19.05.2024

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Folge 12-22 vom 25. März 2022 / Falklandinseln / Wer hat die legitimeren Ansprüche?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-22 vom 25. März 2022

Falklandinseln
Wer hat die legitimeren Ansprüche?

Die Wurzeln des Streites, wer die legitimeren Ansprüche auf die von den Briten Falklandinseln (Falkland Islands) und den Argentiniern Malwinen (Islas Malvinas) genannte Inselgruppe vor der Küste Argentiniens hat, liegen im Jahre 1769. Damals kam es zwischen Großbritannien und Spanien wegen der Frage der Besitzrechte zur Falk­land-Krise, an deren Ende beide Mächte offen ließen, wem die rund 200 Inseln künftig gehören sollten. Das ermutigte das seit 1816 unabhängige Argentinien, das sich als Rechtsnachfolger des spanischen Vizekönigreiches Río de la Plata betrachtet, die Inseln zu seinem Besitz zu erklären. 1829 ernannte die Führung der Provincias Unidas sogar einen Gouverneur für die Inselgruppe. Der sicherte sich heimlich den „Schutz“ Londons. Daraufhin ersetzte der britische Kapitän John James Onslow am 3. Januar 1833 die argentinische Fahne durch den Union Jack. Dagegen protestierte die nunmehrige Confederación Argentina zwar, unterzeichnete aber letztlich am 24. November 1849 einen Vertrag mit dem Empire, der „alle“ territorialen Differenzen für bereinigt erklärte. 

Ungeachtet dessen erwirkte Argentinien 1965 die UN-Resolution 2065, die Verhandlungen über den künftigen Status der Inselgruppe forderte. Nachfolgend versuchte London, den Bewohnern der Inselgruppe die stufenweise Übertragung der Hoheitsrechte an Buenos Aires schmackhaft zu machen. Das scheiterte allerdings aufgrund des Staatsstreiches von 1976, der in Argentinien eine brutale Militärjunta unter Jorge Rafael Videla an die Macht brachte.

Argentinien hat den Falklandkrieg zwar gegen Großbritannien verloren, macht aber auch nach seiner Demokratisierung Ansprüche auf die Inseln geltend mit dem Hinweis, dass kein Friedensvertrag abgeschlossen wurde. Daran ändert auch das Referendum vom März 2013 nichts, bei dem sich die 1672 stimmberechtigten Bewohner der Inselgruppe mit 99,8 Prozent für die Erhaltung des Status quo ausgesprochen haben. „Wir werden fortfahren, Souveränität über die Malvinas zu fordern, bis wir das Land zurückgewinnen können“, so der seit 2019 amtierende argentische Präsident Alberto Ángel Fernández am 23. Juni 2020. Seit Argentinien seine Bereitschaft erklärt hat, sich dem chinesischen Jahrhundertprojekt der „Neuen Seidenstraße“ beziehungsweise der Belt and Road Initiative anzuschließen, genießt Argentinien hierbei auch die Rückendeckung Chinas (siehe PAZ vom 11. März).W.K.