Bildwerke eines Satirikers
Stade – Das Kunsthaus Stade zeigt noch bis zum 6. Juni eine Retrospektive zum Werk des Malers, Zeichners und Komikers Heino Jaeger (1938–1997). Es ist die erste institutionelle Retrospektive seines bildkünstlerischen Werks und mit über 300 Arbeiten überraschend reich bestückt. Zumal man überzeugt gewesen war, dass ein Großteil seiner Arbeiten bei einem Atelierbrand verloren gegangen war. Doch durch Aufspüren von Werken bei Privatsammlern konnte man einen großen Teil zusammentragen. Jaegers Bilder kreisen um die Zurschaustellung des Alltäglichen und gleichzeitig die Infragestellung eines Normalzustandes, der er besonders in seinen Mischwesen Ausdruck verleiht. Seinen Zweifel am menschlichen Verstand macht er nicht minder mit den Kopfdarstellungen als hohle Maschinen deutlich. Wer Jaeger aus seinen satirischen Rundfunksendungen der 1960er und 70er Jahre kennt, findet in der Ausstellung eine bildhafte Ergänzung. Auch 25 Jahre nach seinem Tod ist seiner Erkenntnis, ein „Normal“ gibt es nicht, nichts hinzuzufügen. Info: www.museen-stade.deH. Sch.
