20.05.2024

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Folge 11-22 vom 18. März 2022 / Botanik / Die Eiweißpflanze, ein Knochenheiler / Regine Ebert, Gründerin einer Kräuterschule, stellt Beinwell für die Anwendung in der Heilkunde, in der Küche sowie für Kosmetik und im Garten vor

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-22 vom 18. März 2022

Botanik
Die Eiweißpflanze, ein Knochenheiler
Regine Ebert, Gründerin einer Kräuterschule, stellt Beinwell für die Anwendung in der Heilkunde, in der Küche sowie für Kosmetik und im Garten vor
Christiane Rinser-Schrut

Der AT-Verlag ist bekannt für seine hochwertigen und bildreichen Bücher. „Beinwell. Knochenheiler aus der Pflanzenwelt. Anwendung in Heilkunde, Küche, Kosmetik und Garten“ von Regine Ebert macht hier keine Ausnahme. Auf über 200 Seiten vermittelt Ebert ein umfängliches Wissen über diese Heilpflanze.

Der Autorin geht es in ihrem Sachbuch darum, Informationen zum Beinwell und all seinen Arten zu „sortieren und zu hinterfragen, die Erkenntnisse der Wissenschaft ernstzunehmen und gleichzeitig das alte Wissen nicht zu vergessen“.

Seit 2000 Jahren als Heilpflanze bekannt

Beinwell hat eine 2000 Jahre alte Geschichte. Schon im ersten Jahrhundert nach Christi wurde er vom griechischen Arzt Dioskurides beschrieben. Natürlich kannte auch Hildegard von Bingen seine heilende Wirkung und empfahl die Pflanze bei Wunden und Geschwüren. Paracelsus nutzte Beinwell bei Knochenbrüchen und Wunden. 

In den späten 60er Jahren des 20. Jahrhunderts brach mit der Entdeckung der Pyrrolizidinalkaloide eine Diskussion los, die alle Pflanzen mit diesen besonderen Alkaloiden als gefährlich einstufte. Einige der Pyrrolizidinalkaloide wirken krebserregend und schaden immens der Leber. Deshalb gibt Ebert nicht nur Tipps, wie und wann man am besten die Wurzeln des Beinwells ausgräbt und verarbeitet, sondern erwähnt auch Studien und Archive, um dem Leser ein umfassendes Bild zur Forschungslage der krebserregenden Alkaloide zu ermöglichen. Letztlich müsse jeder Mensch für sich selbst entscheiden, ob er der heilenden Wirkung der Pflanze mehr Gewicht bemisst als der unzureichenden Forschungslage. 

In den Texten der Autorin fließen oft esoterische Ansätze ein. Wer so etwas nicht mag oder nicht darüber weglesen kann, sollte sich eine andere Informationsquelle zum Beinwell suchen. Alle anderen erfahren in diesem Buch viel über die Pflanze, ihre Inhaltsstoffe, ihre Geschichte, die Anwendung als Heilpflanze und als Düngemittel, als kosmetische Hilfe oder als Erste-Hilfe-Maßnahme. 

Die Rezepte sind leicht zu verstehen und die Anwendungsweise klar beschrieben. Bilder verdeutlichen die Anleitungen wie zum Beispiel bei einer Topfdestille.

Ein Literaturverzeichnis und ein Stichwortverzeichnis runden mit einem ausführlichen und kleinteiligen Inhaltsverzeichnis das Sachbuch ab. 

Regine Ebert: „Beinwell. Knochenheiler aus der Pflanzenwelt. Anwendung in Heilkunde, Küche, Kosmetik und Garten“, AT Verlag, Aarau und München, 2022, gebunden, 208 Seiten, 24 Euro