20.05.2024

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Folge 13-22 vom 01. April 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-22 vom 01. April 2022

Leserforum

Keine Friedensgarantie

Zu: Ein abermaliger Weckruf an eine geforderte Nation (Nr. 11)

Frieden schaffen ohne Waffen – ein schöner Traum, und was für ein böses Erwachen, wie der Überfall Russlands auf die Ukraine zeigt! Vor mehr als 200 Jahren schrieb der erste amerikanische Präsident George Washington: „Wer auf den Krieg vorbereitet ist, kann den Frieden am ehesten bewahren.“ Wohl wahr, aber eine 100-prozentige Sicherheit bietet dies auch nicht.

Dr. Karl Hahn, Bad Salzungen






Grob fahrlässig gehandelt

Zu: Ein abermaliger Weckruf an eine geforderte Nation (Nr. 11)

Putin ist der Aggressor, und Europa muss sich ducken, weil es nicht in der Lage ist, sich im Notfall angemessen zur Wehr setzen zu können. Die Bundesregierung und der Bundestag liefern ein Armutszeugnis. Der Krieg in der Ukraine, der sich auf ganz Europa auszubreiten droht, scheint noch nicht bei allen Ministern und Bundestagsabgeordneten wirklich angekommen zu sein. 

Der Zusammenhalt der EU hat insbesondere in den vergangenen 16 Jahren schwer gelitten. Eine deutsche Bundeskanzlerin glaubte, dass alle anderen EU-Staaten nach dem deutschen Wesen genesen müssten.

Während sie vor Russland, China und den USA kuschte, meinte sie, auf kleine Staaten, bei denen die Einführung des Euro große Probleme bei der eigenen internationalen Wettbewerbsfähigkeit mit sich brachte, verbal draufhauen zu können. Und das eigene Volk jubelte ihr zu. Schließlich sollten die „anderen“ endlich mehr „arbeiten“ und die deutsche Tugend des Sparens lernen. Da war es wieder, das nationalistische Dogma. 

In Wirklichkeit ist das politische Wirken der ehemaligen Bundeskanzlerin ein einziges Desaster. Sie hat mit ihrem verblendeten politischen Verständnis nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa die Fähigkeit genommen, sich gegen Aggressoren wie Putin im Ernstfall angemessen zur Wehr setzen zu können beziehungsweise es durch eine angemessene Abschreckung erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

Die Erde wird niemals ein friedlicher Hort werden. Grob fahrlässig ist jedoch, wenn man als Regierungschefin seine Bürger nicht ausreichend vor wildgewordenen Eroberern schützt.

Putin dürfte in den zurückliegenden Jahren das politische Wirken „der mächtigsten Frau der Welt“ in Europa mit seinem typischen Schmunzeln um seine Mundwinkel, das seine Verachtung vor schwachen Menschen zum Ausdruck bringen soll, genüsslich zur Kenntnis genommen haben.

Alfred Kastner, Weiden






Parallelen zu 1945

Zu: Ein abermaliger Weckruf an eine geforderte Nation (Nr. 11)

Die Berichterstattungen über Putins Angriffskrieg und die Flucht der Ukrainer müsste den bundesdeutschen Medien eigentlich Verpflichtung sein, in einer Rückschau die Flucht, Vertreibung und Deportation ab 1945 von 15 Millionen Deutschen im Osten mit wohl drei Millionen Opfern in den Blick zu nehmen und daran zu erinnern. Die Ereignisse damals geschahen unter heute nicht mehr vorstellbaren chaotischen Zuständen, unvergleichbar größeren Dimensionen und unter noch unmenschlicheren Bedingungen als im aktuellen Krieg.

Doch unsere Medien schweigen sich aus oder relativieren, wie schon seit Jahrzehnten, wenn es um deutsche Opfer geht. Das Ziel dieses Vorgehens ist klar: Die bewusste Förderung der Ahnungslosigkeit der jüngeren Generation nach dem bewährten Grundsatz, dass nicht geschehen ist, worüber nicht berichtet wird.

Dabei ist es doch besonders für diese Generation wichtig, mehr über den Krieg gegen die deutsche Zivilbevölkerung ab 1945 und mehr über die völlige Rechtlosigkeit unserer Landsleute damals zu erfahren. Hier wäre es besonders Aufgabe des Bundes der Vertriebenen, seine Stimme hörbar zu erheben.

Werner Blietz, Goch






Folgen einer Abhängigkeit

Zu: Folgen einer Zeitenwende (Nr. 10)

Die angekündigte „Zeitenwende“ gleicht einer Öffnung der „Büchse der Pandora“. Mit Sanktionen gegen Russland und Waffenlieferungen an die kriegsführende Partei Ukraine sind wir im Sinne des Völkerrechts Kriegsteilnehmer gegen Russland. 

„Mit der Weigerung der Sicherheit für Russland hat Washington die Tür zum Krieg geöffnet“, so Paul Craig Roberts, ehemaliger Finanzminister unter der Regierung Reagans, US-Ökonom und Publizist am 14. Februar. Die zu diesem Zeitpunkt gemachten Aussagen dürften auch der Bundesregierung bekannt gewesen sein bei dem Konflikt, der jetzt als Stellvertreterkrieg Russland vs. USA zum Leid der ukrainischen Bevölkerung ausgetragen wird. 

Die mit der „Zeitenwende“ offenkundige Kriegsrhetorik und Hochrüstung gegenüber Russland ist ein Spiel mit dem Feuer, bei dem allein „Die Wiederaufnahme einer Angriffspolitik“ als Grund für eine Kriegshandlung gemäß UN-Charta gegeben ist. Hierzu dürften insbesondere auch die im Rahmen der Aufrüstung zu beschaffenden US-Kampfflugzeuge F-35 mit Trägerfähigkeit für Atomwaffen zählen, deren Teilhabe dem Sperrvertrag unterliegt. 

Die deutsche Sicherheitspolitik und Neuausrichtung der Bundeswehr im Rahmen der NATO, als verlängerter Arm der USA als Relikt des Kalten Krieges, gefährden im hohen Maße unser aller Sicherheit in Europa. Dazu war bereits vor Jahrzehnten aus einem Lexikon der DDR zu entnehmen: NATO, aggressiver Militärpakt zur Durchsetzung amerikanischer Hegemoniebestrebungen.

Dazu bleibt festzustellen, dass die USA im Zuge der Hegemoniebestrebungen an keinerlei Recht und Gesetz gebunden sind. Die eigentlichen Folgen der „Zeitenwende“ werden uns in Abhängigkeit der USA geschichtslos in sicherheitspolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht noch hart treffen.

Peter Westphal, Goslar






Überall nur Hass und Hetze 

Zu: Wollen oder können sie nicht? (Nr. 5)

Es entsetzten mich die einseitigen Berichterstattungen. Nach allgemeinem Verständnis wird Krieg immer von zwei Seiten geführt. Wir wissen, dass die NATO-Osterweiterung nicht den Abmachungen des Zwei-plus-Vier-Vertrages entspricht. Auch nicht dem Minsker-Vertrag von Februar 2015. Davon kann ich nirgends etwas lesen. Es wird vergessen gemacht.

Jetzt entsetzt mich die gewaltige Hetze gegen alles Russische. Wir erleben Hass und Hetze, Diskreditierung, Diskriminierung gegen russische Künstler und Sportler, egal ob Weltrang oder nicht; sowie Einfuhr- und Verkaufsverbot russischer Waren in noch nie dagewesener Form. Selbst Dostojewski ist ein „verbotener“ Schriftsteller. Das ist inhuman und wirft uns um 85 Jahre zurück. Das ist keine gute Welt mehr. Dieses System ist nach Karl Marx „der sterbende, faulende Kapitalismus“, das haben wir im Osten gelernt.Hans-Ulrich Kaßner, Bautzen

Dr. Oetkers Erfindung






Zu: Aufgeschnappt (Nr. 10)

Zum „Russischen Zupfkuchen“ haben wir über Jahre immer wieder russische Gäste und Stadtführer bei uns in der Gaststätte befragt. Und ebenfalls, als ich 2010 in Ebenrode war. Keiner der Befragten kannte diesen. Schließlich hatte ihn Dr. Oetker erfunden. Das muss so um 1995 gewesen sein. Es war noch D-Mark-Zeit. 

Heiko Höchst, Meißen