25.04.2024

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Folge 01-22 vom 07. Januar 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-22 vom 07. Januar 2022

Leserforum

Mit Entbehrungen leben

Zu: Hin und her bei Impfpflicht (Nr. 51)

Ich gehöre einer Generation an, die in ihrer Kindheit noch gelernt hat, mit Entbehrungen leben zu können, ohne dass man sich gleich in seiner Lebensqualität beeinträchtigt fühlt. Die autofreien Sonntage im Jahr 1973 zählen zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen, weil ich als damals Elfjähriger spürte, dass die Erwachsenen viel entspannter waren als sonst.

Das ist auch der Grund, warum die Menschen in armen Ländern, die sich alltäglich nach der dünnen Decke strecken müssen, gesellschaftlich bezogen mit dieser epidemischen Lage besser zurechtkommen als die Leute hierzulande. Das Hauptproblem unserer Gesellschaft ist der verbreitete Egoismus.

Wir haben Pandemie, aber viele Menschen glauben, sie hätten ein Grundrecht auf ihr Leben vor Corona. Die Kommunikationsstrategie der Politik, sofern es überhaupt eine gibt, ist in diesem Punkt kläglich gescheitert. Eigentlich hätte die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den Bürgern bereits reinen Wein einschenken müssen, dass es das Leben vor Corona bis auf Weiteres nicht mehr geben wird. Auch der neue Bundeskanzler Olaf Scholz besitzt hierzu leider nicht die nötige Courage. 

Wenn die Bürger wissen, woran sie sind, dann akzeptieren sie auch schwere Maßnahmen. Das hat der erste Lockdown im Frühjahr 2020 unter Beweis gestellt. Jeder Bürger in diesem Land hat ein Recht darauf, von der Politik mit Respekt behandelt zu werden. Wir sind keine kleinen Kinder, vor denen man die Wahrheit nicht aussprechen darf.

Alfred Kastner, Weiden






Kämpfer gegen Windmühlen

Zu: Es ist Zeit für den Ausstieg (Nr. 43) 

Der überraschende Rücktritt von Bundesbankchef Jens Weidmann wirft in der Tat schwerwiegende Fragen auf. Will Weidmann sich zurückziehen, damit das, was auf uns zukommt, nicht mit seinem Namen in Verbindung gebracht wird? Weiß Weidmann etwa, dass die Euro-Währung infolge der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank den Bach runter gehen könnte? Weiß Weidmann ferner, dass die unsäglichen Target-2-Verbindlichkeiten anderer Zentralbanken bei der Bundesbank womöglich verloren sind? Die Target-2-Kredite muss die Deutsche Bundesbank den ausländischen Zentralbanken einräumen, was dazu führt, dass wir einen Großteil unserer Exporte selbst bezahlen müssen. 

Das Volumen dieser Kredite beläuft sich auf rund eine Billion Euro und hat durchaus das Potential für einen Staatsbankrott. Unser Bundeshaushalt hat einen Umfang von etwa 340 Milliarden Euro. Für die Verluste der Bundesbank müsste der Bundesfinanzminister aufkommen. Das heißt, drei volle Bundeshaushalte würden im Loch verschwinden. Wollte man diese Verluste auf das deutsche Volk umlegen, müsste jeder Deutsche 12.500 Euro blechen. Für eine vierköpfige Familie wären das 50.000 Euro. 

Weidmann hat sich bemüht, für eine solide Währungspolitik im Zentralbankrat zu sorgen. Aber gegen die Mehrheit der südländischen Inflationäre konnte er nicht ankommen. 

Gerhard Synowzik, Stadtoldendorf






CO₂-umnebelte Politiker

Zu: Für Deutschland wird Glasgow ein Desaster (Nr. 46) 

Der Begriff „Weltklimakonferenz“ sollte eigentlich implizieren, dass es sich bei der als erforderlich angesehenen Klimarettung um ein Problem handelt, welches die Welt nur als Gesamtheit lösen kann. Eine aufzustellende Klimabilanz müsste somit auch die Gesamtheit aller Länder dieser Erde mit ihren schädlichen Ausstößen umfassen und dort ansetzen, wo der größte Ausstoß stattfindet. Aber bereits bei dem Begriff „Klimabilanz“ findet schon eine Unterscheidung nach Entwicklungs- und Schwellenländern statt, als wenn man aus einer Bilanz Teile der Aktiva oder Passiva herausnehmen könnte. 

Die Erreichung der Klimaziele, eine Senkung des Kohlenstoffdioxid (CO₂)-Ausstoßes, wurde den Industrieländern in der Vergangenheit oft dadurch möglich, dass Wirtschaft und Politik die Abwanderung des produzierenden Gewerbes in gerade diese Länder wegen der niedrigeren Produktionskosten als sinnvoll erachteten beziehungsweise nicht widersprachen. 

Wer erinnert sich nicht an die vielen chinesischen Arbeiter im Ruhrgebiet, die unsere Montanindustrie im Wandel vom Kohlerevier zur Dienstleistungsstruktur bereits vor 20 Jahren demontierten und in China wieder aufbauten? 

Wenn man China oder Indien (wo die ausgedienten Seeschiffe dieser Welt an den Stränden des Ozeans demontiert werden) zur Werkbank der Welt umfunktioniert, muss man sich über deren CO₂-Ausstoß und Energiebedarf nicht wundern. Diese Länder haben es dadurch zu einem Wohlstand gebracht, der ohne diese Maßnahmen nur schwer zu erreichen gewesen wäre. Um sich dieses volkswirtschaftlich positive Ergebnis zu erhalten, signalisieren sie auf solchen Konferenzen bestenfalls ihr Wohlwollen. 

Welche Anstrengungen könnte man diesen von Luxussorgen weit entfernten aufstrebenden Ländern auch schon abverlangen, zumal sie in ihrem gesamtumweltschädlichen Verhalten jetzt auf weitere finanzielle Hilfe rechnen können? 

Welche Auswirkungen nun klar definierte Zahlen bei den Emissionen Deutschlands (zirka drei Prozent Weltanteil) und anderer Industrieländer, die ihre Produktionen ebenfalls in Richtung China und anderswo ausgelagert haben, für das Ergebnis des Gipfels weltweit Positives hätten bringen können, bleibt im Dunkeln. Neben der Nichteinbindung streitbarer Wissenschaftler zur Feststellung des Umfangs der erwarteten Kata­strophe ist leider auch die Feststellung unterblieben, welche Vorteile nun die Umstellungen auf Elektromobilität für die Umwelt bringen. 

Zusammenfassend wird man festhalten dürfen, dass unsere Politik dabei ist, unsere bisher weitgehend intakte deutsche Volkswirtschaft an die Wand zu fahren.

Rudolf Neumann, Ahrensburg






Wahnsinnige Energie-reise

Zu: Mehrheit will Vorrang für Menschenrechte (Nr. 51)

Aus meiner Sicht fehlt noch ein gewaltiges Manko von Ex-Kanzlerin Angela Merkel: die Energiewende. Die Politik und die Energiekonzerne hatten sich auf einen vernünftigen Energiewechsel geeinigt. Doch dann kam 2011 Fukushima. Das Drama rief alle aggressiven Möchtegernumweltschützer auf die Barrikaden. Unter dieser Last brach Frau Merkel zusammen und machte jeden Unsinn mit.

Stromtrassen, Windenergie und Solarstrom reichen nicht, es wird Energie zugekauft. Zweimal stand Deutschland im vergangenen Jahr vor einem Energie-Blackout. E-Autos auf Biegen und Brechen. Keiner weiß, wie man sich bei Unfällen verhalten soll, die Herstellung der Akkumulatoren ist nicht gerade umweltfreundlich. Wohin wird ein defektes Auto mit defekten Batterien verbracht? Wenn viele Autos in einer Wohnanlage zur selben Zeit laden, bleibt dann in den Häusern das Licht an?

Unser Strompreis setzt sich aus acht Positionen zusammen. Der EEG-Umlage, der NEV-Umlage, der KWK-Umlage, der Offshore-Netzumlage, der Umlage für abschaltbare Lasten, der Energiesteuer, der Konzessionsabgabe und der Umsatzsteuer. Es wundert mich, dass für Freileitungen keine Luftbenutzungssteuer und für Erdkabel keine Bodenbenutzungssteuer erhoben wird.

Sinnvoll wäre doch, weiter zielführend eine Vogelschutzsteuer und eine Umweltästhetiksteuer einzuführen. Ich frage mich, wohin die Reise dieser wahnsinnigen Imagepflege der Grünen geht. 

Peter Karstens, Eckernförde