20.05.2024

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Folge 11-22 vom 18. März 2022 / Aufgefallen / Siege im Nirgendwo

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-22 vom 18. März 2022

Aufgefallen
Siege im Nirgendwo

Die Fernsehsender Rossija 1, Russia Today (RT) und Pervyj Kanal senden propagandistische Meldungen zur Lage in der Ukraine, besonders zu der im Donbass und zum Fortschritt des „militärischen Sondereinsatzes“. Ausschließlich so darf der Krieg in Russland genannt werden, ansonsten droht Haft. 

Was an Videos gezeigt wird über Flüchtlinge aus dem Donbass, die in Russland versorgt werden und die von ihren schlimmen Erlebnissen erzählen, gleicht spiegelbildlich dem, was wir täglich im Fernsehen von ukrainischen Flüchtlingen zu sehen bekommen, nur eben aus der anderen Perspektive. Im russischen Fernsehen werden nur die Gräueltaten der ukrainischen Armee und ihrer freiwilligen Unterstützer gezeigt. 

Bei der russischen Propaganda fällt auf, dass die täglichen Erfolgsmeldungen der von „den Faschisten befreiten“ Orte bei genauerem Hinsehen lediglich Siege im Nirgendwo sind. Da ist beispielsweise von einem täglichen Vorrücken von elf bis 14 Kilometern die Rede (Stand 15. März), doch sucht man die genannten Orte auf der Landkarte, so zeigt sich, dass diese sich ganz in der Nähe von längst besetzten Gebieten im Donbass oder in Dörfern nördlich von Mariupol sowie ein Ort 20 Kilometer nördlich von Kiew befinden, wo die russische Armee offenbar seit Tagen feststeckt. 

Strategisch wichtige Zentren der Ukraine wie Charkiw, Kiew und Nikolajew, das Tor zu Odessa, konnten die Russen hingegen bislang nicht einnehmen. MRK