Eigentlich sollte dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder Anfang Februar die „Goldene Narrenschelle“ verliehen werden. Vorgenommen wird die Auszeichnung – in Form einer vergoldeten Handglocke – durch die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN). In der Begründung wurde, neben der Freude Söders an der Faschingsverkleidung, dessen Wandlungsfähigkeit im Politischen hervorgehoben. Mit derartiger Kritik kann der Landesvater gut leben. Lediglich „Corona“ hat nun dafür gesorgt, dass Söder die Schelle erst im nächsten Jahr bekommt. Schließlich möchte er persönlich teilnehmen, und das geht derzeit nicht. Der Bitte um Verschiebung durch die bayerische Staatskanzlei hatte sich Baden-Württemberg angeschlossen, denn auch Wilfried Kretschmann will dabei sein. Er ist nämlich Laudator. Zudem ist er selbst bereits Inhaber der „Goldenen Narrenschelle“, ebenso wie sein Amtsvorgänger Günther Oettinger. Offenbar hat die VSAN eine ganz besondere Auffassung von Humor. E.L.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-22 vom 04. Februar 2022
Aufgeschnappt
Die aktuelle PAZ 16/2024
Bücher im Gespräch
Verfassungsschützer auf Abwegen
Mathias Brodkorbs Kritik an einem Dienst, der zunehmend als Sprach- und Gedankenpolizei agiert
Schonungslos skurril und unterhaltsam
Pascal Garnier hat einen ungewöhnlichen Roman mit einem Helden kreiert, der eine erbärmliche Figur abgibt und schließlich zum Mörder wird