20.05.2024

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Folge 10-22 vom 11. März 2022 / Tierisches / Die Pommernente ist im Bestand bedroht / Sie gilt als die älteste Entenrasse in Deutschland

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-22 vom 11. März 2022

Tierisches
Die Pommernente ist im Bestand bedroht
Sie gilt als die älteste Entenrasse in Deutschland
Brigitte Stramm

Als Tierfreundin und Tierschützerin ist es interessant zu wissen, welche Tierarten in Pommern zu Hause sind. Dazu gehört die Pommernente, früher auch Schwedenente oder Uckermärker genannt. Schwedenente deshalb, weil Vorpommern bis 1815 zu Schweden gehörte. 1930 entstand aus beiden Rassen die Pommernente. Gleichzeitig wurde der „Verein für Pommern-Entenzüchter“ gegründet.

Auch hübsche Zierenten

Über die Pommernenten liest man: Sie sind ruhig, anfängerfreundlich, aufgeweckt und zutraulich. Sie brauchen einen großen Auslauf und einen richtigen Teich, ein kleines Planschbecken ist nicht ausreichend. Sonst stellen sie an die Haltung keine großen Ansprüche. Sie sind wetterfest und gehen sogar im Winter bei Schnee nach draußen. Sie fressen gern, viel und fast alles. Eine ihrer Lieblingsspeisen sind Schnecken. Im Sommer suchen sich die unermüdlichen Enten ihr Futter selbst.

Während der Futtersuche unterhalten sie sich gegenseitig durch leises Geschnatter. Es sind liebenswerte Zeitgenossen, die sehr zutraulich werden können. Mit Mehlwürmern, Salat oder Obststückchen angelockt gelingt es bald, sie auch streicheln zu können. Zu viel Nähe mögen sie allerdings nicht.

Die Pommernente fällt sofort durch ihren typischen weißen Brustlatz im sonst dunklen Gefieder auf. Scherzhaft wird sie deshalb oft Frackente genannt Die Farbschläge sind blau und schwarz. Der ursprüngliche Farbschlag blau kommt heute seltener vor als der schwarze. Im Sonnenlicht schillert das Gefieder blau/grün, damit machen sie auch als Zierenten eine gute Figur Der weiße Latz muss übrigens klar abgegrenzt sein, was für die Züchter immer wieder eine Herausforderung ist.

Männchen und Weibchen lassen sich gut unterscheiden. Der Erpel hat einen olivgrünen Schnabel, während der Schnabel des Weibchens eine dunklere, schiefergraue bis schwarze Färbung zeigt. Die Schnabelspitze, auch Bohne genannt, ist bei beiden Geschlechtern schwarz. Sie wachsen schnell heran und befiedern sich rasch. Schon nach nur vier bis fünf Monaten sind sie ausgewachsen. Die Eierfarbe ist zumeist grün, bis zu 150 Eier legt die fleißige Entendame pro Jahr. Ihr Fleisch gilt als Delikatesse.

Inzwischen werden leider die Bestände der Pommernente immer kleiner. Nur wenige Züchter nehmen sich dieser attraktiven und wertvollen Ente an, trotz der vielen Vorzüge, die diese alte Entenrasse hat, die jedoch nicht für Massenhaltung geeignet ist.

Auf der Roten Liste

Inzwischen ist diese Rasse extrem gefährdet und wird in der Kategorie I, extrem gefährdet, auf der Roten Liste der bedrohten Nutztierrassen in Deutschland geführt. Möge es gelingen, die Rasse zu erhalten, schließlich gehört auch sie zu Pommern.

Info Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) hat Arche-Projekte ins Leben gerufen, die auf verschiedenen Wegen die bedrohten Tierarten vor dem Aussterben bewahren. Man kann auch Pate werden: www.g-e-h.de. In der Schweiz kümmert sich die Stiftung ProSpecieRara um die Erhaltung dieser Rasse: www.prospecierara.ch