29.03.2024

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Folge 05-22 vom 04. Februar 2022 / Feige Deutsche?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-22 vom 04. Februar 2022

Feige Deutsche?
Hans Heckel

Zugegeben: Die Sendung von 5000 (gebrauchten!) Militärhelmen an die ukrainischen Streitkräfte als Zeichen deutscher „Solidarität“ ist ein Witz. Den internationalen Spott, der sich deshalb über Berlin ergießt, hat sich die Bundesregierung verdient, und es gibt wohl keinen Deutschen mehr, dem die Sache nicht unangenehm wäre.

Aber dieser einzelne Vorgang sollte nicht den Blick für das Ganze trüben. Die Vorwürfe, Deutschland schere aus der westlichen Allianz aus, verrate die westlichen Werte, hege gar heimlich Sympathie für einen Despoten oder verhalte sich schlicht feige, diese Vorwürfe rufen Erinnerungen wach.

Denn der Tonfall ist nur allzu bekannt. Wir hörten ihn bereits, als sich die Bundesregierung nach „Nine Eleven“ nicht bereit fand, den irakischen Abenteuern der US-amerikanisch geführten Koalition mit eigenen Truppen beizuwohnen. Und ähnlich aufgebracht wurde Berlin auch in die Zange genommen, als der damalige Bundesaußenminister Guido Westerwelle 2011 im Weltsicherheitsrat der UNO seine Zustimmung zur Invasion Libyens verweigerte.

Was wurde aus den beiden Operationen? Wie haben sich die betroffenen Regionen infolge der westlichen Interventionen weiterentwickelt, was also wurde erreicht?

Gewiss, zwei Diktatoren wurden beseitigt, gut so. Aber das ist auch schon alles. Dafür sind diese Länder in ein endloses Chaos gestürzt worden. Der Versuch von „Nation Building“ und dem Aufbau stabiler staatlicher, gar demokratischer Strukturen ist kläglich gescheitert, kurz: Deutschland lag mit seiner Zurückhaltung richtig, die USA und ihre Kriegskoalitionen lagen falsch.

Heute gilt es, das Aufschaukeln zu einem Krieg, den eigentlich keiner will, zu verhindern. Zurückhaltung erscheint  da als klügste Strategie.