul stolz erzählt, dass er und sein Freund ein Bretterhäuschen gebaut haben, auf dem Bild jedoch Pauls Vater an der Hütte arbeitet, während die Jungs genüsslich ein Eis schlecken. Oft ersetzen die Bilder den Text, etwa in Form von Sprechblasen. Da die Seiten auf diese Weise schnell gelesen werden können, ist die vom Baumhaus Verlag angegebene Altersempfehlung von acht Jahren durchaus stimmig.

Beide Geschichten sind aus Pauls Perspektive erzählt. Paul hat einen besten Freund Max, mit dem er eine Bande bildet, die sich in besagter Hütte trifft. Paul hat kein Interesse an Mädchen und findet alles blöd, was Mädchen mögen. Seine Nachbarin Anna ändert mithilfe des Pferdes seine Meinung sehr schnell, und zum Schluss des ersten Bandes bilden Paul, Max, Anna und das Pferd Juli eine neue Bande, die im Sommer viele Abenteuer erlebt, die im gezeichneten Epilog nachzuvollziehen sind.

Im Weihnachtsbuch „Weihnachten mit Juli“ zieht ein sehr pedantischer Rentner ins Nachbarhaus ein, der sich, wenn er nicht mit der Nagelschere den Rasen schneidet, um seine reinrassige Katze kümmert. Wie das ungezogene Pferd nun das Herz dieses Griesgrams für sich gewinnt, erzählt Eimer in ihrem zweiten eigenen Kinderbuch mit viel Witz und Phantasie. Es ist eine Geschichte über Toleranz, Empathie, Akzeptanz, das Schließen von Kompromissen und darüber, seinen Mitmenschen und -tieren auf Augenhöhe zu begegnen. Auch dieses Buch zeigt auf der letzten Doppelseite einen Bilder-Epilog und enthält noch zwei Rätsel. 

Wer den ersten Teil nicht gelesen hat, wird mithilfe eines Prologs schnell in die Stimmung der Geschichte geführt. Allerdings entlockt der erste Teil den Lesern oder Betrachtern viel lautere Lacher als der zweite. Das dritte Buch dieser Reihe ist bereits angekündigt für Mai 2022 unter dem Titel „Ferien mit Juli“.

Petra Eimer: „Weihnachten mit Juli“, Baumhaus Verlag, Köln 2021, Hardcover, 173 Seiten, 12 Euro