19.04.2024

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Folge 02-22 vom 14. Januar 2022 / Ausstellung / „Heimatvertriebene in Bayern“ / Ob direkt oder virtuell, das Haus der Bayerischen Geschichte macht Museum nahbar

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-22 vom 14. Januar 2022

Ausstellung
„Heimatvertriebene in Bayern“
Ob direkt oder virtuell, das Haus der Bayerischen Geschichte macht Museum nahbar

Glaswaren aus Konstein im Landkreis Eichstätt, Nylonstrümpfe aus Immenstadt im Allgäu oder Back- und Puddingpulver aus Barbing bei Regensburg: Diese Produkte stehen für die Unternehmensgeschichten der Firmen Phönix, Kunert und Ernst Müller, erfolgreiche Gründungen von Heimatvertriebenen.

Nahezu zwei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene kamen am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Bayern, das damals rund sieben Millionen Einwohner zählte. Ihre Integration wurde zu einer der größten Herausforderungen der jüngeren bayerischen Geschichte.

Das Haus der Bayerischen Geschichte nimmt das Thema „Flucht, Vertreibung und Integration“ mit einer Sonderausstellung in der Bavariathek auf. Im Zentrum stehen neben den Unternehmensgeschichten Biogramme und Interviews von Zeitzeugen.

Die Sonderausstellung „Neuanfänge – Heimatvertriebene in Bayern“ ist noch bis zum 15. April im Foyer der neu eröffneten Bavariathek am Donaumarkt 2 in Regensburg zu sehen; Öffnungszeiten sind Dienstag bis Freitag, 9 bis 15 Uhr, Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen, 11 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.

Frei ist auch der Eintritt in das virtuelle Museum, das über die Interntadresse www.bavariathek.bayern/virtuelles-museum.html zu erreichen ist.

Hier kann sich der Interessierte an seinem Endgerät zu Hause oder unterwegs durch die Ausstellungen und Beiträge lesen und schauen. Die Bavariathek will vor allem junge Menschen erreichen, ist aber auch für Menschen über 30 Jahre durchaus interessant. Dieser Hinweis erklärt jedoch, weshalb die Besucher der digitalen Ausstellung geduzt werden. Das virtuelle Museum „vertieft ausgewählte Aspekte der Dauerausstellung und der Sonderausstellungen. Multimediale ,Geschichten aus Bayern‘ werfen Schlaglichter auf bedeutende Ereignisse der bayerischen Geschichte, und verborgene Schätze aus dem Depot gewähren einen Blick in vergangene Zeiten“, heißt es auf der Internetseite. 

Um auf die digitale Ausstellung „Neuanfänge“ zu gelangen, wählt man auf der Internetseite www.bavariathek.bayern den Reiter „Virtuelles Museum“ aus, hier geht es über den Punkt „Geschichten aus Bayern“ zu der Ausstellung „Neuanfänge“. 

Nach einer Einführung werden die Fragen beantwortet: „Wie kommt es zu Flucht und Vertreibung? Wie ergeht es den Flüchtlingen und Vertriebenen in ihrer neuen Heimat? Wie verändert die Ankunft der Neubürger Bayern?“

Neben den Textinformationen sind zahlreiche Bilder und Grafiken eingespielt. Viele der Karten sind interaktiv, und die Besucher werden aufgefordert, zum Beispiel durch Anklicken von Fähnchen, woraufhin sich eine weitere Karte öffnet, die eine detailliertere Ansicht enthält, mehr über die deutschen Siedlungsgebiete zu erfahren. Für Ostpreußen öffnet sich beispielsweise eine Karte in den Grenzen von 1937. Eine weitere interaktive Karte enthält Bilder und Videos, die das Schicksal einiger Betroffenen nach der Kriegsniederlage nachvollziehen; darunter befinden sich auch Zeitzeugenberichte, die im Zeitzeugenportal enthalten sind (siehe unten). Die Karte zum Leben der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen in der Anfangszeit in Bayern enthält insgesamt acht interaktive Punkte. Unter Bamberg findet man auf dieser Karte ein Foto, welches das Flüchtlingslager im dortigen Theater „Harmonie“ zeigt. Auch diese Karte zeigt kurze Videos von Zeitzeugenberichten.

Weitere Informationen bietet das Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG), Donaumarkt 1, 93047 Regensburg, Telefon (0941) 59851-0, Fax (0821) 3295-220, E-Mail: bavariathek@hdbg.bayern.de. Das Haus der Bayerischen Geschichte gibt den Hinweis, dass anonyme E-Mails nicht beantwortet werden. Die Bavariathek befindet sich direkt neben dem Museum.HdBG / CRS