20.05.2024

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Folge 13-22 vom 01. April 2022 / Dittchenbühne / Streifzug durch 1000 Jahre

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-22 vom 01. April 2022

Dittchenbühne
Streifzug durch 1000 Jahre
Ute Eichler

Doppelt so viele Interessierte hatten sich zur XIV. Baltischen Tafelrunde angemeldet. Wegen der noch geltenden Corona-Bestimmungen konnten jedoch nur 80 Gäste im schönen Festsaal der Dittchenbühne – Forum Baltikum e.V. in Elmshorn Platz finden.

Der Erste Vorsitzende Raimar Neufeldt begrüßte zum ersten Mal eine königliche Hoheit: Georg Friedrich Prinz von Preußen. Der Ururenkel Kaiser Wilhelms II. ist seit 27 Jahren Chef des Hauses Hohenzollern.

Mit Köstlichkeiten aus den ehemaligen Provinzen Preußens präsentierte die Küche der Dittchenbühne eine überraschende Zusammenstellung von traditionellen, aber auch weniger bekannten Speisen. Für jeden Gast lag ein Exemplar der gerade erschienenen Jubiläumsschrift „40 Jahre Dittchenbühne“ zum Mitnehmen bereit.

Der Referent des Abends sprach zum Thema „Vom Fels zum Meer“. Es ist der Wahlspruch des Hauses Hohenzollern. Georg Friedrich Prinz von Preußen bat um Verständnis dafür, dass er sich nicht an die Bitte des Gastgebers hielt, an diesem Abend den Ukrainekrieg auszusparen. Er habe es nicht für möglich gehalten, dass zwei Flugstunden von uns entfernt eine Invasion, für die es keine Rechtfertigung gäbe, sich vollziehe. Seine Ehefrau und er haben Vorfahren aus Russland, aus der Ukraine und aus dem Baltikum, sie seien von dem menschlichen Leid sehr betroffen. Unvergessen sei ihm das Flüchtlingsschicksal seiner Großeltern. Aus dem damaligen Erleben heraus habe seine Großmutter Kira von Preußen 1952 die Prinzessin Kira von Preußen Stiftung für Heimatvertriebene und Kriegsgeschädigte gegründet. Während er vor wenigen Jahr-zehnten den Stiftungszweck für beinahe überholt angesehen habe, sei dieser jetzt wieder aktuell.

Mit einem beeindruckenden Foto von der Stammburg der Hohenzollern Hechingen im Wolkenmeer begannen die Ausführungen des Referenten zur Familiengeschichte. „Der Fels trägt die Wiege meiner Geschichte.“ Seit dem Jahr 1061 seien die Zollern auf dem Mons Solarius, ein national wertvolles Kulturgut, nachweisbar. Die Stammbaumhalle veranschauliche die bisher 961 Jahre dieser Dynastie. „Wenn Sie mir den Werbeblock erlauben“, 350.000 Menschen besuchten pro Jahr die Burg. Nicht nur auf der Burg Hechingen seien Kunstschätze aus dem Sammlungsbestand des Hauses Hohenzollern zu finden, sondern als Leihgaben in Einrichtungen aller Bundesländer mit Ausnahme Bayerns.

Der Prinz beklagte die sich verschlechternde Allgemeinbildung, mit der mangelnde Geschichtskenntnisse einhergingen. Die Geschichte der Hohenzollern, die Geschichte Preußens sei Teil der Weltgeschichte. Mit der Nennung einiger familiengeschichtlich bedeutsamer Daten beendete der Prinz von Preußen seinen kurz gefassten Streifzug durch tausend Jahre. 

Neufeldt überreichte dem Referenten nicht nur eine Flasche hochprozentigen „Preußengeist“, sondern auch eine junge Eiche, die eine tausendjährige Mutter hat, die berühmte Eiche von Cadinen. Der Prinz von Preußen versicherte, er wolle unbedingt einmal nach Cadinen fahren. Unabhängig davon werden die Besucher dieser Veranstaltung ihn als gewinnend, charmant, bescheiden und sympathisch in Erinnerung behalten.