28.03.2024

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Folge 52-21 vom 31. Dezember 2021 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 52-21 vom 31. Dezember 2021

Stimmen zur Zeit

Roberto J. De Lapuente sieht eine fortschreitende Gleichschaltung der Meinungen heraufziehen. Im Blog „rubikon.news“ (22. Dezember) nennt er die Urheber dieser düsteren Entwicklung:

„Der vermeintlich Progressive von heute, ein Selbstgerechter, wie Sahra Wagenknecht diesen Typus nennt, merkt offenbar gar nicht mehr, in welche totalitäre Gesellschaft er abbiegt. Wenn ihn aber jemand daran erinnert, zumal ein Konservativer, dann wird er wütend. Denn er meint es doch nur gut — und das sollen wir ihm natürlich hoch anrechnen ...“





Hamburgs Ballettdirektor John Neumeier wendet sich in der „Welt“ (27. Dezember) gegen die „Cancel Culture“, die unter anderem dazu geführt hat, dass das Berliner Staatsballett Tschaikowskys Klassiker „Der Nussknacker“ wegen seiner angeblich nicht mehr politisch opportunen chinesischen und orientalischen Tänze abgesetzt hat:

„Warum soll ich mir vorschreiben lassen, was in einem alten Märchen richtig ist und was nicht? Ich weiß doch auch nicht, wie in ,Peer Gynt‘ Trolle aussehen. Müssen die jetzt auch weg? Theater, Oper und Tanz – das ist immer auch Verwandlung, Sein und Schein, bevölkert von Gestalten der Fantasie. Wie sollen bitte politisch korrekte ,Sommernachtstraum‘-Elfen gestaltet sein?“





Der Politikwissenschaftler und Historiker Tomas Spahn rechnet in „Tichys Einblick“ (27. Dezember) mit der Kritik des Ärztefunktionärs Frank Ulrich Montgomery an einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg ab, deren – so Montgomery – „Richterlein“ die 2G-Regel beim Einzelhandel in Niedersachsen zu Fall brachten:

„Wir dürfen unterstellen, dass Montgomery von Verwaltungsrecht ungefähr genau so viel Ahnung hat wie ein Oberverwaltungsrichter von Radiologie. Meinen hätte er demnach können, was immer ihm gerade durch den Kopf geschossen ist. Doch der Radiologe ist deutlich über das Ziel hinausgeschossen. ,Anmaßende Richterlein‘ – das ist eine Tatsachenbehauptung und Beleidigung, keine Meinung. Es wäre ungefähr so, als ob unsere Richter von Montgomery als ,unterqualifiziertes Doktorlein‘ gesprochen hätten.“





Wort der Woche

„In der Logik von Herrn Holetschek müsste es zukünftig auch Zuschläge für Raucher oder Patienten mit Übergewicht geben.“

Kassenärztechef Andreas Gassen in der „Bild“ (27. Dezember) zur Forderung des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek, dass ungeimpfte Bürger künftig höhere Krankenkassen­beiträge oder teilweise die Behandlungs­kosten zahlen sollten