20.05.2024

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Folge 13-22 vom 01. April 2022 / Auswandern / Den Steuern und der Politik entgehen / Norbert Bartl, der selbst Erfahrungen als Auswanderer hat, gibt nützliche Tipps für Menschen, die ihr Glück woanders suchen wollen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-22 vom 01. April 2022

Auswandern
Den Steuern und der Politik entgehen
Norbert Bartl, der selbst Erfahrungen als Auswanderer hat, gibt nützliche Tipps für Menschen, die ihr Glück woanders suchen wollen
Wolfgang Kaufmann

Mittlerweile denkt jeder sechste Deutsche darüber nach, der Bundesrepublik den Rücken zu kehren. Insofern dürfte das Buch „Richtig auswandern und besser leben“ auf lebhaftes Interesse stoßen. Zumal der Verfasser Norbert Bartl weiß, wovon er schreibt. Der frühere Reporter der „Bild“-Zeitung wanderte selbst Anfang der 1990er Jahre erst nach Südeuropa und dann nach Südamerika aus. Der Grund hierfür ergibt sich aus dem Untertitel seines Werkes: „Wie Sie sich nie mehr über gierige Politiker und hohe Steuern ärgern“. Deshalb liegt der Schwerpunkt seiner Ausführungen auch auf der Vermeidung von Steuern durch die kluge Wahl des Auswanderungslandes. Ansonsten zielen viele Ratschläge Bartls auf den geschickten Umgang mit der Bürokratie.

Als „Top-Tipps für ein freies und preiswertes Leben“ empfiehlt er „Paraguay – wo es für fast alles eine Lösung gibt“ und „Georgien: Land für Unternehmer ohne Bock auf unsinnige Vorschriften“. Hierzu muss allerdings angemerkt werden, dass Paraguay inzwischen auch nicht mehr so frei ist wie noch vor einiger Zeit, und Georgien das Schicksal der Ukraine teilen und zum Kriegsschauplatz werden könnte.

Ähnlich verhält es sich mit den anderen Empfehlungen Bartls, welche unter anderem lauten: Nordzypern, Bolivien, Panama, Spanien, Portugal, Italien, Kroatien, Ungarn, Andorra, Rumänien, Norwegen, Türkei, Kanada, Jamaika, Costa Rica, Barbados, Dominikanische Republik, Thailand, Philippinen, Kambodscha, Laos und Marokko. Vielfach waren die Regierungen dieser Staaten während der Corona-Pandemie einem regelrechten Kontroll- und Regulierungsrausch erlegen wie beispielsweise Kanada und Panama. Außerdem hat sich die Weltlage derart verändert, dass so manches momentan noch attraktive Land über kurz oder lang dazu übergehen dürfte, seine Innen- und Wirtschaftspolitik auch für Einwanderer nachteilig zu ändern.

Andererseits sind wir in Deutschland mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo die Schmerzgrenze permanent überschritten wird: Jedes Mal, wenn man denkt, es geht nicht mehr schlimmer, verzapft die Politik weiteren Unfug. Vor diesem Hintergrund könnte Auswandern trotz allem bald die einzig noch verbleibende vernünftige Lösung sein. Und dann würde es sich auf jeden Fall lohnen, die ausführlichen Checklisten von Bartl zur Hand zu nehmen, um das optimale Zielland zu finden, Anfängerfehler zu vermeiden und auf endgültige Weise Abschied vom bundesdeutschen System zu nehmen. 

Norbert Bartl: „Richtig auswandern und besser leben. Wie Sie sich nie mehr über gierige Politiker und hohe Steuern ärgern“, Kopp Verlag, Rottenburg 2021, gebunden, 320 Seiten, 22,99 Euro