Keine Zunahme der Stürme
Geesthacht – Es gibt nicht mehr Stürme als früher. So antwortete die Klimaforscherin Frauke Feser vom Institut für Küstensysteme – Analyse und Modellierung am Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht auf eine Anfrage des „National Geographic Magazin“. Anlass der Anfrage waren die beiden Orkane Ylenia und Zeynep, die vergangenen Monat kurz nacheinander über Mitteleuropa fegten. Zwei Stürme pro Woche seien aber durchaus keine Seltenheit, meint Feser. Derartiges habe man in den letzten 140 Jahren schon oft beobachten können. Statt einer Zunahme, sei seit den 1990er Jahren vielmehr eine leichte Abnahme der Sturmaktivität wahrzunehmen. Im Winter herrsche nun einmal Sturmsaison wegen der größeren Temperaturunterschiede zwischen den Polen und der Äquatorregion. Der Blick auf das Sturmgeschehen jenseits der Tropen zeige noch keinerlei erkennbare Auswirkungen des Klimawandels.W.K.
Peking revanchiert sich
Peking – Nachdem Argentinien seine Bereitschaft erklärt hat, sich dem chinesischen Jahrhundertprojekt der „Neuen Seidenstraße“ beziehungsweise der Belt and Road Initiative anzuschließen, erhielt es umgehend Rückendeckung aus Peking für seine Ansprüche auf das im südlichen Atlantik liegenden britische Überseegebiet, das die Briten Falkland Islands und die Argentinier Islas Malvinas nennen. Die Inselgruppe ist bereits seit 1833 ein Zankapfel zwischen Großbritannien und Argentinien. Im April 1982 kam es deswegen sogar zum Krieg, an dessen Ende die Militärjunta in Buenos Aires als Verlierer dastand. Dass China sich nun auf die Seite Argentiniens schlägt, resultiert wohl nicht nur aus der neuen wirtschaftlichen Allianz, sondern auch aus dem gegen die Volksrepublik gerichteten Militärbündnis AUKUS, das Australien, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten Mitte September vergangenen Jahres geschlossen haben. Darüber hinaus hat Argentinien vermutlich zugesagt, China im Streit um Taiwan zu unterstützen.W.K.
Ungarns Ja zur NATO-Präsenz
Budapest – Erst wollte Ungarns Präsident Viktor Orbán keine NATO-Truppen in seinem Land sehen, doch angesichts des Kriegs in der Ukraine hat er der Präsenz von NATO-Reaktionstruppen in einigen Landesteilen zugestimmt. Westlich der Donau können nun solche Kräfte eingesetzt werden, und der ungarische Luftraum kann für den Transitverkehr der NATO genutzt werden. Allerdings sollen weiterhin keine NATO-Truppenteile von Ungarn aus in die Ukraine verlegt werden. Ebenfalls untersagte Orbán Waffentransporte über Ungarn in das Kriegsgebiet. Offenbar will der ungarische Präsident sein Land so weit wie möglich aus dem Konflikt heraushalten und die freundschaftlichen Beziehungen zu Wladimir Putin nicht völlig kappen. Die EU-Sanktionen gegen Russland unterstützt Ungarn dagegen.MRK