19.05.2024

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Folge 14-22 vom 08. April 2022 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-22 vom 08. April 2022

Stimmen zur Zeit

US-Starökonom Jeffrey Sachs hat viele osteuropäische Länder in die Marktwirtschaft begleitet. In der „Welt“ (1. April) warnt er die Europäer nun vor den Schattenseiten amerikanischer Weltpolitik:

„Die USA lieben die Eskalation von Konflikten ... Biden hat in der Tat gesagt, dass wir uns für einen langen Konflikt wappnen sollen. Das ist eine schreckliche Idee. Ein langjähriger Kampf ... Die Ukraine darf nicht für Generationen ein Schlachtfeld werden. Ich weiß, wozu die USA fähig sind. Die US-Regierung kann jahrelang Waffen liefern, mit denen getötet und zerstört wird. Das haben die USA in Afghanistan getan, im Irak oder in Syrien ... Die Ukraine verdient Frieden. Dafür muss die Ukraine auch verstehen, dass sie keinen militärischen Sieg erringen wird. Die US-Regierung nährt diese Erwartung. Die USA feuern ihre Freunde an und lassen sie dann auf dem Schlachtfeld zurück.“





Der Historiker und PAZ-Autor Herfried Münkler sieht die Gefahr, dass Moskau und Minsk die EU-Länder mit der „Migrationswaffe“ bedrohen könnten. In „Focus online“ (30. März) sagt er:

„Die Ostgrenze von NATO und EU wird für lange Zeit eine unruhige, eine gefährdete Grenze bleiben. Im Kalten Krieg war es eine Grenze, an der die Emigration aus dem Ostblock mit Waffengewalt verhindert wurde. Zukünftig wird es eine Grenze sein, an der die westlichen Staaten eine von Putin oder Lukaschenko organisierte Massenmigration aus den Konflikt- und Elendsgebieten der Welt nach Europa hinein blockieren werden.“





Nikolas Busse fordert die Deutschen zu einem grundlegenden Umdenken in ihren außenpolitischen Konzepten auf. In der „Frankfurter Allgemeinen“ (30. März) schreibt er:

„Deutschland muss vor allem die Entwöhnung vom strategischen Denken überwinden ... Außenpolitik ist vor allem Außenpolitik, nicht Klimapolitik, Menschenrechtspolitik oder Frauenpolitik, nicht einmal Wirtschaftspolitik. Es geht um nationale Interessen, die Pflege von Bündnissen, die internationale Machtbalance. Und Sicherheit stellt man in erster Linie mithilfe militärischer Abschreckung her, nicht mit zivilem Krisenmanagement oder mit Entwicklungshilfe. Erst wenn die politische Klasse diese Selbstverständlichkeiten wieder verinnerlicht hat, wird man von einer Zeitenwende reden können.“





Wort der Woche

„Woran erkennt man Propaganda? Ganz einfach daran, dass jede um einen halben Millimeter vom Mainstream abweichende Meinung sofort als Beweis für Landesverrat gedeutet wird. Wer nicht unsere Sicht vertritt, arbeitet für den Feind!“

Roger Köppel in der Schweizer „Weltwoche“ vom 31. März