20.05.2024

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Folge 13-22 vom 01. April 2022 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-22 vom 01. April 2022

Stimmen zur Zeit

Der bekannte US-Diplomat und Autor der „Truman-Doktrin“ zur Eindämmung der Sowjet-Expansion nach dem Zweiten Weltkrieg, George F. Kennan (1904–2005) wagte in der „New York Times“ am 5. Februar 1997 eine Prophezeiung, wie sich die NATO-Osterweiterung auf die Entwicklung Russlands und Europas auswirken werde:

„Eine solche Entscheidung kann erwarten lassen, dass die nationalistischen, antiwestlichen und militaristischen Tendenzen in der Meinung Russlands entzündet werden; dass sie einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der Demokratie in Russland haben, dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zwischen Osten und Westen wiederherstellen und die russische Außenpolitik in Richtungen zwingen, die uns entschieden missfallen werden.“





Politikwissenschaftlerin Florence Gaub vom Institut der Europäischen Union für Sicherheitsstudien (EUISS), einer Denkfabrik der EU, beschreibt im Gespräch mit der „Welt“ (25. März), wie sich die Welt für die Deutschen verändert hat:

„Russland bringt eine Form des Krieges zurück, von der wir dachten, dass es sie nicht mehr gibt. Wir dachten, moderne Technologie ist die Antwort auf alles und dass im Krieg nicht mehr gestorben wird. Dem ist nicht so. Bürger sein heißt eben auch, sein Land und seine Werte zu verteidigen.“





Andreas Ross betrachtet Joe Bidens Forderung in Warschau, Wladimir Putin könne „nicht an der Macht bleiben“. In der „Frankfurter Allgemeinen“ (28. März) schreibt er:

„Dass das Weiße Haus den Präsidenten mit der Beteuerung korrigieren musste, Amerika strebe keinen Regimewechsel in Moskau an, ist mehr als peinlich. Biden hat Putin ein Propagandageschenk gemacht. Jede Bekundung, dem Westen gehe es um Demokratie und Völkerrecht, wird er mit Bidens ,Geständnis‘ parieren ... Erweckt Amerika den Anschein, in Washington werde entschieden, welcher Staatschef abgesetzt werde, dann ist das toxisch für seinen Führungsanspruch.“





René Pfister blickt im „Spiegel“ (26. März) kritisch auf Altkanzlerin Angela Merkels außenpolitische Hinterlassenschaft:

„Merkel hat erklärt, dass Europa auf eigenen Füßen stehen müsse – aber nie etwas dafür getan.“





Wort der Woche

„Alle schlechten CDU-Ergebnisse ... werden mit allem möglichen begründet, nur nicht mit dem Wirken der Frau, die alle Fäden in der Hand hielt, ganz so, als wäre sie immer noch sakrosankt.“

Peter Grimm wundert sich auf „Achgut.com“ (28. März) über die Reaktionen auf die Wahlniederlage des Merkelianers Tobias Hans im Saarland