27.04.2024

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Folge 02-22 vom 14. Januar 2022 / Religion / Scharia auf dem Schulhof / Radikale Moslems: Studie enthüllt tiefgreifende Intoleranz an Berliner Lehranstalten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-22 vom 14. Januar 2022

Religion
Scharia auf dem Schulhof
Radikale Moslems: Studie enthüllt tiefgreifende Intoleranz an Berliner Lehranstalten
Norman Hanert

Seit Jahren bekunden Bund und Länder, für wie wichtig sie den Kampf gegen Extremismus, Rassismus und Diskriminierung halten. Diese Bemühungen weisen allerdings ein massives Wahrnehmungsdefizit auf. Wie eine Untersuchung zeigt, ist an Berliner Schulen religiös motivierte Diskriminierung offenbar ein weit verbreitetes Problem.

Für die Studie hatte der „Verein für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung“ eine Befragung von Schulleitern, Sozialarbeitern und Erziehern an zehn Neuköllner Schulen in Auftrag gegeben. Bis auf eine Ausnahme lagen alle untersuchten Schulen in „immer stärker sozial segregierten Einzugsgebieten“. Die Schüler kamen „zu deutlich über 90 Prozent aus Familien mit nicht deutscher Herkunftssprache, meist muslimisch“. 

„Stark repressiver Verhaltensdruck“

Wie aus der Bestandsaufnahme hervorgeht, berichtete das befragte Personal von neun der zehn Schulen über regelmäßige religiöse Konflikte. In vielen Fällen geht es dabei um einen „stark repressiven Verhaltens- und Anpassungsdruck“, der meist von streng muslimisch geprägten Schülern ausgeübt wird. Der Druck, mit dem etwa die Einhaltung des Ramadan durchgesetzt wird, reiche von Beleidigungen von Mitschülern und Respektlosigkeiten gegenüber dem Lehrpersonal bis hin zu Gewaltvorfällen. 

Selbst Pädagogen berichteten von Forderungen an Lehrerinnen mit muslimischem Hintergrund, ein Kopftuch zu tragen und sich anders zu kleiden. Als Folge gebe es mittlerweile auf vielen Schulhöfen ungeschriebene Gesetze, die sich an einer strengen Auslegung des Islam orientieren. Ganz subtil und alltäglich werde dabei unterlaufen, „was Freiheit im Umgang, bei Kleidung, beim Essen ausmacht“.

Zutage gefördert hat die Befragung, dass bereits ganz junge Schüler „mit Diskriminierungen und religiös begründeten Abwertungserfahrungen konfrontiert werden“. Laut der Untersuchung verheimlichen insbesondere Kinder mit einem kurdischen oder alevitischen Hintergrund solche Erfahrungen, weil sie Angst haben, das Opfer systematischer Demütigungen zu werden. Mit Blick auf ältere Schüler berichten die Studienautoren von einem erheblich steigenden Radikalisierungsrisiko, das von sozialen Bezugsgruppen, bestimmten Moscheen, Internetkanälen wie „Generation Islam“ oder Kampagnen wie „#NichtOhneMeinKopftuch“ befeuert werde.

Die Probleme mit radikal-islamisch geprägten Schülern ziehen sich laut den Befragungen bis in den Unterricht, etwa wenn es um Themen wie die Evolution oder die Entstehung der Welt geht. Eine Schulleiterin berichtet zudem: „Und dann will man Israel aus dem Atlas herausschneiden und übermalen. Das kommt immer wieder vor.“

Laut der Untersuchung gibt es auch mit Eltern massive Probleme. Zum Teil weigerten sie sich, weiblichen Lehrkräften die Hand zu geben oder überhaupt mit diesen zu sprechen. Auch berichten Grundschulen von einer „Vielzahl von Eltern, die man nicht erreiche“. Diese Eltern „erscheinen weder zum Elternsprechtag, Elternabend oder nach persönlicher Einladung“. Weiter heißt es, „die Mehrheit der Eltern halte sich nicht an Absprachen und komme irgendwann spontan, oftmals während der Unterrichtszeit, vorbei und wolle mit einer Lehrkraft sprechen. Wenn dies zu dem Zeitpunkt nicht möglich ist, reagieren die Eltern oftmals ungehalten und verständnislos.“

Grüne Politikerin gegen Projekt

Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) spricht im Vorwort zu der vorgelegten Studie sogar von Hilferufen, die bereits in den vergangenen Jahren immer wieder aus Bildungseinrichtungen gekommen seien, „weil bestimmte Religionsinterpretationen keinen Spielraum, keine Toleranz für andere Meinungen oder sogar auch für wissenschaftliche Erkenntnisse zulassen“.

Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, plant der „Verein für Demokratie und Vielfalt in Schule und beruflicher Bildung“ bereits seit einigen Jahren, im Bezirk Neukölln eine Anlauf- und Dokumentationsstelle einzurichten, die Vorfälle registrieren und Schulen Hilfe geben soll.

Obwohl es dabei eine große Unterstützung vom Neuköllner Bezirksamt gibt, ist nicht sicher, ob dieses Projekt wie geplant in diesem Jahr umgesetzt werden kann. In der Berliner Landespolitik wirken offenbar Kräfte, die dem Projekt ablehnend gegenüberstehen. 

Wie die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet, bezeichnete etwa die Vorsitzende des Ausschusses für Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation im Berliner Abgeordnetenhaus, die Grünen-Abgeordnete Susanna Kahlefeld, das Projekt als „fachlich falsch aufgesetzt“. Laut dem Bericht soll die Politikerin kritisiert haben, statt Lehrern eine Hilfestellung zu bieten, sei das Ziel „einzig und allein, Religion an sich als ein Problem darzustellen“.