Die bruchstückhaften Nachrichten, die aus Kanada zu uns dringen, sind alarmierend. Die zunächst von Lkw-Fahrern initiierten Proteste gegen Corona-Maßnahmen waren rasch in eine breite Volksbewegung gemündet. Die Linksregierung von Premier Justin Trudeau verfiel darob auf den ermüdend bekannten Reflex und unterstellte den Demonstranten Rechtsextremismus.

Augenzeugen vor Ort zeichnen ein völlig anderes Bild: Alle Bevölkerungsschichten, von Angehörigen der indigenen indianischen Bevölkerung bis zu erst jüngst ins Land eingewanderten Neu-Kanadiern hätten das Bild einer friedlichen, ja fröhlichen Massenbewegung gezeichnet. Extremisten? Wenn überhaupt, dann höchstens ganz am Rande und ohne jeden Einfluss auf das Gesamtgeschehen. Gewalt? Gar keine.

Das habe sich geändert, als am 18. Februar bislang nie gesehene „Spezialeinheiten“, teilweise zu Pferde, mit erschreckender Brutalität auf die bis dahin singenden, tanzenden und debattierenden Demonstranten losgegangen seien. Eine ältere Frau sei regelrecht niedergeritten worden.

Trudeau ließ den Notstand ausrufen, der drakonische Maßnahmen gegen Oppositionelle erlaubt. Selbst mit dem Einfrieren von Konten widerständiger Bürger wird gedroht.

Kanada erscheint wie die wahrgewordene Erzählung verschrobener Verschwörungstheoretiker, welche die Demokratie in Gefahr sehen. Gefährdet nicht von den „üblichen Verdächtigen“ aus dem linken und rechten Rand, sondern von einer linksliberalen Polit-Elite, die keinen Widerspruch mehr duldet. Die sich als autoritärer Zuchtmeister der Bürger geriert, geführt von Tribunen, die das Volk nicht mehr als ihren Schützling und Auftraggeber, sondern als ihren Feind identifizieren.

Beobachter betonen, sie hätten nie für möglich gehalten, dass so etwas in ihrem Land passieren könnte. Das sollten wir als Aufruf zu steter Wachsamkeit verstehen.