Hinter fast jedem Tenniswunderkind stecken ehrgeizige Eltern. Siehe unsere Steffi Graf, die von ihrem Vater zur Nummer Eins getriezt wurde. Im Fall der Williams-Schwestern, die nacheinander die Tennisspitze erklommen haben, war die Sache noch kurioser: Ihr Vater Richard Williams plante schon vor der Geburt seiner Töchter beider Karriere und trainierte sie hinterher als Jugendliche, obwohl er selbst nie Tennisspieler gewesen war.

Als „King Richard“ kommt diese schräge Geschichte am 24. Februar in unsere Kinos. Was nach einem intri­gen­­vollen Shakespeare-Stück klingt, ist indes ein charakterliches Bravourstück von Hollywoodstar Will Smith. Sonst gerne auf Superheldenrollen abonniert, zeigt er hier seine einfühlsame Seite als Tennisvater, der seine Töchter Venus und Serena vor dem von Gewalt beherrschten Schwarzen-Viertel Compton in Los Angeles bewahren will. Und was passt da besser als der „weiße Sport“?

Wie er sich mit abgetragenen Tennisklamotten von Gangmitgliedern verprügeln lässt, damit seine Töchter nach oben kommen, wirkt wie ein spannendes Tennismatch mit Entscheidung im Tie-Break. Weniger die Karriere der Töchter steht im Vordergrund als King Richard selbst als mitfühlender Vater, dessen sportlicher Ehrgeiz nie nur Eigennutz ist.