20.05.2024

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Folge 10-22 vom 11. März 2022 / Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-22 vom 11. März 2022

Aus den Landesgruppen und Heimatkreisen der Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Bayern

Vorsitzender: Christoph Stabe, Ringstraße 51a, App. 315, 85540 Haar, Tel.: (089)23147021 stabe@low-bayern.de, www.low-bayern.de

Treffen

Nürnberg – Dienstag, 29. März, 15 Uhr, Haus der Heimat, Imbuschstraße 1, Nürnberg-Langwasser, (Ende der U1 gegenüber): Treffen der Landsmannschaft Ost- und Westpreußen zum Thema „Die Volksabstimmung in Ostpreußen im Jahr 192o“.


Niedersachsen

Vorsitzende: Dr. Barbara Loeffke, Alter Hessenweg 13, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)42684, Schriftführer und Schatzmeister: Hilde Pottschien, Volgerstraße 38, 21335 Lüneburg, Tel.: (04131)7684391. Bezirksgruppe Lüneburg: Heinz Kutzinski, Im Wiesengrund 15, 29574 Ebsdorf, Tel.: (05822)5465. Bezirksgruppe Braunschweig: Fritz Folger, Sommerlust 26, 38118 Braunschweig, Tel.: (0531) 2509377. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto v. Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau, Tel.: (05901) 2968

Treffen

Holzminden – Freitag, 25. März: Treffen, Frau Nütz wird Sprichwörter, Weisheiten und Redewendungen erklären, die ursprünglich aus der Bibel stammen.


Nordrhein-Westfalen

Erster Vorsitzender: Jürgen Zauner, Stellv. Vorsitzende: Klaus-Arno Lemke und Dr. Bärbel Beutner, Schriftführerin: Dr. Bärbel Beutner, Geschäftsstelle: Buchenring 21, 59929 Brilon, Telefon (02964)1037, Fax (02964) 945459, E-Mail: Geschaeft@Ostpreussen-NRW.de, Internet: Ostpreussen-NRW.de

Jahreshauptversammlung

Bielefeld – Montag, 21. März, 15 Uhr, Gasthaus-Restaurant Bültmannshof „Das Wirtshaus 1802“, Kurt-Schumacher-Straße 17a, 33615 Bielefeld: Jahreshauptversammlung der Ost- und Westpreußen Bielefeld bei Kaffee und Kuchen. Erreichbar mit der Straßenbahnlinie 4 „Universität“. Haltestelle „Bültmannshof“. Es gilt die 3G Regel.

Bitte Voranmeldung bei Barbara Dörr unter Telefon (0521) 82026, oder bei Gertrud Riede unter Telefon (05202) 5584. 

Alle Mitglieder werden gebeten nach Möglichkeit an der Jahreshauptversammlung teilzunehmen. Ebenso willkommen sind Angehörige unserer Mitglieder, ständige Mitarbeiter und Mitglieder anderer Kreisgruppen sowie aus anderen Landsmannschaften und Freunde Ostpreußens. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.Der Vorstand


Sachsen

Vorsitzender: Alexander Schulz, Willy-Reinl-Straße 2, 09116 Chemnitz, E-Mail: alexander.schulz-agentur@gmx.de, Telefon (0371) 301616

Tag der Heimat

Leipzig – 23. April, 9 Uhr Einlass, 10 Uhr Beginn, Saal des Kleingartenvereins „Seilbahn“, Max-Liebermann-Straße 91, 04157 Leipzig: Der „Freundeskreis Nordostpreußen/Kaliningrad“ lädt nach drei Jahren Unterbrechung gemeinsam mit dem Aussiedlerverband Sachsen, der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und dem Regionalverband der Vertriebenen und Spätaussiedler Leipzig/ Nordsachsen wieder zum Tag der Heimat ein.

Nach so langer Pause möchten wir mit Ihnen wieder ein schönes und angenehmes Treffen erleben. Das Ensemble Sonnenschein, Christopher Spatz und andere werden für gute Unterhaltung sorgen. Begleitet wird die Veranstaltung durch die Präsentation der Wanderausstellungen „Wolfskinder“ und „Heimatwechsel“ der Stiftung Erinnerung, Begegnung, Integration – Stiftung der Vertriebenen im Freistaat Sachsen.

Sie können sich bei Ihrem Besuch auf ein Wiedersehen mit alten Freunden und Bekannten sehr freuen. Wir rechnen mit reger Teilnahme und prominenten Besuchern.

Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Hinweise und Fragen bitte unter Telefon (0341) 9010730 oder per Mail an ebs.grashoff@web.de

Barbara und Eberhard Grashoff


Schleswig-Holstein

Vorsitzender: Edmund Ferner, Julius-Wichmann-Weg 19, 23769 Burg auf Fehmarn, Tel.: (04371) 8888939, E-Mail: birgit@kreil.info

Vereinigte Landsmannschaften Flensburg (VLM Fl) e.V.

Bericht

Flensburg – In diesem Jahr konnten wir unsere Mitgliederversammlung, die seit Jahren mit einem Grünkohlessen eröffnet wird, planmäßig am 9. Februar abhalten. Mit 23 stimmberechtigten Teilnehmern, dazu ein Gast, war die Hälfte unserer Mitglieder vertreten, eine große Freude für den Vorstand. Die Tagesordnung entsprach der in der PAZ vom 28. Januar veröffentlichten, wobei die doppelte Aufführung des TOP 13 korrigiert wurde.

Wir gedachten der im Vorjahr von uns gegangenen Mitglieder. Fünf Landsleute hatten uns verlassen: Klaus Gehrmann (89 Jahre), Christel Sauerwein (84 Jahre), Hildegard Schwitzkowski (90 Jahre), Elisabeth Sporleder (91 Jahre) und Hanna Straif (91 Jahre). Sie alle werden in unserem Gedächtnis bleiben.

Seinen Jahresbericht konnte der Vorsitzende relativ kurz halten, da durch die Pandemie im ersten Halbjahr 2021 keine Veranstaltungen stattfinden konnten. Er sprach die verbliebenen sechs Treffen an, von denen er besonders die Gedenkfeier am Totensonntag mit der Teilnahme von Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange hervorhob. Er berichtete von den Restaurierungsarbeiten am Ehrenmal Stein des Osten (getragen durch die Stadt Flensburg) sowie an den kleineren Gedenksteinen der einzelnen Provinzen (getragen durch die VLM Fl e.V. und ermöglicht durch eine großzügige Spende der Flensburger Helmut-Schumann-Stiftung), die abgeschlossen werden konnten.

Die Kassenführung war, wie in den vergangenen Jahren, ohne Fehl und Tadel, so konnten die Kassenprüferinnen grünes Licht geben und die Entlastung des Vorstandes empfehlen. Diese erfolgte einstimmig. Der Haushaltsentwurf 2022 ist solide aufgestellt; er weist ein geringes Minus auf, der aber bei der guten finanziellen Lage des Vereins kein Problem darstellt.

Die anstehende Wahl zum Vorstand (alternierend wird jährlich die Hälfte des Vorstandes neu gewählt) wurde wie im Vorjahr professionell durch Landsmann Hermann Welk geleitet. Alle zur Wahl stehenden Amtsinhaber (Vorsitzender, Schriftführerin, zwei Beisitzer/-innen) stellten sich zur Wiederwahl. Da es keine weiteren Kandidaten gab, wurden die Amtsinhaber erneut gewählt; einstimmig. Der wiedergewählte Vorsitzende dankte dem Wahlleiter und äußerte seine Hoffnung und Erwartung, dass der neu gewählte Vorstand weiterhin gut zum Wohle des Vereins arbeiten werde.

Die weiteren TOP (Information über die Berichterstattung in der PAZ/Michael Weber; Bericht über die Landesgruppen der Ostpreußen und der Pommern/Vorsitzender) nahmen wenig Zeit in Anspruch. Die Vorschau des Vorsitzenden auf den Totensonntag 2022 mit der 70. Wiederkehr der Aufstellung des Stein des Ostens, hier besonders die Liste der Einzuladenden, benötigte etwas mehr Raum. Dieses Thema konnte noch nicht abgeschlossen werden, sodass der Vorstand noch Arbeit vor sich hat.

Unter „Verschiedenes“ übermittelte der Vorsitzende Grüße der pommerschen Landsmannschaft sowie des Arbeitskreises Stettin (Ursula Zander), wies auf die kommenden Veranstaltungen hin und stellte die Durchführung der im Mai vorgesehenen Tagesfahrt nach Nordstrand zur Abstimmung, da die beteiligten Gastronomen keine verlässliche Zusicherung der Durchführung geben konnten. Die Mitglieder entschieden sich in der Mehrheit, die Fahrt auszusetzen und sich auf die etwas später im Jahr vorgesehene Fahrt durch Angeln zu konzentrieren. Im weiteren Verlauf berichtete Landsmann Welk über eine für September festgelegte Fahrt nach Saatzig.

Mit ausgiebiger Zeit zum Plachandern bei Kaffee und Gebäck sowie dem Spielen des Ostpreußen- und Pommernliedes ging die Veranstaltung zu Ende.

Ankündigung VLM Fl

Flensburg – Dienstag, 15. März, 15 Uhr, TSB-Heim, Eckener Straße: Kaffeetafel mit Vortrag. Herr Jessen (jüdische Gemeinde) trägt vor zur Thematik „Jüdisches Leben in Flensburg“.


Memel-Stadt/Land

Kreisvertreter: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesnheim, Telefon (06203) 43229, Mobil: (0174)9508566, E-Mail: uwe.jurgsties@gmx.de. Gst. für alle Memellandkreise: Uwe Jurgsties, Kirschblütenstraße 13, 68542 Heddesheim

70 Jahre Memellandgruppe und Bezirkstreffen

Düsseldorf – Achtung neuer Termin, Freitag, 13. Mai, 10.30 Uhr (Einlass), 11 Uhr (Beginn), Gerhart-Hauptmann-Haus, Eichendorff-Saal, Bismarckstraße 90: Feier zum 70-jährigen Bestehen der Memellandgruppe Düsseldorf verbunden mit einem Bezirkstreffen. Die Feierstunde wird durch die Vorsitzende Karin Gogolka eröffnet. Danach folgt ein Vortrag des Bundesvorsitzenden der AdM Uwe Jurgsties. Musikalische Begleitung durch Waldemar Dantschenko. Anschließend gemeinsames Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen. Der Unkostenbeitrag beträgt 10,- Euro und beinhaltet den Eintritt, Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie alkoholfreie Getränke.

Wegen der Vorbestellung des Essens bitte telefonische Anmeldung unter (02452) 62492. Wir freuen uns, wenn Sie sich den Termin freihalten und zu uns kommen. Wegen der ständigen Änderungen der Corona-bedingten Einschränkungen, die möglicher Weise auch zu einer Absage führen können, fragen Sie bitte nach dem aktuellen Stand bei mir nach.

Der ursprünglich vorgesehene Termin 19. März musste aus verschiedenen Gründen leider abgesagt werden. Karin Gogolka 

770-Jahr-Feier

Mannheim – Anlässlich der 770-Jahrfeier der Stadt Memel haben wir unter Beteiligung der Chorgemeinschaft Frederic Zeiler und dem Förderverein Städtepartnerschaften Mannheim eine Reise vom 30. Juli bis 7. August geplant. 

Abflug am 30. Juli ab Frankfurt nach Riga. Von dort per Bus (der uns bis zum Rückflug am 7. August zur Verfügung steht) nach Memel für fünf Übernachtungen im neuen 4-Sterne-Hotel Victoria. 

Am 31. Juli Stadtrundgang in Memel und Konzert der Chorgemeinschaft. 1. August zur freien Verfügung. 2. August Ausflug Kurische Nehrung. 3. August Ausflug in das Memelland mit Schifffahrt. 4. August: Memel-Kaunas (Stadtbesichtigung) und weiter für zwei Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel Novotel Centrum in Wilna. 5. August: Stadtrundgang/-fahrt in Wilna. 6. August: Fahrt von Wilna über Siauliai (Berg der Kreuze) nach Riga zur Übernachtung im 4-Sterne-Hotel Radisson Latvija. 7. August: nach dem Frühstück Stadtbesichtigung von Riga und Rückflug nach Frankfurt (Ankunft 18 Uhr). 

Der Reisepreis für Flug Frankfurt-Riga-Frankfurt, acht Übernachtungen mit Frühstück, fünf mal Halbpension, Buskosten und aller Ausflüge können bei Uwe Jurgsties erfragt werden. 

Wegen der fälligen Anzahlung bei der Fluggesellschaft wird um schnellste Anmeldung unter Telefon (06203) 43229 bei Uwe Jurg-sties und einer Anzahlung von 150,- Euro pro Person auf das Konto: UTTA Uwe Jurgsties, IBAN: DE04 6705 0505 0038 470809 gebeten.

Frühlingstreffen

Dortmund – Sonnabend, 9. April, 13 Uhr, Deutsche Heimatstube, Landgrafenstraße/Ecke Märkische Straße, Eingang Märkische Straße 1-3, 44139 Dortmund: Treffen.

Der Frühling hat sich schon angekündigt; und Ostern steht vor der Tür. Es ist höchste Zeit, dass wir uns wiedertreffen und die schönen Frühlingslieder singen und uns über alle Geschehnisse während der Corona-Zeit unterhalten können. Ich hoffe, wir Memelländer haben das alle gut überstanden. Darum lade ich sie alle ganz herzlich ein zu unserem Treffen. Wir fangen pünktlich an mit einem kleinen Mittagsbuffet. Nach schönen Frühlingsliedern und kurzen Berichten trinken wir gemeinsam Kaffee mit leckerem Kuchen. Zum Unterhalten wird Zeit reichen, sodass Gäste aus weiteren Entfernungen im Hellen nach Hause kommen können. Zutritt nur für Geimpft, Genesene oder Getestete. Bitte melden Sie sich an bei: Gerhard Schikschnus unter Telefon (0231) 291568, mobil (0173)8103050, per E-mail: 

g.schikschnus@web.de.

Deutscher Kulturverein Memel

Memel – Sonnabend, 26. März: Mitgliederhauptversammlung. Dienstag, 12. April: Monatstreffen. Gründonnerstag, 14. April: Ostereier bemalen. 

Ostermontag, 18. April: Osterspaziergang mit Ostereiersuchen der Kinder mit anschließend Kaffeetrinken. 

Nähere Informationen bei Heiko Kressin unter Telefon (0037) 067552084.

Heydekrug – Sonntag, 24. April: Osterfeier vom Verein Heide.

Nähere Informationen bei Gerlinda Stunguriene unter Telefon (0037) 067102051.

Fasching im Deutschen Kulturverein

Memel – Trotz aller Vorbehalte und nach langer Überlegung haben wir uns doch entschlossen, am 27. Februar unser lange geplantes Faschingsfest zu feiern. Wir wollten gerade unseren älteren Mitgliedern ermöglichen, für eine kurze Zeit ungetrübte und sorglose Stunden zu verbringen. Insgesamt 46 Karnevalisten nahmen an einer fröhlichen und ausgelassenen Feier im schön geschmückten Saal teil. Bei humorvollen Vorträgen und Stimmungsmusik verging die Zeit wie im Fluge.

Für das leibliche Wohl gab es eine Fruchtbowle, Berliner, Crêpes und Fischbrötchen. Auch für die Kinder lagen Süßigkeiten bereit. Wir möchten uns noch einmal ausdrücklich bei allen fleißigen Helfern vom Auf- und Abbau und den Frauen für die Zubereitung der Getränke und Speisen sowie der AdM (Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise e.V.) und dem Direktor des Besucherzentrums des Nationalparks in Karkelbeck für die Unterstützung bedanken.

Heiko Kreßin

Aschermittwoch im Deutschen Kulturverein

Memel – Am 2. März beging der Deutsche Kulturverein Memel den Aschermittwoch mit dem traditionellen üblichen Fischessen. Obwohl der Verein lediglich die Organisation der Veranstaltung, nicht aber deren Finanzierung übernahm, jeder Gast zahlte seine Rechnung selbst, nahmen doch 37 Mitglieder und Gäste dieses Angebot an. 

Es wurde ein schöner Abend mit einem ausgezeichneten Essen, guten Getränken und angenehmen Gesprächen. Wir waren und sind der Überzeugung, dass es gerade in diesen schwierigen und unvorhersehbaren Zeiten notwendig ist, zwischenmenschliche Kontakte und das Gefühl von Gemeinschaft zu vermitteln, um unseren Mitgliedern und Freunden Ängste zu nehmen und sie für ein paar Stunden die Sorgen und Nöte des Alltags vergessen zu lassen. 

Zur Auswahl gab es Matjes oder schwarzen Heilbutt jeweils mit Beilagen und dazu eine Suppe und einen erfrischenden Nachtisch, wofür es für die Küche ein großes Lob gab. Unser ausdrücklicher Dank gilt, wie immer, dem Kollektiv des Restaurants „Garaschas“ die alles hervorragend vorbereiteten und natürlich unserer Judita und unserem Stefan, die die Vorbereitung des Abends übernommen hatten. H.R.Kressin

 Vorsitzender DKV Memel 

Die St. Johanniskirche

Memel – Schon immer wurden auf unserer Erde Bauten, die von Menschen erdacht, oft sehr lange geplant, danach in jahrelanger mühevoller Arbeit geschaffen, bewundert und verehrt, wenn sie eine rasch erkennbare Faszination auf die Menschen ausübten. Man musste sich nicht mit ihnen beschäftigen, denn die Ausstrahlung war und ist so intensiv, dass die Menschen überwältigt werden vom Glanz dieser Bauten, von der Optik, von der Kreativität, von der gefühlten Wärme, die sie dem Betrachter schenken. Oft hat sich die Wissenschaft diesen Dingen gewidmet, aber nicht immer konnte und kann sie genau beschreiben, welches die Ursachen, welches die Gründe sind, warum sich viele Menschen für den einen oder anderen Bau begeistern, sich so in-spirieren lassen.

Im Laufe der Jahrhunderte haben Naturkatastrophen, Feuer, Kriege und Zerstörungswut viele wunderbare Bauten, besser Baudenkmäler, vernichtet, manche unwiederbringlich, nicht zu ersetzen. Mit viel Mut, Kraft und auch Beharrlichkeit gelang es dennoch, einige dieser für die Menschen sehr wichtigen Bauten neu zu errichten, wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen, ihnen ihre Faszination zurückzugeben. Dies alles zur wahren Freude der vielen Menschen, die mit vollem Herzen und mit ganzer Seele den Wiederaufbau verfolgten, der Fertigstellung entgegengefieberten, dabei tiefe Dankbarkeit empfanden, diese auch zeigten. Um das alles zu ertragen, war Gelassenheit mehr als notwendig, natürlich ebenso Geduld, aber die Hoffnung auf Erfüllung aller Träume und auch Wünsche, war der entscheidende Augenblick, der letztlich die Menschen mitnahm, sie mehr als sanft trug.

All diese Gedanken und Beschreibungen passen sehr genau zur so schönen Evangelischen St. Johanniskirche in Memel. Die vorhandenen Unterlagen sind zwar nicht ganz vollständig, das verfälscht aber ihre Geschichte nicht. Die St. Johanniskirche war über viele Jahrhunderte der Mittelpunkt aller Christen im Memelland, sie war mit ihrem gewaltigen 75 Meter hohen Turm Orientierung, half den Menschen sich zurechtzufinden, der Seefahrt auf der Ostsee zeigte sie bei Wind und Wetter den Weg. Sie hatte die Faszination, die Geborgenheit, ebenso die Ausstrahlung, um den Menschen zu jeder Zeit ein zentraler Mittelpunkt zu sein, ihnen im Glauben, aber auch im ganz normalen Alltag Vertrauen, Halt und Hoffnung zu schenken. 

Seit 1258 Pfarrkirche

Die Geschichte der Kirche begann am 27. Juli 1258, denn an diesem Tag wurde sie zur Pfarrkirche ernannt. Der erste Standort ist nicht bekannt, vermutet wird, dass sie in der Vorburg der „Oranienburg Memel“ gewesen sein könnte, an einem Nebenarm des Flusses Dange. Sie war damals schon die Kirche und der Glaubensmittelpunkt für die deutschen Bewohner der Burg und für die Menschen der Stadt Memel. Fast 200 Jahre hielt die Kirche allen Dingen, gleich welcher Art stand, wurde im Jahr 1525 dann evangelisch, bis ein verheerender Brand sie im Jahr 1540 vollständig vernichtete. Nach dem Wiederaufbau wurde die Kirche dann 1630 geweiht, aber im Jahr 1678 erneut zerstört, die Menschen in Memel und im Memelland mussten jetzt ohne ihr Gotteshaus leben. Nun glaubten die Memelländer nicht mehr an eine Zukunft ihrer St. Johanniskirche, zu sehr hatte sie der große Verlust getroffen, und er saß tief.

Dann geschah ein Wunder, denn nach dem Zweiten Nordischen Krieg erhielt die „Evangelisch Lutherische Stadtkirche St. Johannis“ in Memel ihren Platz in der Marktstraße, wurde dort in den Jahren 1696 bis 1706 neu erbaut. Rund 150 Jahre lebten die Menschen in Memel mit ihrer Kirche, der Glaube gab ihnen Hoffnung auf eine weiterhin ruhige, sichere und friedliche Zukunft.

Auch während der napoleonischen Kriege blieb die St. Johanniskirche fester Lebensbestandteil der Menschen im Memelland. Sie gewann wesentlich an Bedeutung, als Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise vor Napoleon aus Potsdam flohen, und in den Jahren 1807 und 1808 von Memel aus die Regierungsgeschäfte führten.

Königin Luise erkrankte im Jahr 1807 sehr schwer, und als sie die Krankheit überstanden hatte, war ihr erster Gang in die St. Johanniskirche, feierte dort mit der Gemeinde am Karfreitag den Gottesdienst, nahm mit allen Gläubigen das Abendmahl ein. Diese kleine dennoch so wichtige Erzählung zeigt die Bedeutung der Kirche, für die Menschen, die ihre Königin damals in ihre Mitte nahmen, sie begleiteten, mit ihr beteten, sie beschützten.

Preußenkönig stiftet Altargemälde und Skulpturen

Im Jahr 1854 wurde die St. Johanniskirche beim großen Stadtbrand erheblich beschädigt, aber schon zwei Jahre später begann der Wiederaufbau des Gotteshauses, der wesentlich von den Spenden der Stadtbürger getragen wurde. Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. stiftete das Altargemälde „Christus auf dem Ölberg “, ebenso die beiden kostbaren Holzskulpturen rechts und links des Altars, die Jesus Christus und Moses darstellen. 

An der Westseite des Kirchturmes wurde eine Terrakotta Büste des in Memel geborenen Dichters Simon Dach gut sichtbar angebracht, um ihm für seine Arbeit an der Universität in Königsberg zu danken, aber auch ganz herzlich für das wunderbare Lied „Ännchen von Tharau“ Dankeschön zu sagen, dessen Text aus seiner Feder stammt.

Im Jahr 1858 wurde die St. Johannis zur Stadtkirche für alle Bewohner der Stadt Memel und Umgebung ernannt, dies nahmen die Menschen sehr gern und auch mit großer Freude an, es sollte eine gute Zukunft werden, so dachten viele Memelländer.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts konnten die Memelländer mit viel Optimismus den kommenden Jahren entgegensehen, aber schon bald begann der Erste Weltkrieg. Die Sorgen, die Kirche könnte zerstört werden, waren sehr groß, aber sie blieb verschont. Nach Ende dieses Krieges wurde das gesamte Memelland unter Duldung der Besatzungsmacht Frankreich durch Litauen besetzt, dadurch kam es zu immensen Spannungen zwischen den beiden Völkern, also den Deutschen und den Litauern. Natürlich spielte dabei auch die Zugehörigkeit in der Religion eine mehr als wichtige Rolle, die Memelländer waren überwiegend evangelische Christen, während die Litauer sich zur katholischen Kirche bekannten. Trotz massiver Behinderungen, ließen sich die Memelländer ihre so geliebte St. Johanniskirche nicht nehmen, und so stärkte der feste Glaube das schwierige alltägliche Leben, zudem den Zusammenhalt in der christlichen Gemeinschaft.

Inzwischen war das Jahr 1939 angebrochen, die Spannungen auf dem europäischen Kontinent wurden immer größer, und als Anfang September der Zweite Weltkrieg begann, wurde die Stadt Memel zu einem wichtigen Standort der deutschen Marine ausgebaut, sicherlich nicht zur Freude aller Memelländer, die sich nichts sehnlicher als Ruhe und Frieden wünschten. Spätestens im Jahr 1944 war zu erkennen, dass Deutschland den Krieg verlieren wird, und als die Rote Armee sich immer mehr der Stadt Memel näherte, begann am 29. Juli 1944 die Evakuierung eines Großteils der Bevölkerung. Von Tag zu Tag schien die Situation in Memel schwieriger zu werden, der Beschuss nahm zu, Bomben richteten große Schäden an. Am 8. Oktober 1944 fand der letzte Gottesdienst in der Stadtkirche St. Johannis statt, es wurde das Abendmahl gereicht, alle Glocken läuteten, denn das war der Abschied von dieser so bedeutungsvollen evangelischen Kirche, für immer? Wenige Wochen später rückte die Rote Armee in Memel ein, im Januar 1945 wurde die St. Johanniskirche stark zerstört, von den beiden Holzskulpturen aus dem Jahr 1856 blieb die Jesus Christus Skulptur unbeschädigt, die Moses Skulptur wurde jedoch vollständig zerstört. Von nun an war das Schicksal der St. Johanniskirche besiegelt, denn die Sieger kannten kein Erbarmen, wüteten wie entfesselt. 

Nach Kriegsende setzte sich überall im Memelland die Zerstörung weiterer Kirchen fort, aber auch die Ausrottung der Kirchengemeinden. Günter Muskat

Wie es mit der Kirche weiterging, folgt in der kommenden Ausgabe.

Kommunisten vieler Nationen waren daran beteiligt, wunderschöne alte Kirchen wurden gesprengt, Glocken konfisziert, später dann verkauft, Kreisverwaltungen mussten monatlich berichten, wie viel Kirchen im abgelaufenen Zeitraum geschlossen oder zerstört wurden. Dies alles hörte erst nach dem Tod Stalins auf, denn nun war die neue Aussage, der kirchliche Aberglaube würde mit der Zeit schon von selbst aufhören.

Somit schien die Zeit im Memelland und im gesamten Ostpreußen beendet.Günter Muskat


Eine Fortsetzung folgt.

 die über 700 Jahre alte Kultur, die alten Gebäude, Kirchen, alles, was das Land und die Menschen dort gestalteten. Deutsche, Preußisch-Litauer, Engländer, Schotten, Kuren und Franzosen haben Spuren im Land hinterlassen, war das alles vergebens?

Aber, seit Litauen sich seine Unabhängigkeit erkämpft hat, sehnt sich die „Evangelisch Lutherische Gemeinde“ danach, die St. Johanniskirche bald wieder aufzubauen. Viele, viele Überlegungen gab es, eine Menge Pläne wurden geschmiedet, schon im Jahr 2012 erfolgte dann, während der 760-jährigen Gründungsfeier der Stadt Memel, die Grundsteinlegung für den Wiederaufbau der St. Johanniskirche auf Initiative von Jurgis Ausra, der auch die gesamten Kosten der Grundsteinlegung übernommen hatte. Erfüllen sich nun die Träume und intensiven Wünsche?


 


Der Grundstein für die St. Johanniskirche ist der Beginn des Neuanfangs


Als dann im Jahr 2013 der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck in Memel war, kam er auch mit vielen Memelländern und Gemeindemitgliedern der evangelischen St. Johanniskirche zusammen. Er stiftete für den geplanten Neubau aus seinem Etat 25 000.- Euro, sicherte zudem zu, bei der Weihe der Kirche, nach Beendigung seiner Amtszeit als Privatperson, teilzunehmen. Für die Menschen in Memel, aber auch für die Gemeinde kam dies sehr überraschend, weckte in ihnen Freude und Hoffnung zugleich, dass nun sehr bald mit dem Neubau begonnen werden kann.

Heute finden alle Gottesdienste im Gemeindehaus statt, seit Jahren begleitet Pfarrer Reincholdas Moras die Gläubigen, gibt ihnen Halt, Hoffnung und Geborgenheit im Glauben. Auch Memelländer, die heute in der Bundesrepublik Deutschland leben, besuchen gern die sonntäglichen Gottesdienste, wenn sie in Memel sind, nehmen am Heiligen Abendmahl teil, kehren anschließend voller Glück, Zufriedenheit und Zuversicht in die Bundesrepublik und ihr Zuhause zurück, vergessen ihre Heimat aber nicht, tragen in ihren Herzen Erinnerung und Sehnsucht.


 


Das Gemeindehaus in Memel, hier finden alle Gottesdienste statt


Für den Wiederaufbau der St. Johanniskirche suchten Fachleute in jahrelanger feinster Arbeit Material, um die Pläne auch tatsächlich umzusetzen. Dann einigten sich im Jahr 2015 die Stadtverwaltung Memel/Klaipeda und die „Evangelisch Lutherische Kirche“, das Gotteshaus originalgetreu, also in unveränderter Form, nach den Entwürfen von F. A. Stüler, die nach dem Brand 1854 geschaffen wurden, zu errichten, der Turm soll wieder 75 m hoch werden.

Herrn Linus Skwirblies war es nach vielen Recherchen gelungen, die Pläne von F.A. Stüler ausfindig zu machen und diese der Kirchengemeinde und der Stadt zu übergeben. 

 Die Stadtverwaltung von Memel hat ihre angemessene Unterstützung und auch ihre aktive Beteiligung in allen Dingen beim Wiederaufbau zugesichert. Um alle notwendigen Dinge organisatorisch abzuwickeln, zudem Spenden für den Wiederaufbau der St. Johanniskirche zu sammeln, wurde eine Stiftung gegründet, über die Pfarrer Moras und die Leiterin der Stiftung, Frau Lilija Petraitiene, in einem besonderen Schreiben in unserer Heimatzeitung berichten werden. Nun schaltete sich auch das litauische Parlament in Vilnius ein, fasste am 14.01.2020 folgende Beschlüsse und stimmte darüber ab:

1. Der Wiederaufbau der St. Johanniskirche in Memel wird als wichtiges

 Landesprojekt anerkannt.

2. Die litauische Landesregierung empfiehlt, nach eigenem Ermessen und

 finanziellen Kräften/Möglichkeiten, sich an der Förderung des Projektes zu

 beteiligen.

Die Abstimmung im Landesparlament fiel recht eindeutig aus, denn es waren 91 Abgeordnete dafür, keine Gegenstimmen, bei 4 Enthaltungen. Auch das Konzept überzeugte die Politik, denn für die wiedererbaute St. Johanniskirche sind 3 grundlegende Funktionen vorgesehen:

1. Das Liturgische, in der Kirche werden alle Gottesdienste der

 Evangelisch lutherischen Kirchengemeinde in Memel durchgeführt.

2. Als Gedächtnisort, sie soll an alle Nationalitäten erinnern, die die Stadt

 Memel und das Memelland gestaltet und geprägt haben.

3. Als historisches und kulturelles Zentrum, das die Vergangenheit des

 Memellandes und Ostpreußens den Menschen und den Besuchern der 

 Stadt zeigt, auch verständlich macht. 

Natürlich sind all diese wunderbaren Neuigkeiten und Entwicklungen mehr als gut, sie zeigen, dass damit die eingangs erwähnte „Zusammenführung der Vergangenheit mit der Gegenwart und mit der Zukunft“ möglich ist, ja, geradezu einlädt. Jetzt gilt es die Schlüsse daraus zu ziehen, an die Umsetzung zu gehen, wenngleich die momentane schwierige Situation auf unserer Erde ein wenig hinderlich ist. Aber, mit Menschlichkeit, mit Gegenseitigkeit, mit Achtung vor dem Anderen, mit Nächstenliebe und mit Gottes Hilfe, werden wir auch durch diese nicht ganz einfache Zeit kommen, dessen bin ich mir sicher.

Alle zusammengetragen Daten, Geschehnisse, Erzählungen und Erlebnisse habe ich nach besten Wissen und Gewissen niedergeschrieben, möchte aber allen fleißigen Händen und klugen Köpfen Dankeschön sagen, die mir dieses Material geliefert haben, ob bewusst oder unbewusst. Uns eint ein Ziel, das liegt uns sehr am Herzen, nämlich die St. Johanniskirche in Memel/Klaipeda wieder aufzubauen, um den Gläubigen ihren Mittelpunkt , ihren Ort des Gebets und des Seelenfriedens zu schaffen.

Danke sage ich aber auch an die Unterstützer des Vorhabens, der Stadtverwaltung von Memel/Klaipeda, der Universität in Memel, dem Verein in Nidden, der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise, der Litauischen Welt Organisation, der Gemeinschaft der Evangelischen Ostpreußen und der Hilfe für die Litauische Evangelische Kirche. Sie alle werden den Wiederaufbau der St. Johanniskirche mittragen, daran glaube ich fest, in geistlichen, moralischen und materiellen Fragen.

Noch erwähnen möchte ich, dass der Flensburger Bach Chor im Dezember 2019 in Memel ein Konzert gegeben hat, und die Einnahmen für den Wiederaufbau der St. Johanniskirche übergeben wurden. Bei den Treffen der Memelländer wird über dieses Bauvorhaben immer wieder gesprochen und viele der noch in Memel geborenen, in der St. Johanniskirche getauften Frauen und Männer, wünschen sich nichts sehnlicher, als bei der Weihe der wiederrichteten Kirche dabei zu sein. Vergessen dürfen wir aber nicht, dass die Gläubigen der Gemeinde der St. Johanniskirche in Memle/Klaipeda diejenigen sind, für die das Gotteshaus eine überaus große Bedeutung hat, um ihre Gottesdienste in der Kirche zu feiern, wie dies anderen Orts eine Selbstverständlichkeit ist.

Pfarrer R. Moras kämpft seit so vielen Jahren um seine Kirche, unser Herrgott möge ihn für seinen selbstlosen Einsatz beschützen und belohnen, damit er in seiner Gemeinde in naher Zukunft in der wiedererbauten St. Johanniskirche das Wort Gottes verkünden kann!



 Günter Muskat 20. Februar 2022.