Neben den Themen, die vor allem die Deutsche Minderheit betreffen, darf man den Krieg in der Ukraine nicht vergessen. Darüber, welche Auswirkung die Ukrainekrise auf das südliche Ostpreu-ßen hat, berichtete der Repräsentant des Verbindungsbüros der Landsmannschaft Ostpreußen in Allenstein, Damian Wierzchowski.
In ganz Europa gibt es zirka fünf Millionen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, darunter über zwei Millionen in Polen und über 300.000 Menschen in der Bundesrepublik Deutschland. Die Kinder und deren Mütter erhalten vom polnischen Staat weitreichende Hilfen. Das Sondergesetz gibt ihnen viele Rechte. Mit der Vergabe der polnischen Sozialversicherungsnummer „PESEL“ wurde ihnen der Zugang zum Arbeitsmarkt, zum Gesundheitssystem und zu Sozialleistungen gewährt.
Die Schulaufsichtsbehörde von Ermland und Masuren verkündete am 22. April dieses Jahres, dass man in 60 Schulen Vorbereitungsklassen eröffnet habe. Die Kinder werden dort neben anderen Schulfächern sechs Unterrichtsstunden Polnisch pro Woche besuchen.
Schulen sind gut vorbereitet
Der Einfluss von ukrainischen Flüchtlingen wird in der nahen Zukunft auch Auswirkungen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen in der Region zeitigen. Hier müssen die Polen lernen, mit Menschen, die andere Erfahrungen gemacht haben, zusammenzuleben. Aus eigener Erfahrung erzählte Irena Wissuwa, wie das Zusammenleben mit einer ukrainischen Familie aussieht. Auch in dem Hotel, in dem die Arbeitstagung stattfand, haben über 100 Flüchtlinge eine Unterkunft gefunden.
Am zweiten Tag der Arbeitstagung gab Heinrich Hoch, der Vorsitzende des ostpreußischen Dachverbandes, eine umfangreiche Einführung in das Thema „Strukturen und Nachfolgeproblematik der deutschen Vereine am Beispiel des DV Osterode“. Im Anschluss berichtete Ulf Püstow über die Bruderhilfe der Landsmannschaft Ostpreußen.
Zum Abschluss der Veranstaltung präsentierte Damian Wierzchowski den Veranstaltungskalender der LO-Repräsentanz in Allenstein. Das Sommerfest findet am 25. Juni dieses Jahres in Hohenstein statt. Eine Woche später, vom 1. bis zum 3. Juli, ist die Sommerolympiade der deutschen Jugend in Ermland und Masuren in Osterode geplant. Wenn die Situation es zulässt, werden noch weitere Veranstaltungen organisiert, etwa das beliebte Volkstanzseminar für Kinder und Jugendliche im Herbst.EB