25.04.2024

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Folge 08-22 vom 25. Februar 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-22 vom 25. Februar 2022

Leserforum

Gebrochenes Versprechen

Zu: Wege aus einer bedrohlichen Krise (Nr. 6)

Eine Bedingung für die angestrebte Vereinigung Deutschlands von 1990 war die Zusage der Alliierten an Michail Gorbatschow, dass keine Verschiebung der NATO in Richtung Russland erfolgen wird. Frei nach dem Motto Adenauers „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“ wurden die meisten ehemaligen Ostblockstaaten NATO-Mitglied. 

Wer hat nach dem Zweiten Weltkrieg erneut zu den Waffen gegriffen? Die USA haben laut einem Beitrag von Eric Waddell in „Global Research“ (2007) zirka 40 Staaten unter dem Deckmantel „Kampf um Menschenrechte“ angegriffen. Erinnert sei an Vietnam, Afghanistan, Syrien. Dies führte zur Destabilisierung der angegriffenen Länder. Zurzeit gibt es 737 US-Militärbasen. 

Russland hat noch 1990 die Truppen aus dem Ostblock wie abgesprochen abgezogen. Die NATO hat sich trotz aller Zusagen in Richtung Osten erweitert. Frage: Wer ist der Aggressor? 

Bärbel Ballhorn, Aschersleben






Überreaktion der Polizei?

Zum Leserbrief: Warnung vor Weimar 2.0 (Nr.6)

Bei den montäglichen Spaziergängen habe ich keine ,,Reichsbürger“ oder ,,Rechtsextreme“, geschweige denn ,,kleine Kinder“ als ,,Schutzschilder“ gesehen, sondern ausnahmslos besorgte Bürger und Familien mit Kindern sowie viele, denen von schwersten Nebenwirkungen oder Todesfällen im Bekanntenkreis nach der sogenannten ,,Impfung“ die Augen geöffnet wurden. Und diese Spaziergänge wurden alle friedlich, in größtenteils schweigender Weise durchgeführt.

Seit dem 7. Februar kommt es hier nun zu Gewalt vonseiten der Polizei. Sie schüchtert die Spaziergänger ein mit Megaphonansagen, verfolgt sie mit Großwagen und kesselt sie mit einer Überzahl martialisch ausgerüsteter und vermummter Uniformierter ein, kontrolliert und drangsaliert sie, droht mit Haft, schreibt Strafmandate und macht Leibesvisitationen bei Greisinnen – vermutlich nach Waffen? Kinder, die durch die Aktion von der Mutter getrennt wurden, drohte man mit ,,Inobhutnahme“.

Diese unangemessene Überreaktion der Landespolizei kann man wohl als Produkt von ,,Hass und Hetze“ bezeichnen.

Micaela Bals, Werder/Havel






Klarheit über Schirwindt

Zu: Auf der Suche nach einem verlorenen Ort (Nr. 5)

Ich bin für jede Erinnerung an die östlichste deutsche Stadt dankbar, zumal sie in Deutschland ja niemand kennt. 

Schirwindt ist meine Heimatstadt, ich habe selbst immer wieder an sie erinnert. Als wohl eine der wenigen noch lebenden Augenzeugen der Fluchtereignisse muss ich einige Aussagen in Ihrem Artikel berichtigen.

Schirwindt wurde durch Artilleriebeschuss von August bis Oktober 1944 stark zerstört, aber viel weniger als während des Ersten Weltkrieges. Das belegen Aufnahmen russischer Kriegsfotographen und der Bericht des Schirwindter Kaufmannes Wiesberger, der unmittelbar nach der Einnahme die Stadt durchstreift hat.

Völlig geschleift wurde die Stadt erst in den 50er Jahren. Alles Baumaterial wurde bis auf den letzten Pflasterstein in die Sowjetunion abtransportiert. Bei meinem ersten Besuch im Jahre 2000 standen nur die Synagoge und ein Wirtschaftsgebäude von Hess, das zwei Jahre später auch nicht mehr existierte. Die Russen hatten eine Art Kommandantur auf den Grundmauern der Schule errichtet. Ein großes Eisengitter sperrte den Zugang zum Kasernenhof, unserem Schulhof ab.

Den Satz „Ein Bericht des Pfarrers von Schirwindt … hat sich erhalten“ kann ich nicht einordnen. Bei Kriegsende hatte Schirwindt keinen Pfarrer. Als letzter Pfarrer von Schirwindt war Pfarrer Sturm 1942 mit der Pfarrstelle betraut, sofort zum Militär eingezogen und – ohne je einen Gottesdienst in Schirwindt gehalten zu haben – bereits Ende 1943 gefallen.

Die Schirwindter Frauen und Kinder sind am Morgen des 31. Juli 1944 fast geschlossen auf die Flucht gegangen. Die Lok 23 brachte uns nach Schloßberg, das zu diesem Zeitpunkt bereits geräumt war. Schirwindt hatte man vergessen beziehungsweise sollte gar nicht evakuiert werden, denn am Abend des 30. Juli hatte Gauleiter Koch in Schloßberg den Verpflegungszug, der den ganzen Sommer hindurch von Schirwindt aus die Schanzarbeiter verpflegt hatte, gezwungen, nach Schirwindt zurückzufahren. In den Morgenstunden des 31. Juli fuhr der „Hermann-Göring-Zug“ plötzlich ab, und die Bevölkerung verließ Schirwindt mit der Kleinbahn oder mit allen möglichen Fuhrwerken. Noch während wir in Schloßberg auf die Weiterfahrt mit der Reichsbahn warteten, kamen die letzten Schirwindter mit der Meldung, die Stadt stehe jetzt in Flammen.

Wir kamen in den Kreis Bartenstein. Von dort aus sind einzelne Frauen – wie auch meine Mutter – während der Sommerwochen, als die Front stand, mit Militärfahrzeugen nach Hause gefahren. Bis auf zwei Schirwindterinnen, die ihre Kinder mitgenommen hatten, sind alle zurückgekehrt. Die Stadt war geplündert, aber menschenleer.

Ich habe Schirwindt 2000 erstmals wieder besucht. Eine russische Reiseleiterin begleitete uns. Von ihr erhielt ich die Adresse einer Kinderfreundin, die Schirwindt bereits alle zwei Jahre besucht hatte. Wir haben bis 2008 die Fahrten dann gemeinsam fortgesetzt.

Als den größten russischen Truppenübungsplatz würde ich das Gelände nicht bezeichnen. Ausgebaute Zufahrten, wie sie für so eine Anlage nötig wären, haben wir nie gesehen. Bei unserem ersten Besuch waren etwa 18 bis 20 junge Soldaten dort stationiert, die wir bei der Feldarbeit überraschten. Die Straßen nach Schirwindt waren alle abgegraben oder zugeschüttet. Auf unserer letzten Tour 2008 fuhren wir einfach über Sturzacker einem Auto nach, das Angelgerät mitführte. Angeln hieß Scheschuppe.

Wir kamen auf einen Feldweg und wurden von einem russischen Jeep gestoppt. Der Major fragte uns zunächst aus und zeigte uns dann Bilder von alten Verteidigungs- und Befestigungsanlagen in und um Schirwindt in der Meinung, dass Kinder diese damals gewiss gekannt hätten. Schließlich musste er jetzt die neue russische Grenze an dem Fluss Scheschuppe konzipieren. Dann wies er uns einen befahrbaren Weg nach Schirwindt, wo wir auch diesmal freundlich empfangen wurden.

Viele Berichte über Schirwindt und die Pillkaller Kleinbahn finden sich in den Schloßberger Heimatbriefen und in dem interessanten Buch der russischen Autorin Julia Larina „Stadtuntergang Schirwindt, das es nicht mehr gibt“.

Ich schreibe Ihnen diese Zeilen nicht aus Besserwisserei, sondern weil ich nicht möchte, dass Daten abgeflacht oder verfälscht werden.

Hella Giesler, Siegen






Der Manipulierte Bürger

Zu: Der inszenierte Bürgerwille (Nr. 5)

Der Autor bringt es auf den Punkt. Heutzutage wird viel inszeniert. Natürlich liegt die Vermutung nahe, dass im Bereich „Corona“ Wesentliches verändert wird und mit Weglassungen oder gar mit „Erfindungen“ vorbei an der Wahrheit in die Öffentlichkeit gelangt. Und natürlich nehme ich an, dass auch die Leute von der Presse in gleicher Weise an der Nase herumgeführt werden. Diese Leute sind in der größten Mehrzahl keine Fachleute in Sachen Virologie. Da kann durchaus der Hinweis helfen (von wem wohl?): „Bei den Wissenschaftlern X und Y handelt es sich um Theorien, die uns in Sachen Pandemie nur auf ,Abwege‘ führen. Diese Theorien können Sie getrost beiseitelassen.“ Hier fängt der „inszenierte Bürgerwille“ bereits an. Er, der Bürger, wird manipuliert.

Markwart Cochius, Chemnitz