20.04.2024

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Folge 52-21 vom 31. Dezember 2021 / Das Jahr 2022 / Reise in eine hoffnungsvollere Zukunft / Was erwartet uns in den kommenden zwölf Monaten? – Gedanken zum neuen Jahr in Zeiten der Pandemie

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-21 vom 31. Dezember 2021

Das Jahr 2022
Reise in eine hoffnungsvollere Zukunft
Was erwartet uns in den kommenden zwölf Monaten? – Gedanken zum neuen Jahr in Zeiten der Pandemie
Silvia Friedrich

Das neue Jahr liegt nun vor uns, frisch und unberührt wie Neuschnee. Niemand hat bisher Fußstapfen hinterlassen. Doch nach zwei Jahren Ausnahmezustand wegen einer grässlichen Pandemie wagt man sich mit unsichereren Schritten als all die Jahre zuvor auf die Reise durch zwölf neue Monate. Das Ziel ist auch deshalb völlig offen, weil man vielleicht selbst einen nahen Angehörigen verloren hat. Der erste Schritt ist dann besonders schwer.

Aber reisen wir erst einmal gedanklich zu der kleinen Kirche, die in diesem Artikel abgebildet ist. Was befindet sich darin? Ist sie überhaupt geöffnet? Gibt es einen Weg dorthin? Wo geht es lang, wenn man den Schnee durchschreitet? Ist hinter der Anhöhe ein Abgrund? Wird man in diesem Jahr sogar das Bergmassiv dahinter erklimmen? Vielleicht haben viele sich etwas ganz anderes vorgenommen, eine weit größere Reise oder einen Hausbau. Vielleicht muss man in diesem Jahr sogar eine Trennung vollziehen oder man trifft unerwartet auf den richtigen Partner. Oder man hat vor, beruflich etwas kürzer zu treten, um die Wohnung zu renovieren oder Freundschaften zu erneuern. 

Für jeden ist der Anfang des neuen Jahres etwas Besonderes, auch wenn es die Menschen oft nicht zugeben wollen. Doch es ist gar nicht nötig, sich etwas vorzunehmen, weil man sein Leben immer ändern kann, an jedem Tag, zu jeder Stunde. Dazu bedarf es nicht eines Datums, auf das gewartet werden muss. Man sollte immer neugierig sein auf das, was kommt. Jeder neue Tag dieses beginnenden Jahres ist wie eine Schatzkiste mit ungewissem Inhalt. Wer weiß, ob man nicht heute oder morgen die Begegnung seines Lebens macht? Und damit ist nicht unbedingt eine Partnerin oder der Traumprinz gemeint. Es kann doch sein, dass einem das Leben Weichen stellt, mit denen man niemals gerechnet hat. Es kann passieren, dass sich das Leben in eine ganz andere Richtung entwickelt, weil man morgens im Supermarkt aus Versehen von einem Menschen angerempelt wird. Nicht immer muss gleich ein ärgerliches Streitgespräch entstehen. Könnte man den Zwist nicht mit einem freundlichen Gespräch befrieden? Und könnte daraus nicht eine dauerhafte Freundschaft entstehen, vielleicht sogar die große Liebe?

Man muss nicht an Schicksal glauben, aber teilweise widerfahren einem Dinge zu einem so passenden Zeitpunkt, dass man manchmal nur eine höhere Steuerung des Ganzen vermuten kann. Und ja, es gibt Menschen, die nach zwei existenzbedrohenden Corona-Jahren am Ende glauben, dass sie kein Licht am Ende des Tunnels und ihre wirtschaftliche Zukunft bedroht sehen. Doch diese wissen oftmals nicht, dass noch ein wunderbares Leben auf sie wartet. Eines, von dem sie nicht einmal zu träumen wagten. 

Das Glück kommt meistens auf sehr verschlungenen Pfaden, und oft ist es auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Deshalb ist es ratsam, jeden Tag aufs Neue voller Spannung zu erwarten. Den alltäglichen Wundern offen gegenüberstehen, sie auch sehen wollen, ist hierbei ein ganz wichtiger Aspekt. Jeder neue Tag gleicht einem ungeöffneten Kästchen voller Überraschungen. Was wird sich heute oder morgen – im neuen Jahr – darin verbergen? Man freue sich auf das, was kommt. Denn wer weiß, das dritte Corona-Jahr in Folge könnte endlich ein Jahr der Hoffnung werden.