20.05.2024

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Folge 17-22 vom 29. April 2022 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-22 vom 29. April 2022

Meldungen

Warnung vor Überforderung 

London – Geschäftsführer von britischen Versorgern warnen davor, dass eine große Zahl von Kunden in Großbritannien durch steigende Energiekosten in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnten. Vor einem Ausschuss des britischen Parlaments sprachen die Wirtschaftsvertreter von Signalen, dass eine alarmierende Zahl von Kunden Probleme habe, ihre Energierechnungen zu bezahlen. Michael Lewis, Chef von E.ON UK, erklärte vor dem Parlamentsausschuss, dass eine signifikante Zahl von Menschen in Großbritannien in eine Energiearmut und als Folge in eine Überschuldung rutschen werde. Keith Anderson, Geschäftsführer von ScottishPower, warnte insbesondere vor einer Verschärfung der Lage im Herbst. Auch Chris O’Shea, Chef des größten britischen Energieversorgers Centrica Plc, prognostizierte für den Oktober eine Verschlimmerung der Lage der Kunden, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden.N.H.





Die Ukraine kritisiert Shell

London/Riga – Vertreter der ukrainischen Regierung werfen dem Ölkonzern Shell vor, mit „Buchhaltungstricks“ zu verschleiern, dass das Unternehmen weiterhin mit russischem Öl handelt. Shell hatte Ende Februar, vier Tage nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine, einen Rückzug von seinen Partnerprojekten mit Gazprom angekündigt. Anfang März erklärte der Konzern zudem, kein Öl und Gas aus Russland mehr kaufen zu wollen. Die Ukraine wirft Shell nun ganz konkret vor, auf dem sogenannten Spotmarkt weiterhin russische Raffinerieprodukte wie Diesel zu kaufen und mit Lieferungen anderer Herkunft zu mischen. Da solche Geschäfte über den lettischen Hafen Windau (Ventspils) abgewickelt werden, bezeichnen Händler auf dem internationalen Ölmarkt die Produkte, die bis zu 49 Prozent aus russischen Zulieferungen bestehen, mittlerweile als „Latvian blend“ (lettischen Verschnitt).N.H.





Ungleiche Behandlung

Moskau/Washington – Der stellvertretende Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Michail Popow, hat den USA vorgeworfen, bei den Sanktionen Druck auf die Europäer auszuüben, selbst aber am Import russischen Rohöls festzuhalten und den Bezug sogar ausgeweitet zu haben. In einem Interview mit der Tageszeitung „Komsomolskaja Prawda“ hat Popow Anfang April erklärt, dass die russischen Rohöllieferungen in die USA binnen einer Woche um 43 Prozent auf 100.000 Barrel täglich angestiegen seien. Popow wies zudem darauf hin, dass die US-Regierung trotz der Sanktionen US-amerikanischen Unternehmen weiterhin die Einfuhr von russischem Mineraldüngern erlaubt, indem diese als „wesentliche Güter“ deklariert wurden und somit als Ausnahme behandelt werden. Wie Popow in dem Interview erklärte, erlaubt die US-Regierung den Europäern nicht, für sich analoge Maßnahmen zu ergreifen.

N.H.