20.05.2024

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Folge 10-22 vom 11. März 2022 / Kolumne / Böse Demos, gute Demos

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-22 vom 11. März 2022

Kolumne
Böse Demos, gute Demos
Theo Maass

Vor wenigen Tagen zählte Berlin eine sechsstellige Anzahl von Spaziergängern. Unbehelligt von Behördenauflagen und sehr robust auftretender Polizei gingen die Bürger auf die Straße. Das ist der Durchbruch, dachte ich mir. Schluss mit den Verboten, die sich auf den Phantasien eines Jens Spahn (CDU) oder Karl Lauterbach (SPD) gründeten. Tief durchatmen. Die demokratischen Bürgerrechte sind wieder hergestellt. 

Aber dann schaute ich auf die mitgeführten Plakate. Da stand nicht „Nein zur Impfpflicht“ oder „Schluss mit dem 2G-Unsinn“. Das sah anders aus. Ich setzte meine Brille auf und las: „Stop Putin“, und ein Aktivist forderte: „Ich bin so dreist und sage: Ich fordere Waffen!“ Na ja, dachte ich mir, von mir aus sollen sie fordern und skandieren. Aber warum werden „böse“ Demonstrationen verboten und „gute“ Demonstrationen erlaubt? 

Wo bleiben die aufgeregten Drohungen eines Gesundheitsministers Karl Lauterbach? Wieso gibt es keine Warnungen von Lothar Heinz Wieler vom Robert-Koch-Institut? Der omnipräsente Virologe Christian Drosten hätte doch wenigstens seine Prophezeiungen in Kamera und Mikrofon unterbringen können. Auch nichts. Hatte Lauterbach nicht verkündet, im März sei jeder geimpft, genesen oder gestorben? 

Scheint es nur so, dass das ganze Corona-Theater angesichts des Krieges in der Ukraine ersatzlos aus dem Programm gestrichen wurde? Oder dürfen wir wieder spazieren gehen oder demonstrieren? Nee, natürlich nicht. Das geht nur, wenn es für die „gute Sache“ ist. Und was gut ist, bestimmen die Regierung und die Meinungsindustrie. Bürgerrechte gelten eben nicht für alle Bürger.