20.05.2024

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Folge 16-22 vom 22. April 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-22 vom 22. April 2022

Leserforum

Hunde, die bellen, beißen

Zu: Wenn das Grauen zurückkehrt (Nr. 14)

Als am 22. Februar jemand zu mir sagte, Putin wird doch wohl nicht so blöd sein und mit dem Krieg anfangen, erwiderte ich zuversichtlich: Hunde, die bellen, beißen nicht. Leider mussten wir erfahren, dass Hunde, die bellen, doch beißen. 

Seit dieser Zeit geht es mir gesundheitlich nicht sehr gut, weil jetzt die ganzen Kriegserinnerungen hochgekommen sind und meine geliebte Mutti brutalst von russischen Soldaten vergewaltigt worden ist. Mutti hatte vor, sich am Baum zu erhängen. Worauf Oma und Opa Nakat sie mit Gewalt davon abgehalten haben. Sie schimpften: Du hast eine kleine Tochter, die dich braucht. Mutti nahm mich an die Hand und ging mit mir weg. Ich sagte zu ihr: Wenn ich ein Gewehr hätte, würde ich jeden Russen erschießen. Mutti erwiderte nur: Scht, Scht.

Später änderten sich die Zeiten und wir durften mit Erlaubnis der Russen in Seckenburg leben, mit eigener Versorgung. Mutti arbeitete auf Kolchosen und Sowchosen und auch in Litauen und kam nur alle paar Wochen mal nach Hause. Oma und Opa Nakat und ich lebten in Seckenburg, gegenüber von dem großen Tomatenfeld, das von Russen bewacht wurde. In der Nachbarschaft lebte eine Frau mit einem Jungen, mit dem ich viel Zeit verbrachte und viel Blödsinn machte. Gibt es diese Leute noch? Bitte melden.

Renate Preuß, Wurster Nordseeküste






Ungarns Appeasement

Zu: Ungarische Impressionen (Nr. 14)

Meinen Sie, Europa könne von Ungarn auch lernen, nicht nur keine Waffen an die Ukraine zu liefern, sondern auch keinen Transfer von Waffen – etwa von Waffen aus den USA – in die Ukraine zu erlauben? Sollte Europa von Ungarn lernen, sich damit das Wohlwollen von Putin zu erhalten und die von ihm ausgehende Gefahr zu mindern? Hat nicht Orbán gerade mit dieser „Sicherheitspolitik“ Wahlkampf gemacht? Putin hat das offensichtlich so verstanden.

Friedrich Gastell, Isernhagen






Ein Zu vorschnelles Urteil?

Zu: Das Grauen von Butscha und die Frage nach den Konsequenzen (Nr. 14)

Der Autor urteilt hinsichtlich der Vorgänge meines Erachtens vorschnell und leichtfertig, wenn er allein Russland die Verantwortung für die Toten von Butscha zuweist. Nach dem britischen Politiker Lord Arthur Ponsonby ist bekanntlich das erste Opfer im Krieg immer die Wahrheit. Was sollte es für einen Sinn machen, wenn Russland nach Ankündigung seines Rückzuges aus Butscha noch schnell ein Massaker anrichtet?

Gerade wir Deutsche sollten uns im Übrigen mit Urteilen zurückhalten, war es doch der deutsche Oberst Klein, der 2009 in dem völlig sinn- und erfolglosen Bundeswehreinsatz in Afghanistan den Befehl zu Bombenabwürfen in Kundus gab, die 140 Zivilisten töteten. Mir ist nicht erinnerlich, dass damals Russland Sanktionen gegen Deutschland oder Waffenlieferungen an die Taliban gefordert hätte.

Lars Rosinsky, Kassel






kein Vernichtungskrieg?

Zu: Das Grauen von Butscha und die Frage nach den Konsequenzen (Nr. 14)

Ihre Zeitung kommt hier zu dem Schluss, dass es sich bei den Bildern aus Butscha um ein „groß angelegtes russisches Kriegsverbrechen handelt – um Szenen eines Vernichtungskrieges“, ohne die genaueren Untersuchungen abzuwarten.

Der geschichtliche Rückblick lehrt uns, dass solche Meldungen meistens gezielte Kriegspropaganda sind. Ich erinnere daran, dass die deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg von den Westmächten beschuldigt wurden, kleinen Kindern in Belgien die Hände abzuhacken, den irakischen Soldaten wurde unterstellt, sie hätten in kuweitischen Kinderkrankenhäusern Massaker verübt, den Serben wurde im Kosovokonflikt unterstellt, sie hätten Völkermord begangen. Im Nachhinein erwiesen sich alle diese Meldungen als komplette Propaganda-Lügen.

Von dem Krieg Russlands gegen die Ukraine von einem Vernichtungskrieg zu sprechen, ist nicht angemessen. Vernichtungskriege dienen der Ausrottung eines ganzen Volkes, etwa der Krieg von Lord Custer mit seiner US-Kavallerie gegen diverse Indianerstämme. Der Ukrainekrieg hat bislang vergleichsweise sehr wenige zivile Opfer gefordert. 

Hartmut Issmer, Erlensee






Freihandelszone als Lösung

Zu: Löst die Bremse! (Nr. 11)

Der Kommentar informiert gut verständlich und richtig über die Ausbeutung unseres Landes durch die EU. Das Ergebnis der Betrachtung teile ich jedoch nicht. Es gibt nicht den „einzigen Ausweg“, Schulden zu machen wie etliche andere EU-Länder, um der Ausbeutung zu entgehen, sondern eine bessere Lösung. Diese besteht im Ausscheiden der Bundesrepublik aus der Europäischen Union und der Befreiung vom Euro. 

Als Ersatz für Europa sollte eine Freihandelszone gewählt werden. Diese hätte für die Mitgliedsländer neben der Zollfreiheit untereinander den Vorteil, dass kein Land aus Brüssel oder vom Europäischer Gerichtshof herumkommandiert werden könnte. Jedes Land hätte die Möglichkeit, seine Angelegenheiten im Innern selbstständig zu regeln und eine eigene Währung zu haben sowie eine eigene Wirtschaftspolitik zu betreiben. 

Für Deutschland könnte eine neue Deutsche Mark mit Golddeckung gewählt werden, um der Inflation Herr zu werden. Die Deutsche Bundesbank, die von Weisungen der Europäischen Zentralbank (EZB) befreit wäre, könnte wieder eine ordentliche Währungspolitik für Deutschland betreiben, um insbesondere die zerstörerische Null-Zins-Politik der EZB sofort zu beenden und die übrige Währungspolitik bevorzugt an deutschen Interessen auszurichten. 

Die Freihandelszone bietet für alle Länder die Sicherheit, nicht direkt oder indirekt für die Schulden anderer Länder haften zu müssen. Das TARGET-System wäre überflüssig. Aufgrund dieses Systems und der Feigheit der deutschen Politiker, die erforderliche Korrektur des Systems zu verlangen, hat unser Land viele Milliarden an Forderungen gegenüber anderen EU-Ländern. Es sind „faule“ Forderungen, die in jeder ordentlichen Handelsbilanz längst abgeschrieben wären. Die positiven TARGET-Salden unseres Landes (die Forderungen) stellen „stille Verluste“ zulasten unserer Zukunft dar.

Zusammenfassung: Die Freihandelszone bietet für die Länder Europas mehr Vorteile als die EU. Die Politiker müssen sie umgehend einrichten!

Benno Koch, Harsefeld 






Teurer „Stoßdämpfer“

Zu: Blauäugig neben dem Pulverfass (Nr. 14)

Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner verkünden einen wirtschaftspolitischen Stoßdämpfer, mit dem Härten abgefedert und Strukturbrüche verhindert werden sollen. Der „Stoßdämpfer“ hält fünf Milliarden Euro für direkte Zuschüsse bereit, der Rest sind Kredite, Bürgschaften und Liquiditätsbeihilfen, die nochmals über 100 Milliarden Euro ausmachen. Das alles gibt es aber nicht umsonst. Es ist ein weiterer großer Schluck aus der Pulle, die die Ampelkoalition vom Start weg geöffnet hat: 60 Milliarden für einen Klimafonds, 100 Milliarden für ein „Sondervermögen Bundeswehr“, 30 Milliarden für ein Energie- und Entlastungspaket sowie weitere Milliarden für Flüchtlingshilfen. Dadurch steigt die Staatsverschuldung in dem – noch – reichen Deutschland rasant. 

Jürgen Frick, Dessau-Rosslau