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Folge 09-22 vom 04. März 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-22 vom 04. März 2022

Leserforum

asiatische Giganten

Zu: Ein neuer kalter oder heißer Krieg wäre eine Katastrophe für alle Seiten (Nr. 8)

Wo ist die Weitsicht der Russen? Vor mehr als 50 Jahren schrieben die Wissenschaftler vom „Club of Rome“: „Heute ist China der kleine Bruder der Sowjetunion, im Jahr 2000 wird es umgekehrt sein.“

Unter den Exportnationen steht heute China auf Platz 1, weit vor den USA. Russland nimmt im weltweiten Vergleich Platz 16 ein. Wahrscheinlich ist Russland zurzeit die stärkste Militärmacht. China hat 1,4 Milliarden Einwohner, also zehnmal so viel wie Russland. Russland, EU und die Vereinigten Staaten zusammen kommen auf knapp eine Milliarde. 

Nicht zu vergessen: Da gibt es in Asien noch einen weiteren Giganten mit 1,4 Milliarden Menschen – Indien. Wenn Russland, Europa und die USA nicht zum Spielball dieser Giganten werden wollen, müssen sie zueinanderfinden und nicht gegeneinander arbeiten. China hat in den letzten 30 Jahren jungen Leute in die Welt geschickt, um Wissen aufzusaugen. Andererseits hat die westliche Welt den Chinesen ihr Wissen mundgerecht serviert, in Form von Fabriken. 1,4 Milliarden Chinesen – was für ein Heer von Wissenschaftlern und Technikern kann China aufbieten, die seiner Wirtschaft und seinem Militär Erkenntnisse bereitstellen! Da können weder Russland noch Europa oder die USA mithalten. 

Man kann Russland zurzeit mit solchen Argumenten sicherlich nicht kommen. Putin und sein Militär feiern den voraussichtlichen Sieg über die Ukraine und freuen sich, ganz Europa in Angst und Schrecken versetzt zu haben. Spätestens aber, wenn es an der über 4000 Kilometer langen russisch-chinesischen Grenze wieder zu Auseinandersetzungen kommt wie 1968, wird die Einsicht reifen, dass der Krieg mit der Ukraine ein Fehler war. Ein paar kleine Flussinseln im Ussuri waren 1968 der Anlass für die militärische Konfrontation. 

Dr. Karl Albert Hahn, Bad Salzungen 






Schachmatt gesetzte AfD

Zu: Was macht der EX-Parteichef nach dem AfD-Austritt? (Nr. 8)

Dass auch Jörg Meuthen vor Höcke und Co. kapituliert hat, zeigt das Dilemma dieser Partei. Letzter Anlass hierfür dürfte gewesen sein, dass er mit der Absicht einen Matthias Helferich aus der Partei auszuschließen, am Widerstand des „Flügels“ scheiterte. 

Die AfD hat zwar eine feste Stammwählerschaft und kommt in den Umfragen stabil über zehn Prozent. Wegen Personen wie Helferich oder Höcke will aber keine andere Partei mit dieser Gruppierung etwas zu tun haben. Das heißt, dass auch die vielen Bürgerlichen, im Sinne der CDU von Helmut Kohl, Konservative und Patrioten, die in der AFD eine Heimat suchten, letztlich nur einen sehr begrenzten Einfluss auf das politische Geschehen im Land haben. Auf Dauer dürfte diese Perspektivlosigkeit dazu führen, dass die AfD immer mehr an Bedeutung verliert. Warum eine Partei wählen, die sich ständig selbst schachmatt setzt? 

Hans-Otto Biedenkapp, Grünberg






Kluge Bismarck-Worte

Zu: Das Sterben der Pensionskassen (Nr. 6)

Die Angelegenheit Betriebsrente/Pensionskassen ist und bleibt ein Fall von Lug und Betrug. Horst Seehofer sagte über den offenkundigen Rechtsbruch der Grenzöffnung im Jahr 2015: „Wir haben im Moment keinen Zustand von Recht und Ordnung. Es ist eine Herrschaft des Unrechts.“ 

Den Beginn dieses beklagenswerten Zustandes kann man auch in das Jahr 2004 verlegen. Damals beschloss die rotgrüne Bundesregierung mit Unterstützung von CDU/CSU ab dem Jahr 2005 die zusätzlichen Abgaben der Betriebsrentner an die Krankenkassen. So wurden die durch Zuwanderung und Missbrauch entstandenen Defizite ausgeglichen. Bis heute dürfte diese einseitige Enteignung der Betriebsrentner einen Betrag von über 40 Milliarden Euro ausmachen.

Ab Januar 2020 ist durch die Einführung eines Freibetrages (159,25 Euro) die Enteignung etwas abgemildert worden. Wiedergutmachung wäre aber durchaus angebracht. Abschließend noch ein Wort von Otto von Bismarck: „Geben Sie dem Arbeiter das Recht auf Arbeit, solange er gesund ist, sichern Sie ihm Pflege, wenn er krank ist, sichern Sie ihm Versorgung, wenn er alt ist.“ 

An dieser Versorgung im Alter vergreift sich die Politik nun seit über 22 Jahren.

Jürgen Zauner, Viersen-Dülken






DEUTSCHE WERTARBEIT

Zu: Erhalt einzigartiger Häuser (Nr. 6)

Was an historischen Gebäuden (in Kaukehmen, Kreis Gerdauen in Ostpreußen, d. Red.) noch steht, sind vermutlich die Häuser meines Vaters und unserer Großmutter. Dort lebte mein Vater am Marktplatz 8a und im Eckgebäude unsere Oma. Alle Räume hatten schon damals Zentralheizung, obschon sicher in wichtigen Räumen noch diese großartigen weißen Kachelöfen bis zur Decke aufragten. 

Im Hause des ehemaligen Friseursalons waren allein die Wohnzimmer fürstliche 60 Quadratmeter groß. Meines Wissens hatten die Wohnungen bis zu acht Zimmer. Das Abwasser der Bäder wurden in einem unterirdischen Sammelbecken entsorgt, was ausgepumpt werden musste. Vermutlich fehlte eine zentrale Abwasserentsorgung für die etwa 7000 Bewohner der Stadt.

Heute in beklagenswertem Zustand kommt gegebenenfalls noch in letzter Sekunde ein Rettungsplan. Meines Wissens waren in diesen Häusern nur noch ganz wenige Russen zu Hause. Und die prachtvollen Kachelöfen, die Bäder und Heizungsanlagen sind längst abgebaut worden vor Jahrzehnten, und das Interieur angeblich von Litauern geplündert. Falls sich die russischen Besatzer um Besitzverhältnisse sorgten, so ist das wohl kaum ein Problem.

Nur, nutzt es uns heute noch? Und würde ich gebeten, dort hinzuziehen: nein, danke! Millionen Euro für Sanierungen sind nicht da, das Alter zu fortgeschritten und die ehemaligen Bewohner längst tot. Ohne diese Menschen hat das Leben dort keinen Sinn. Unter Russen fühlte ich mich sicher nicht heimisch. 

1994 war mein Bruder dort. Auf Befragen sagten die dort in unseren Häusern noch lebenden Russen: großartige Häuser, und im Winter so warm. Ja, das war beste deutsche Wertarbeit mit viel Kunst am Bau. Leider wusste das dort zugezogene Volk nichts mit diesem Reichtum anzufangen. Allein in den Kellerräumen lagerten nach 1947 eine Batterie Russen. In den 1930ern war es an Tams und Garfs vermietet, die so etwas wie die Vorkriegs-Aldis waren und diese Lagerkapazität benötigten. Davor war es unter Kaufhaus Scheer bekannt. 

Albert Wilhelm Scheer, Schneverdingen






Tendenz zu Niedersachsen

Zu: Wie NRW zu seinem dritten Landesteil kam (Nr. 5)

Der durchaus patriotisch gesinnte sozialdemokratische Regierungspräsident des Regierungsbezirks Detmold, Heinrich Drake, führte den Freistaat Lippe 1947 dem Bundesland Nordrhein-Westfalen zu, weil „Eisen und Stahl“ damals noch lukrativer erschienen. Spätestens bis zum Januar 1952 sollte eigentlich eine Volksabstimmung, wie in einer Demokratie üblich, über den Beitritt zu NRW beziehungsweise Niedersachsen erfolgen. Es erfolgte nie eine Abstimmung, und auch ein bis zum 5. Februar 1956 mögliches Volksbegehren fand nicht statt. Große Teile der Bevölkerung, die damals fast zu 100 Prozent evangelisch-reformiert war, tendierte wohl eher zu Niedersachsen. Noch heute ist die Evangelische Landeskirche Lippe die einzige evangelische Landeskirche Deutschlands, die ausschließlich reformiert ist.

Reinhard Tappe, Berlin


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