20.05.2024

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Folge 11-22 vom 18. März 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-22 vom 18. März 2022

Leserforum

Die EU hat schlechte Karten

Zu: Was jetzt? (Nr. 8)

Das Ende der Sowjetunion war zweifellos ein Glücksfall für Europa. Die Länder des Baltikums und jene des ehemaligen Ostblocks haben ihre Freiheit wiedererlangt, ohne dass sie von der EU und NATO zum Beitritt gezwungen worden wären. Otto von Habsburg hatte als Europa-Abgeordneter nicht nur die Wiedervereinigung Deutschlands, sondern auch die Dekolonisierung Mittel- und Osteuropas einschließlich des Baltikums gefordert, was ihm heftige Angriffe deutscher SPD-Politiker einbrachte.

Komplizierter ist die Vorgeschichte der Ukraine. Diese ist im Osten von Russen, im Zentrum und Westen, besonders Ostgalizien, von ebenfalls ostslawischen, aber teilweise auch katholisch-orthodoxen Ukrainern bewohnt. Selbst der Schriftsteller Alexander Solschenizyn propagierte, dass die drei ostslawischen Länder Russland, Belarus und die Ukraine zusammenbleiben sollten. Die Ursachen des brutalen Überfalls auf die Ukraine liegen sicher im unterschwelligen Panslawismus und im Wunsch nach Warmwasserhäfen begründet. Der Überfall lässt sich damit aber keinesfalls rechtfertigen.

Im Gegensatz zu den eingangs genannten Ländern hat die EU allerdings im Fall der Ukraine denkbar schlechte Karten. Russland wird nie darauf verzichten, dieses Land wie Belarus an sich zu binden. So ist zu hoffen, dass der Konflikt begrenzt bleibt und bald endet. 

Dr. Wolfram Euler, München






„Bewaffneter Friede“

Zu: Das Ende vieler Träume und der harte Aufprall in der Realpolitik (Nr. 9)

Wenn die westlichen Medien von „Putins Krieg“ sprechen, dann sollte auf jeden Fall ergänzt werden: Auch der Westen hat daran seinen Anteil.

Längst waren meiner Meinung nach nicht alle diplomatisch-politischen Chancen genutzt worden, um diesen irrsinnigen Krieg zu verhindern. Doch mit der grenzenlosen Arroganz und der Inkompetenz – besonders der deutschen Politik –ist es schließlich Putin nicht mehr schwergefallen, den Angriffsbefehl auf die Ukraine zu erteilen.

Kurzfristig dürfte ihm klar geworden sein, dass man mit den Politikern aus Berlin machen kann, was man will. Und längerfristig rückschauend wird nun deutlich, welche katastrophale Politik – besonders der Merkel-Ära – dazu geführt hat, dass sich Deutschland von einem starken sozialen, wirtschaftlichen und demokratischen Staat in eine hilflose, abwehrunfähige, destabilisierte Ruine entwickelt hat, in der grün-linke Ideologie eine vernichtende Dominanz eroberte.

„Der Friede muss bewaffnet sein...“ Haben die Ignoranten in der deutschen Gegenwartspolitik nicht wenigstens einmal Wilhelm Busch gelesen? 

Manfred Kristen, Freital






Geschichtsmärchen 

Zu: Ein neuer kalter oder heißer Krieg wäre eine Katastrophe für alle Seiten (Nr. 8)

In seiner Rede am Montagabend, dem 21. Februar 2022, hat Wladimir Putin eine Neuordnung der territorialen Grenzen in Europa angekündigt. Für die Ostpreußen und alle anderen Heimatvertriebenen von besonderer Bedeutung war aus meiner Sicht eine Aussage in seiner Rede: „Sowohl vor als auch nach dem Großen Vaterländischen Krieg gliederte Stalin einige Gebiete in die UdSSR ein, die zuvor zu Polen, Rumänien und Ungarn gehörten, und übertrug sie der Ukraine. Dafür gab er Polen einen Teil des traditionell deutschen Landes als Entschädigung, und 1954 nahm Chruschtschow Russland aus irgendeinem Grund die Krim weg und gab sie ebenfalls der Ukraine … Dafür gab er Polen einen Teil des traditionell deutschen Landes als Entschädigung.“ 

Die polnische Mär von den „wiedergewonnenen Gebieten“ dürfte damit endgültig widerlegt sein. Es handelte sich, wie wir Vertriebenen ohnehin seit eh und je wissen, um traditionell deutsche Gebiete. Doch weshalb wird die Wahrung des Völkerrechts für die Ukrainer eingefordert (und für alle anderen Völker dieser Welt), nicht aber für uns Deutsche? 

Wilhelm Kreuer, Unkel






Verständnis für Blockade?

Zu: Auf dem Weg zur „grünen RAF“ (Nr. 9)

Da stehen selbst mir als Eisenbahner und Eisenbahnfreund beim Lesen die Haare zu Berge. Eine selbsternannte Polit-Zoff-Truppe legte neulich für drei Stunden die Autobahn lahm – unter der Leitung einer Grundschullehrerin! Es sieht so aus, als wären das neue Vorbilder für unmündige Grundschüler. Von Verhältnismäßigkeit hält die gut bezahlte Staatsbedienstete offenbar nichts, die hier mit gleichgesinnten „Aktivisten“ gegen ihren eigenen Arbeitgeber vorgeht. 

Es hat den Anschein, als ob das „von oben“ – nicht nur finanziell – unterstützt wird wie viele linke Aktionsgruppen. Hier sind hunderte Menschen in Geiselhaft genommen worden für die Demonstration einer privaten Meinung, alles natürlich „ordentlich“ angemeldet, mit „FFP“-Maske versehen und auf Abstand. Das ist das Wichtigste und reicht schon, um eine Lebensader komplett lahmzulegen. 

Diese Leute drohen jetzt schon mit weiteren Aktionen, die die Gesellschaft noch härter treffen sollen. Will man so Sympathie gewinnen? Dadurch wird die Eisenbahnstrecke Tribsees–Velgast auch nicht wieder zum Leben erweckt. Und der Staat unternimmt nichts, weil die freie Meinungsäußerung in Zusammenhang mit der Demonstrationsfreiheit höherwertig ist als private Schäden, die durch eine Autobahnblockade entstehen. 

Es wird also nicht einmal eine Anzeige wegen grobfahrlässiger Verkehrsbehinderung geben, so ein Polizeisprecher. Man kann jedoch sicher sein, dass eine andere Organisation, die nicht so regierungsnah ist, bei der gleichen Tat hart rangenommen werden würde. Zweierlei Maß gilt auch hier. Bis auf ein paar extremistische „Sympathisanten“ hat dafür doch wohl kaum jemand Verständnis. Oder muss man das neuerdings etwa haben? 

Carsten Behm, Stralsund






Hasch macht dumm

Zu: Warnung vor folgenschwerem Irrtum (Nr. 8)

Den ausgezeichneten Ausführungen über psychische Störungen durch Cannabiskonsum ist Folgendes zu ergänzen: Tetrahydrocannabinol (THC), der Wirkstoff von Cannabis-Produkten, reduziert die Chromosomenzahl des menschlichen Genoms von 46 auf 23 (der Chromosomenzahl eines Frosches). Damit werden alle Organe des menschlichen Organismus geschädigt. Die Befürworter des Cannabis-Konsums als einer „bewusstseinserweiternden Droge“ unterliegen einer Sinnestäuschung. 

Schon zu Beginn der 1970er Jahre verbreitete sich die Einsicht: Hasch löst keine gesellschaftlichen Probleme. Es löst nicht einmal private Probleme. Hasch-Rauchen macht dumm. Charles Baudelaire, selbst Hasch-Konsument, bekennt: „Wenn ein Staat den Untergang seiner Untertanen möchte, braucht er sie nur zum Haschkonsum zu ermutigen.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Dr. Wolfgang Link, Gengenbach






Über Bord geworfen

Zu: Vordenker der Romantik (Nr. 9)

Ein sehr erhellender Artikel über Friedrich Schlegel, der dessen Bedeutung für die Romantiker gut erklärt. Vielleicht hätte man hinzufügen können, dass der Pastorensohn aus Hannover im Alter zum Katholizismus konvertierte und seine hehren Ideen von einer „progressiven Universalpoesie“ geradezu reaktionär über Bord warf.

Matthias Schöne, Hannover