Es ist ein Hammerschlag: Multimilliardär Elon Musk (Tesla, Space-X) kauft die Kurznachrichten-Plattform Twitter. Deutsche Leitmedien beunruhigt das. Die „Welt“ moniert, dass sich „der Neo-Feudalismus als Schutzherr der Freiheit präsentiert“. Also, dass ein einzelner Mann zu viel Macht bekommt. Hinsichtlich des „Menschenfreundes“ George Soros mit seinem überaus einflussreichen globalen Netzwerk hört man solche Bedenken eher selten.

Die „Süddeutsche Zeitung“ wird schon deutlicher, was die Kritiker von Musks Twitter-Übernahme wirklich umtreibt, nämlich, „dass die ungebremste Redefreiheit in sozialen Medien auch viel Schaden angerichtet hat“. Der Star-Unternehmer hatte einen radikalen Kurswechsel angekündigt, als er versprach: „Ich hoffe, dass selbst meine schlimmsten Kritiker auf Twitter bleiben, denn das bedeutet Meinungsfreiheit.“ Bislang hat sich Twitter eher als linksgrüner Zensor betätigt, abweichende Meinungen beispielsweise zu Klima oder Corona rabiat gesperrt und den Ex-US-Präsidenten Trump sogar auf Lebenszeit ausgeschlossen. Die Konzernlenker betrieben „Cancel Culture“ in Reinkultur. Jetzt geht im Mainstream offenbar die Furcht um, dass sich das ändert.

Ob Musk sein Freiheitsversprechen einlöst, bleibt abzuwarten. Die säuerlichen Reaktionen in Hauptstrommedien aber lassen hoffen. Dazu kommt: Der Preis, den die Twitter-Aktionäre für die Zensurpraxis zahlen mussten, war hoch. Wer das Meinungsspektrum einer solchen Plattform immer mehr einengt, verliert Kunden – und dadurch viel Geld. Musk ist Unternehmer. Er bestreitet zwar, mit Twitter Geld verdienen zu wollen. Aber das dürfen wir getrost bezweifeln. So könnten sich im besten Falle Freiheits- und Unternehmergeist auf konstruktive Weise ergänzen – könnten! Ob es wird, werden wir sehen.