28.03.2024

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Folge 06-22 vom 11. Februar 2022 / Unseliger Medienkrieg

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-22 vom 11. Februar 2022

Unseliger Medienkrieg
Manuela Rosenthal-Kappi

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Genau das hat Deutschland getan, als es dem russischen Sender RT.de die Ausstrahlung in deutscher Sprache verweigerte mit der Begründung, das Portal betreibe Staatspropaganda, um sich dann über die Gegenreaktion – das Verbot der Deutschen Welle (DW) in Russland – zu empören.

Die DW ist ein mit deutschen Steuergeldern finanzierter Auslandssender, dessen gesetzlicher Auftrag lautet, deutsche und europäische Sichtweisen zu verbreiten. Zwar sind in Deutschland Staatssender verboten und die Staatsferne von Medien im Grundgesetz verankert, doch eine Umfrage unter Volontären des Ersten von 2020 ergab, dass 92 Prozent sich dem linksgrünen Spek­trum zugehörig fühlen. Die Dominanz ideologischer Sichtweisen in deutschen Leitmedien, vor allem den öffentlich-rechtlichen, hat in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Es sei nur an die einseitige Berichterstattung über die Corona-Pandemie erinnert, die jeden, der nicht der Regierungslinie entsprach, stigmatisierte, selbst wenn es sich um anerkannte Virologen handelte. 

Die DW und alle Kritiker an der russischen Retourkutsche sollten sich die Frage gefallen lassen, wozu solch ein unseliger Medienkrieg dienlich sei. Eine Angriffsfläche bot DW-Intendant Peter Limbourg bereits zu Beginn der Ukraine-Krise 2014, als er seine Absicht erklärte, die DW zu einem „Anti-Putin-Sender“ aufbauen zu wollen. Ein offeneres Bekenntnis zur Propaganda kann man sich kaum vorstellen.

Sicher ist die Reaktion des Kreml mit einem praktischen Berufsverbot für DW-Journalisten in Moskau ungleich härter als die deutsche Verfügung. Wer auf RT als Informationsquelle nicht verzichten will, kann die englischsprachige Seite aufrufen und dort eine deutsche Version anklicken.