25.04.2024

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Folge 19-22 vom 13. Mai 2022 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-22 vom 13. Mai 2022

Leserforum

Voll gesellschaftsrelevant

Zu: Der Unvollendete (Nr. 17)

Auch ich gehörte als Studentin zu den Verblendeten, die damals Vorlesungen und Seminare zur Romantik boykottierten. „Nicht gesellschaftsrelevant“, lautete die Parole in der linken Studentenschaft. Das ging so weit, dass einzelne K-Gruppen sogar Veranstaltungen zur Romantik störten. Heute schäme ich mich für mein Verhalten. Und dieses um so mehr nach Ihrem wunderbaren Artikel über Novalis, der auf brillante Weise deutlich macht, wie gesellschaftsrelevant und revolutionär die (Früh-)Romantiker tatsächlich waren. Wer deren Werke nicht liest, bringt sich selbst um weitsichtige Erkenntnisse und Erlebnisse.

Veronika Diehl, Tübingen






die PAZ ist mir das wert

Zum Wochenrückblick: Olafs leere Trickkiste (Nr. 16)

Wenn jemand vom Tuten und Blasen keine Ahnung hat, dann ist er wirklich inkompetent, total ahnungslos oder beides gleichzeitig. Dieser Person bleibt naturgemäß gar nichts anderes übrig, als genau nun das zu machen, wovon er eben die „größte Nullahnung“ hat. Doch leider geht dieses Menschenkind auch manchmal in die Politik.

Falls dieser Politiker besonders inkompetent sein sollte, dann findet sich dieser Ahnungslose ratzfatz in einem Amt als Bundesminister wieder. Dieser Frischlings-Minister gibt in und vor aller Öffentlichkeit an, sich sofort in die Arbeit stürzen zu wollen, und schon hat sein „untergebenes Wahlvolk“ ein klitzekleines Problem. Nur, das dürfte wiederum diesen Menschen wahrscheinlich nicht die Bohne interessieren!

Ich kaufe mir die PAZ jede Woche im Zeitschriftenladen im Nürnberger Hauptbahnhof. Schon alleine „Der Wochenrückblick“ ist mir die 3,40 Euro wert.

Ihre schonungslose Generalabrechnung mit „Olaf(hustet) und seiner leeren Trickkiste“, da haben Sie alles, was auch mir „unter den Nägeln brennt“, angesprochen. Die restlichen „Mitmach-Medien“, würden solch eine Story nie im Leben, das heißt, nie und nimmer publizieren. Sie haben voll den Nagel auf den Kopf getroffen. Meinen herzlichen Dank dafür!

Klaus P. Jaworek, Büchenbach






Nato-Staaten vs. Russland

Zu: In eigener Sache – Die PAZ und Putins Krieg (Nr. 16)

Der Bezug auf Aktivitäten der NATO ist eine mühsame Flickschusterei. Die NATO ist ein Zweckbündnis für zumeist souveräne Mitgliedstaaten. Sie hat eine Satzung, keine Verfassung. Die Ukraine ist kein Mitglied, und trotzdem wenden die NATO-Staaten derzeit die gemäß Artikel 4 und 5 der Satzung vorgesehenen Maßnahmen für einen Krieg gegen ein Mitglied direkt oder „über Dritte“ an. Ein Wunder, dass Russland bisher keinen Krieg gegen die NATO führt.

An der Osterweiterung und dem Krieg in der Ukraine lässt sich musterhaft darstellen, welchen Wert Vereinbarungen mit den USA haben, wenn es darum geht, auf dem Weg zur Weltherrschaft voranzukommen – und wie viel Hirn, Herz und Rückgrat ihre Bündnispartner haben dürfen. Was der Westen für die USA praktiziert, ist weder durch das Völkerrecht noch irgendein Menschenrecht gedeckt.

Nicht nur die Deutschen sind durch den Zweiten Weltkrieg hart getroffen worden und leiden heute noch an den Folgen.

Manfred Voss, Oldendorf






Merkel bleibt unfehlbar 

Zu: Nicht einmal Angela Merkel ergreift noch Partei für Angela Merkel (Nr. 16)

Die deutsche Politik hat in den vergangenen Jahren im Umgang mit Putin teilweise schwere Fehler begangen. Den wirtschaftlichen Interessen wurde die geopolitische Sicherheit untergeordnet. Es begann im Jahre 2008, als insbesondere auf Betreiben der Bundeskanzlerin a. D. Angela Merkel der NATO-Beitritt der Ukraine verhindert wurde. Dem „lupenreinen Demokraten“ Putin wollte man die Stationierung von NATO-Truppen vor der eigenen Haustür nicht zumuten.

Ich bezweifle, dass Putin es gewagt hätte, die Ukraine 2014 und 2022 anzugreifen, wenn diese seitdem unter dem Schutzschirm der NATO gestanden hätte. Obwohl Putin spätestens mit dem Überfall auf die Krim im Jahr 2014 seine Maske fallen ließ, hat Merkel als Regierungs­chefin den Bau der Gas-Pipeline Nord 

Stream 2 kurz darauf durchgewunken und damit die Abhängigkeit Deutschlands vom russischen Gas zementiert.

Sie begründete ihre Entscheidung damit, dass es sich um ein „rein wirtschaftliches Projekt“ handele. Diese Aussage löste bei den EU-Partnern und den USA Kopfschütteln aus. 

Da der Ruf und das Image der ehemals „mächtigsten Frau der Welt“ unbedingt geschützt und vehement verteidigt werden muss, hat man sich für die Öffentlichkeit diverse „Bauernopfer‘ auserkoren. Die da wären: Gerhard Schröder, Sigmar Gabriel, Frank-Walter Steinmeier und allen voran Manuela Schwesig. Seltsamerweise alles Politiker der SPD, obwohl die SPD von 2005 bis 2021 nicht den Regierungschef stellte.

Keine Frage, Schwesigs Rückzug aus der Politik ist überfällig. Aber man kann ihr zugutehalten, dass sie in redlicher Absicht handelte. Denn ein Projekt, dass die „mächtigste und beliebteste Politikerin“ gutheißt, gilt es schließlich zu fördern.

Wer möchte sich da schon ausschließen, zumal damals eine überwältigende Mehrheit der Bürger Kanzlerin Merkel als ihre „Mutti“ auserkoren hatte und Kritik an ihr gesellschaftlich verpönt war. So etwas nennt man in der Umgangssprache „Herdentrieb“.

Die große Abhängigkeit vom russischen Gas hätte vermieden werden können, wenn man bereits vor elf Jahren, als der Beschluss gefasst wurde, aus der Kernenergie auszusteigen, konsequent in den Ausbau der Erneuerbaren Energien investiert hätte. Dieser wäre jedoch zwangsläufig mit höheren Energiekosten für die Bürger verbunden gewesen.

Stattdessen hat man sich von politischer Seite vom Gift des billigen russischen Gases abhängig gemacht und Putin Milliarden Euro in den Rachen geschoben, mit denen er seine hochmoderne Kriegsmaschinerie finanzieren konnte.

Alfred Kastner, Weiden






Das Erwachen wird kommen

ZU: „Wind ist eine begrenzte Ressource“ (Nr. 16)

Ob die alte Regierung oder die jetzige, eines trifft in jedem Fall zu: erst Handeln und dann (wenn überhaupt) überlegen, ob etwas geändert werden muss. Das ist aber eine Vorgehensweise, die nicht nur für die Energiepolitik zutrifft. Die Entscheidung im Jahr 2011 von Angela Merkel war ein Fehler genauso wie die Schließung der Kohlekraftwerke im „Hauruck-Verfahren“. Es gibt europäische Länder, die offen darüber kommunizieren, dass es Stromausfälle geben kann. In Deutschland ist auch das anders. 

Hier wird verschämt in der hintersten Ecke einer Zeitung so etwas erwähnt. Dann heißt es da weiter, dass man Strom aus anderen europäischen Nachbarländern zukaufen musste (wie von den so verhassten Atomkraftwerken). Da reiben sich mit Sicherheit einige die Hände. Aber das ist wie mit der Milch. Da gibt es Menschen in Deutschland, die auf die Frage, wo die Milch herkommt, mit „aus dem Supermarkt“ antworten, und der Strom kommt eben aus der Steckdose.

Alles, was mit der Entsorgung von 

E-Schrott zu tun hat, wird und wurde in unserem Land völlig ausgeblendet (zumindest von der Politik). Deutschland hat gewählt und das (Kosten-)Erwachen wird ganz schnell kommen. Dann wird der Strom aus der Steckdose noch teurer werden als er ohnehin schon ist. Aber in Deutschland muss man sich natürlich auch darin „meisterlich“ verhalten. 

Heinz-Peter Kröske, Hameln