23.04.2024

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Folge 19-22 vom 13. Mai 2022 / Kulturzentrum Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-22 vom 13. Mai 2022

Kulturzentrum Ostpreußen

Burgen im Deutschordensstaat Preußen Die Sonderausstellung stellt die Burgen vor, welche die Basis der administrativen Strukturen des Deutschordensstaates in Preußen bildeten. Die Deutschordensritter sowie die Bischöfe und Geistlichen hatten das erworbene Land mit einer Kette von Ziegelsteinburgen gesichert und damals ein in Europa einzigartiges Befestigungssystem geschaffen. Diese imponierenden Bauwerke fungierten als Regierungs-, Verwaltungs-, Militär- und Wirtschaftszentren. Die größten und wichtigsten von ihnen, die Komtursburgen, waren Sitze von Ordenskonventen.

Die Spitze der Ordensritter bestimmte über die Form und Größe der Befestigungen. Sie waren nach spezifischen Architekturtypen errichtet, die dem Rang und der Machtkompetenz der dort verweilenden Amtsinhaber – Komture, Vögte, Pfleger, Kämmerer sowie Bischofs- und Kapitelverwalter – entsprachen. Dieser durchdachte Verwaltungsapparat erlaubte eine sehr effiziente Führung und Bewirtschaftung des Landes sowie den Schutz der erworbenen Gebiete. Innerhalb von über 150 Jahren (bis zur Schlacht bei Tannenberg 1410) entstand im Preußenland ein imposanter Staat, auf dessen Gebiet etwa 150 Burgen erbaut wurden, die als Fundament und als Machtsymbol des Deutschordenslandes galten.

Bemerkenswert war nicht nur das Ausmaß des Vorhabens selbst, sondern auch der Baustoff: überall sonst baute man in Stein, nur im Preußenland sind größtenteils Ziegel als Baumaterial verwendet worden. Am auffallendsten ist wohl das Aussehen dieser Bauten, die sehr schlicht und gleichzeitig einzigartig in Form und Konstruktion waren.

Diese Burgen sind in Europa als Zivilisations- und Kulturerscheinung einmalig und sie bilden ein einzigartiges Festungssystem des Spätmittelalters, das jedoch nach wie vor wenig bekannt ist. Wir hoffen, dass der hier dargestellte Komplex von Deutschordensburgen schon bald den ihm zustehenden Platz in der Kultur unseres Kontinents einnehmen kann und in die UNESCO-Liste des Welterbes eingetragen wird.

Die Ausstellung stellt 60 der wichtigsten Ordens-, Bischofs- und Kapitelburgen aus dem ganzen damaligen Deutschordensstaat Preußen im ursprünglichen und aktuellen Zustand vor.

In den Beschreibungen zu den entsprechenden Burgen werden neben der heutigen und damaligen Ortsbezeichnung auch der Architekturtyp der Burg, ihre Verwaltungsfunktion und der Rang der dort existierenden Ämter samt der erforderlichen Daten angegeben. Den Fotografien der Burgen sind Malerei-Rekonstruktionen zur Seite gestellt, die in der Art und Weise der mittelalterlichen Bildkunst erstellt und schon für das Buch „Burgen im Deutschordensstaat Preußen“ verwendet wurden.

Kulturzentrum Ostpreußen, Schloßstraße 9, 91792 Ellingen/Bayern, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, April bis September; 10 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, Oktober bis März, Telefon (09141) 86440, Fax (09141) 864414.