04.11.2024

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Folge 15-22 vom 14. April 2022 / Von Stralsund nach Hannover / Zeugen bäuerlichen Lebens aus der Steinzeit / Als Leihgaben in Niedersachsen– Nach Neugestaltung des Katharinenklosters Stralsund kehrt der Gingster Hortfund wieder zurück

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-22 vom 14. April 2022

Von Stralsund nach Hannover
Zeugen bäuerlichen Lebens aus der Steinzeit
Als Leihgaben in Niedersachsen– Nach Neugestaltung des Katharinenklosters Stralsund kehrt der Gingster Hortfund wieder zurück

Das Stralsund-Museum besitzt eine der größten und wertvollsten Museumssammlungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der Gingster Hortfund und die Axthacke von Steinhagen, zwei der wichtigsten Objekte aus der archäologischen Sammlung, wurden vor wenigen Tagen unter Aufsicht von Restauratorinnen mit einem Kunsttransport nach Hannover versendet. Die wertvollen Leihgaben sind nun im Landesmuseum der niedersächsischen Hauptstadt bis zum 28. August in der Sonderausstellung „Die Erfindung der Götter“ zu sehen. 

Die Schätze aus Stralsund beschreiben mit anderen bedeutenden steinzeitlichen Funden aus der Bretagne, den Niederlanden, Norddeutschland, Dänemark und Polen die Annäherung zwischen Jägern und Sammlern sowie zugezogenen Siedlern und Bauern. 

Mit der bäuerlichen Lebensweise stellten die Menschen in der Steinzeit die Weichen für unsere heutige Lebensweise. Weit vor der Erfindung der Schrift sind wir auf archäologische Funde angewiesen, um zu erfahren, wie zum Beispiel in den ersten bäuerlichen Gemeinschaften den Toten in Keramiktöpfen Proviant für den Weg ins Reich der Toten mitgegeben wurde. Die Axthacke von Steinhagen aus der Stralsunder Sammlung spielt eine wichtige Rolle, denn sie zählt zu den frühesten Nachweisen von Metallverarbeitung in Norddeutschland. 

Museumsdirektorin Maren Heun plant die Leihgaben bereits fest als Glanzlichter der neuen Dauerausstellung des Stralsunder Museum ein. „Wir werden die Objekte ab 2024, nach Abschluss der Sanierung des Katharinenklosters und der Neugestaltung der Ausstellungen, dauerhaft bei uns zeigen. Bis dahin unterstützen wir die Kollegen in Hannover gern dabei, diese spannende Zeit zu präsentieren.“

Info Vor 1937 wurden bei Torfarbeiten im Gingster Pastoratsmoor eine Pfahlbausiedlung aus dem Neolithikum gefunden. Man zog drei Meter lange spitze Stangen aus dem Moor, es wurden mehrere Gefäße und Scherben an Funden gesichert, Steinwerkzeuge wurden gefunden, aber nicht aufbewahrt. Die Gefäße aber waren sehr beachtenswert. Infos zur Ausstellung in Hannover im Internet unter: 

www.landesmuseum-hannover.de