20.05.2024

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Folge 10-22 vom 11. März 2022 / Aufgefallen / Das Glück des Olaf Scholz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-22 vom 11. März 2022

Aufgefallen
Das Glück des Olaf Scholz

Der März hätte ein äußerst unangenehmer Monat für den Bundeskanzler werden können. In seiner Titelgeschichte „Das Kartenhaus. Olaf Scholz, der Cum-Ex-Skandal und die Warburg-Bank“ hatte das Magazin „Cicero“ noch einmal die zweifelhafte Rolle des damaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg in einem der größten Finanzskandale der deutschen Geschichte beleuchtet. 

Im Wesentlichen ging es dabei um Scholz’ Rolle bei dem umstrittenen Verzicht auf eine Rückzahlung von 47 Millionen Euro durch die Hamburger Privatbank M.M. Warburg an die Stadt Hamburg 2016 und danach. Mit akribischen Recherchen unterlegt kamen die „Cicero“-Autoren in ihrer Geschichte zu dem Ergebnis, dass Scholz in der Causa Warburg nicht nur „mehrfach wichtige Dinge verschwiegen“, sondern „auch gelogen“ hat.

Einen ultimativen Nachweis einer Lüge, der zwingend zu einem Rücktritt des Kanzlers hätte führen müssen, konnten die Kollegen zwar nicht vorlegen, doch hätte die Geschichte in normalen Zeiten für Scholz zweifelsohne zu weiteren unangenehmen Nachfragen durch die Medien und Vertreter der Opposition geführt. 

Doch dann brach Ende Februar in der Ukraine der Krieg aus – und der Bundeskanzler verkündete (durchaus zu Recht) im Bundestag eine Zeitenwende, für die er alle Fraktionen des Hauses zur Geschlossenheit aufrief. In solchen Momenten interessiert sich niemand mehr für die kleinen Sünden der Vergangenheit. Pech für den „Cicero“, Glück für Scholz. neh