An keramischen Schmuckelementen älterer Bauwerke geht man meistens achtlos vorbei. Das Porzellanikon – das Staatliche Museum für Porzellan im bayerischen Selb – wendet mit seiner bis 3. Oktober laufenden Ausstellung „MORE THAN BRICKS! Tradition und Zukunft der Architekturkeramik“ den Blick auf diese oft vernachlässigten Gestaltungselemente. Angelegt wie ein Stadtbummel führt die Schau die Besucher vorbei an Geschäften, Kirchen, Schlössern und Fabrikgebäuden, bei denen Keramik eine wichtige ästhetische Rolle spielt. Höhepunkt ist eine digitale Rekonstruktion der Porte Monumentale, des ehemaligen Eingangstores zur Pariser Weltausstellung im Jahr 1900, die mithilfe einer Virtual-Reality-Brille zu erleben ist. Zur Ausstellung ist eine Begleitpublikation erschienen (336 Seiten, 39,90 Euro). Das Porzellanikon, Werner-Schürer-Platz 1, in 95100 Selb, ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Eintritt: 5 Euro, Internet: www.porzellanikon.org.tws