Das Fachblatt „PR Week“, nach eigenen Angaben weltweit das führende Medium der Branche, geht von 150 PR-Agenturen und Beratern aus, die sich nach dem Einmarsch russischer Truppen der Ukraine zur Verfügung gestellt haben. Trotz dieser geballten Unterstützung für die Ukraine haben sich in der internationalen Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Wochen gleich mehrere schwere Pannen ereignet.
Bei seinen Videoansprachen an ausländische Parlamente zieht der
ukrainische Präsident Selenskyj regelmäßig historische Parallelen. Bei der Ansprache an das israelische Parlament verstieg sich Selenskyj allerdings zu einem Vergleich des russischen Angriffskriegs mit dem Holocaust an den Juden. Israels Regierungschef Naftali Bennet äußerte als Reaktion zwar Verständnis dafür, dass Selenskyj als Präsident „um das Überleben seines Landes kämpft“. Den Holocaust-Vergleich bezeichnete Bennet allerdings als „unangebracht“. Die Gedenkstätte Yad Vashem kritisierte Selenskyjs Anspielung wesentlich schärfer als eine der unverantwortlichen Äußerungen, welche die historischen Fakten des Holocausts trivialisieren.
Bei der übertragenen Rede des
ukrainischen Präsidenten in das griechische Parlament kam es am 7. April sogar zu einem Eklat. Zum Teil blieben Abgeordnete der Rede Selenskyjs von vornherein fern, andere verließen während der Übertragung demonstrativ das Plenum. Applaus für Selenskyj gab es fast nur von den Abgeordneten der Regierungspartei Nea Dimokratia, während die Opposition empört reagierte.
Grund war die Videoeinblendung zweier griechisch sprechender Mitglieder des Regiments Asow. Nach Medienberichten zur Lage der griechischen Minderheit in der Hafenstadt Mariupol und Erlebnisberichten von Flüchtlingen steht der Name des auf Seiten der Ukraine kämpfenden paramilitärischen Freiwilligenbataillons, dessen Symbol die Wolfsangel ist, in Griechenland für Neonazismus.N.H.