Was waren das für Zeiten, als man entspannt über die Scrabble-Szene in Loriots Film „Ödipussi“ lachen konnte. Tante Mechthilds Wortkreation „Hundnase“ wird zurückgewiesen und über ihren Versuch, ersatzweise „Schwanzhund“ durchzusetzen, entbrennt ein veritabler Streit. Eher angespannt gibt sich der Spielehersteller Mattel, der nun allen Ernstes den Scrabble-Genderstern einführt. Mittels des neuen Steins „*IN“ solle Gendern „spielerisch leicht gelernt“ werden und entsprechend „in den täglichen Sprachgebrauch übergehen“. Es sei „ein sichtbares Zeichen dafür, dass sich die Spielregeln in der Gesellschaft verändert haben“. Wer ein – altes – Spiel besitzt und auf der Höhe der Zeit sein will, kann sich den „*IN“-Stein bei Mattel kostenlos bestellen, auch die Spielanleitung ist umformuliert. Und wer den Stein einsetzt, bekommt 10 Punkte – ein Wert, den sonst nur die Buchstaben Q und Y haben. Tante Mechthild hätte es mit ihrem ganzen „Schwanzhund“ lediglich auf 57 Punkte gebracht. E.L.