26.04.2024

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Folge 02-22 vom 14. Januar 2022 / Gesellschaft / Scharfe Kritik an Linksextremisten / Judith SevinÇ Basad, selbst Autorin mit Migrationshintergrund, entlarvt die totalitäre Ideologie der „Social Justice Warriors“

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-22 vom 14. Januar 2022

Gesellschaft
Scharfe Kritik an Linksextremisten
Judith SevinÇ Basad, selbst Autorin mit Migrationshintergrund, entlarvt die totalitäre Ideologie der „Social Justice Warriors“
Manuela Rosenthal-Kappi

Sie sei zu weiß, um mit Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder sonstiger Merkmale diskriminiert würden, mitzufühlen. Solche Kritik musste sich Judith SevinÇ Basad bereits anhören, als sie die verschwurbelte Ideologie selbsternannter „Social Justice Warriors“, also jener Gutmenschen, die sich vermeintlich für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen, als zutiefst diskriminierend und unaufrichtig entlarvte.

Basad, aus einer türkischen Einwandererfamilie stammend, hat Germanistik und Philosophie studiert und ihren Master zum Thema „totalitäre Tendenzen in der queerfeministischen Bewegung“ geschrieben. Aus eigener Erfahrung als Tochter eines türkischen Gemüsehändlers wehrt sie sich gegen die Oktroyierung einer Opferrolle. 

Anhand zahlreicher Beispiele führt Basad mit ihrem Buch „Schäm dich ...“ dem Leser die rassistische Haltung der linken Ideologen gegenüber „People of Colour“, also farbigen Mitmenschen, vor Augen. Denn die Aktivisten der von den USA ausgehenden Bewegung setzen voraus, dass die weiße Rasse sich als privilegiert ansehe und deshalb jedem Weißen der Rassismus bereits in die Wiege gelegt worden sei. Weiße Männer seien besonders betroffen.

Die Bekämpfung dieses weißen Rassismus nehme oft groteske Züge an, etwa, wenn Studenten im Unterricht dazu angehalten werden, sich schuldig zu fühlen, weil sie Angehörige einer weißen Mehrheitsbevölkerung sind. Zur Überwindung ihres Rassismus sollen sie zugunsten von Frauen, Farbigen oder Diversen auf eigene Erfolge verzichten. Doch auch hierbei ist Vorsicht geboten: Ein falscher Blick auf einen Farbigen oder gut Gemeintes genügen schon, um von den Aktivisten in die Schmuddelecke gestellt zu werden. 

Gefährlich werde der Aktivismus, so Basad, wenn er Einfluss auf die Politik gewinnt, wie es die sogenannte Cancel Culture beweist. Diese Ideologie führt zur Änderung von Straßennamen oder dem Umschreiben von Kinderbüchern oder der Geschichte insgesamt. Längst beteiligten sich die Leitmedien in Deutschland an der Verbreitung dieser Ideologie. Gefährlich werde es, wenn linker Extremismus Einzug in die Gesetzgebung halte, wie die Diskussion um die Streichung des Begriffs „Rasse“ aus dem Grundgesetz gezeigt habe.

Basad schreibt gegen die stereotype Einteilung von Menschen. Die Behauptung, dass „die Privilegierten“ allen Einwanderern den sozialen Aufstieg verwehrten, habe wenig mit der Realität zu tun. Ein sehr empfehlenswertes Buch für jeden, der spürt, dass etwas schiefläuft in der Gesellschaftsentwicklung.  

Judith SevinÇ Basad: „Schäm dich. Wie Ideologinnen und Ideologen bestimmen, was gut und böste ist“, Westend Verlag, Frankfurt 2021, broschiert, 224 Seiten, 24 Euro