26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
Folge 02-22 vom 14. Januar 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-22 vom 14. Januar 2022

Leserforum

Reichliche Entschädigung

Zu: Salopp gesagt (Nr. 50)

Nachdem die Wunden des Zweiten Weltkrieges sowie der direkten Nachkriegszeit verheilt schienen, macht die polnische Regierung mit ihren gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Antrittsbesuch in Warschau erneut geforderten Reparationszahlungen zwangsläufig auch das Fass einer zutreffenderen deutschen Gegenrechnung für die 1945 durch Polen in Besitz genommenen deutschen Ostgebiete auf. 

Welchen unvorstellbaren Wert ein Viertel des deutschen Staatsgebietes (Stand 1937) für Polen darstellen dürfte, hatte bereits 1952 der polnische Kardinal Wyszynski in seiner im Dom zu Breslau getroffenen Aussage zu erkennen gegeben: „Wir glauben, dass uns die göttliche Vorsehung hierhergebracht und uns für all die Ungerechtigkeiten, die unser Volk im letzten Krieg erlitt, reichlich entschädigt hat.“ Dieser damaligen Erkenntnis ist nichts hinzuzufügen. 

Wolfgang Trost, Hamburg






Gut Organisierter Missstand

Zu: Wie mein Kind um ein Haar dem Pflegenotstand zum Opfer gefallen wäre (Nr. 51)

Ihre Darstellung zum Pflegenotstand, insbesondere auch in Kinderkliniken, wäre um wichtige Zusatzaspekte zu ergänzen. Auch die Kinderkliniken unterliegen bisher dem DRG-Abrechnungssystem. Das bedeutet: Pro Fall gibt es eine Summe Geld. Bisher war es so, dass die Summe der gleiche Betrag war wie in der Erwachsenenmedizin ohne Berücksichtigung, dass die Kinder- und Jugendmedizin um ein Vielfaches personal- und zeitintensiver ist. Dem soll nun Abhilfe geschaffen werden durch entsprechende Zuschläge. Ob diese am Ende zur Kostendeckung führen, ist dabei noch offen.

Ein anderes – in der Grundidee sicher wohlgemeintes – Instrument, welches die Personal- beziehungsweise Bettensituation in Kinderkliniken weiter verschärft hat, sind die sogenannten Personaluntergrenzen. Dies bedeutet, dass in Abhängigkeit des Schweregrades der Erkrankung es gesetzliche Vorgaben gibt, ob der Patient allein durch eine Schwester versorgt werden muss oder ob eine Schwester auch zwei, drei oder vier Patienten versorgen kann. Früher war es so, dass die erfahrenen Schwestern dies selbst geregelt haben, da ein Patient trotz Beatmung durchaus weniger pflegeintensiv sein kann als ein Patient, der nur eine Atemunterstützung erhält. Das nun eingeführte Instrument der Personaluntergrenzen sollte die Unterbesetzung, insbesondere in kritischen Bereichen, verhindern.

Allein im Bereich der Frühgeborenen­intensivmedizin fehlen in Deutschland über 2000 ausgebildete Kinderkrankenschwestern und -pfleger mit entsprechender Qualifikation. Trotz händeringender Appelle der Kliniken und Fachgesellschaften wurde durch die Politik das Gesetz zur Personaluntergrenze beschlossen und umgesetzt. Dies führt nun zu dem Paradoxon, dass Betten vorhanden sind, für die rechnerisch das Pflegepersonal nicht da ist, es einem ausreichend ausgestatteten und erfahrenen Team jedoch dennoch möglich wäre, hier Patienten zu versorgen. Dieses führt dann aber dazu, dass in einem solchen Fall die Personaluntergrenze unterschritten wird und nachfolgend der Fall deshalb seitens der Kassen nicht bezahlt wird oder es zu anderen Reg­lementationen kommt. 

Auf diese Art und Weise zwingt man die Kliniken, Betten freizulassen, die in Spitzen durchaus belegt werden könnten. Natürlich gibt es Grenzen, bei denen eine Versorgung nicht mehr möglich ist.

In der Kinderkrankenpflege, die man als Ausbildungsberuf zugunsten des Generalisten gerade abgeschafft hat – und da hilft der Ehrenpreis für diese nun aussterbende Berufsgruppe bei „Ein Herz für Kinder“ durch Neukanzler Olaf Scholz auch nicht – kenne ich niemanden, der nicht mit viel Herzblut und unendlich viel Engagement und Liebe zum Beruf diesen ausübt. Die übergroße Mehrheit der Schwestern und Pfleger sind dabei durch die stattgehabten Lohnsteigerungen der letzten Jahre auch nicht unzufrieden mit ihrem Gehalt. 

Das, was an ihnen zehrt, sind neben einer Unterbesetzung insbesondere die immer weiter steigenden Dokumentationspflichten, da am Ende nicht ein in sich schlüssiger Verlauf eines Krankenhausaufenthaltes, der zur Genesung des Patienten geführt hat, zum Bezahlen desselben führt, sondern in der Abrechnung das korrekte Setzen von 156 Kreuzen pro Schicht (bei einem Intensivpatienten) als Grundlage hierfür genommen wird. 

Die gesamte Kinder- und Jugendmedizin produziert über all ihre Bereiche knapp fünf Prozent der Kosten im Gesundheitswesen. Dafür behandeln wir ein Fünftel der Bevölkerung und nicht ganz ein Viertel der Gesamtlebenszeit. Ich denke, das kann man als ressourcenschonend bezeichnen.Dr. med. Sven

 Armbrust, Neubrandenburg






Meinung einer grünen Ecke

Zu: Mehrheit will Vorrang für Menschenrechte (Nr. 51)

Wie immer bei Umfragen muss man sehr genau auf die Fragestellung achten. So habe ich Zweifel an diesen Aussagen (Menschenrechte hätten für die Deutschen gegenüber Wirtschaftsinteressen Vorrang, d. Red.). Natürlich ist für eine große Anzahl von Menschen die Einhaltung der Menschenrechte ein Thema. Aber das Meinungsforschungsinstitut Insa stellt das so dar, dass es für die (angeblich) meisten Menschen das beherrschende Thema ist. Für jene, die oft geradeso auf 1000 Euro Nettohaushaltseinkommen kommen, sind jedoch andere Themen wesentlich wichtiger. Und wer sich mit diesen Menschen unterhält, wird feststellen, dass sie sich fragen, wer sich um die Einhaltung der Menschenrechte in Deutschland kümmert. 

Insa hat sich in seiner Umfrage ausschließlich auf die Menschenrechte außerhalb Deutschlands konzentriert. Die Menschen, für die die Einhaltung der Menschenrechte außerhalb Deutschlands oberste Priorität hat, findet man überwiegend in der grünen Ecke. Aus dieser Ecke kommt dann auch immer der Hinweis, dass es ja anderen Menschen in der Welt viel schlechter gehe. Dabei wissen jene überhaupt nicht, wie schlecht es vielen Menschen in Deutschland wirklich geht. Menschen, die von staatlichen Transferleistungen leben, pauschal zu unterstellen, dass sie sich keine größeren Sorgen darüber machen, wie dieses Geld erwirtschaftet wird, ist schon unverschämt. 

Außerdem gibt es auch sehr viele Menschen, die im Arbeitsleben stehen und deren Nettoeinkommen nur unwesentlich höher als 1000 Euro ist. Also auch ab mit ihnen in die „Dummenecke“? 

Heinz-Peter Kröske, Hameln






Zeit für Veränderungen

Zu: Gretchenfrage Impfpflicht (Nr. 47)

Wenn die Lage wirklich so dramatisch ist, wozu dann immer noch weiter abwarten, und auf was denn bitte? Macht doch sofort Nägel mit Köpfen und peitscht die Impfpflicht durch den Bundestag! Alle außer der AfD wären bestimmt dafür.

Und warum sollte man aus einer Impfpflicht nicht gleich ein „Impfrecht“ machen, das klingt doch schon viel besser, einfach positiver, aber positiv wirklich im positiven Sinn. Das Impfrecht sollte zu einem „Privilegrecht“ werden, also eine Art Wiedergutmachungsleistung des Staates an all seine gutmütigen Bürger. Sind wir dann alle mehrfach durchgeimpft, dann könnten wir uns wieder ganz entspannt zurücklehnen und über andere Kleinigkeiten wie den Klimawandel schwadronieren.

Unser in die Jahre gekommenes Grundgesetz sollte endlich einmal aufgepeppt und umgeschrieben werden, und unser prima Infektionsschutzgesetz? Das wartet nur so auf Ergänzungen. Die Zeit dafür ist einfach gekommen und reif. 

Klaus P. Jaworek, Büchenbach