20.05.2024

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Folge 17-22 vom 29. April 2022 / Festival / Mehr Schubert geht kaum / Im Vorarlberg beginnt die vom Opernsänger Hermann Prey ins Leben gerufene Schubertiade 2022

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-22 vom 29. April 2022

Festival
Mehr Schubert geht kaum
Im Vorarlberg beginnt die vom Opernsänger Hermann Prey ins Leben gerufene Schubertiade 2022
H. Tews

Ein Pech, dass „Schubertiade“ kein markenrechtlich geschützter Begriff ist. So aber kann jeder, der ein paar Werke von Franz Schubert zur Aufführung bringt, zur Schubertiade aufrufen. Das geschah noch zu Lebzeiten des Komponisten, als man seine Kammermusik im privaten Rahmen als Hauskonzerte vorstellte.

Inzwischen hat sich der Rahmen in größere Festival-Formate erweitert. Jährliche Schubertiaden gibt es in Ettlingen, auf Schloss Eyb in Dörzbach, in Schnackenburg an der Elbe, im Schweizer Biel oder in Vilabertran bei Barcelona. Und natürlich darf Österreich, das Geburtsland des Komponisten, nicht fehlen. Mit der Ende dieses Monats im Vorarlberg startenden Schubertiade findet die wohl größte Veranstaltungsreihe statt, in der ausschließlich Schubert-Werke gespielt werden. Bis zum 9. Oktober laufen in Hohenems und Schwarzenberg zahlreiche Kammerkonzerte und Liederabende.

Ein Festival für Franz Schubert – ihm den gebührenden Platz neben Mozart und Beethoven einzuräumen, das war Idee und Zielsetzung der ersten Schubertiade, die 1976 der Opernsänger Hermann Prey in Hohenems ins Leben gerufen hat. Damit avancierte die kleine Stadt im Vorarlberg zu einem der bekanntesten Festspielorte des Landes. Heute ist die Schubertiade mit rund 80 Veranstaltungen und 35.000 Besuchern jährlich das renommierteste Schubert-Festival weltweit. Nirgendwo sonst steht innerhalb kurzer Zeit eine derart große Anzahl von Liederabenden mit den besten Interpreten der Welt auf dem Programm. Kammerkonzerte und Klavierabende bilden einen weiteren Schwerpunkt. 

Ergänzend zu den Konzerten lädt die Schubertiade auch zum Besuch des Schubertiade-Quartiers in Hohenems, dessen Museen Franz Schubert, großen Interpreten aus dem Bereich der Klassischen Musik sowie der bedeutenden Kulturgeschichte von Hohenems und altem Handwerk gewidmet sind. Neben dem Franz-Schubert-Museum und einem Schubertiade-Museum finden sich in enger Nachbarschaft auch ein Museum über die aus der Provinz Posen stammende, große Opernsängerin Elisabeth Schwarzkopf sowie ein weiteres über ihren Ehemann Walter Legge, einem Schallplattenproduzenten. Im Letzteren ist darüber hinaus ein Raum dem Autor Stefan Zweig gewidmet. Noch mehr Literatur findet sich in einem Nibelungen-Museum, das nicht nur Richard Wagners Opern-Tetralogie zum Thema hat. So viel Kultur auf engstem Raum wie in Hohenems findet man selten. Und so viel Schubert erst recht nicht.

Schubertiade Schweizer Straße 1, A-6845 Hohenems, Telefon: 0043 / (0)5576-72091. Das vollständige Programm und Kartenbuchungen im Internet unter www.schubertiade.at