28.03.2024

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Folge 18-22 vom 06. Mai 2022 / Kolumne / Nicht jammern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-22 vom 06. Mai 2022

Kolumne
Nicht jammern
Theo Maass

Putin führt Krieg in der Ukraine. Die Berliner Grünen und ihnen zugeneigte NGOs führen hingegen Krieg in Berlin gegen 1,24 Millionen Besitzer eines Pkw in der Hauptstadt. Deren Zahl steigt übrigens. Rund 7100 mehr Automobilisten zählt die Statistik im Vergleich zum Vorjahr. Umfragen zeigen, eine Mehrheit der Berliner wünscht einen Weiterbau der Stadtautobahn. Die meisten Berliner stellen sich zudem gegen eine Reduzierung von Parkplatzflächen. 

Durch den Bezirk Steglitz-Zehlendorf verläuft eine breite Straße, die ursprünglich aus der Zufahrt einer amerikanischen Panzerkaserne entstand. Rechts und links ist sie bereits von großzügigen Fuß- und Radwegen gesäumt. Dessen ungeachtet wurde auf der Straße noch ein extra breiter Radweg von der Fahrbahn abgeteilt. Der Bezirk Mitte plant, die Friedrichstraße dauerhaft autofrei zu machen. Anwohner, Gastronomen und Geschäftsleute sträuben sich dagegen. 

Die Durchgangsverkehrsstraße Kant- und Budapester Straße in Charlottenburg soll eine Busspur bekommen – der unausgesprochene Grund: die Parkplätze dort kommen dann weg. Der Sprecher der Senatsverkehrsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Jan Thomsen, jubelt: „Der Parkraum entfällt damit auf diesem Abschnitt.“ 

Das ist für heute. Morgen ist ja auch noch ein Tag, an dem man sich neue Busspuren ausdenken kann. Der Trost: Wenn der Bürger es will, kommt das alles ganz schnell wieder weg. Einige Eimer schwarze Farbe und Seitenschneider zur Demontage der Verkehrszeichen würden ausreichen, um diesem Unfug ein Ende zu bereiten. Die Berliner, die den drei jetzt regierenden Parteien die Stimme gegeben haben, sollten sich also fest an die eigene Nase fassen. Insbesondere den Beteuerungen der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), sie werde nach der Wahl vieles anders machen, sollte im Gedächtnis derjenigen bleiben, die jetzt jammern.