Erwartungsgemäß wurde Frank-Walter Steinmeier am vergangenen Sonntag erneut für das höchste Staatsamt bestimmt. Dennoch war man von offizieller Seite sichtlich bestrebt, im Vorfeld jeden noch so kleinen Schatten abzuwenden, der auf ihn fallen könnte. Die Mitarbeiterzeitschrift des Auswärtigen Amtes (AA) hatte Diplomaten dazu aufgerufen, für ihre Februar-Ausgabe über besondere Erlebnisse zu berichten. Laut „JUNGE FREIHEIT“ erinnerte sich einer der Autoren, der unter schwierigsten Bedingungen an der deutschen Botschaft in Bagdad Dienst tat, in seinem Beitrag, dass der damalige Außenminister Steinmeier die irakische Hauptstadt 2015 besuchte, es allerdings nicht für nötig hielt, die Mitarbeiter der eigenen Vertretung zu treffen und sich über diese ein Bild der angespannten Lage zu verschaffen. Entsprechend groß sei die Enttäuschung gewesen. Diese Darstellung wurde, neben anderen, kurz vor dem Druck seitens des AA aus dem Heft entfernt. Gefragt war wohl nur die „richtige“ Erinnerung. E.L.