20.04.2024

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Folge 19-22 vom 13. Mai 2022 / Stimmen zur Zeit

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-22 vom 13. Mai 2022

Stimmen zur Zeit

Oleg Radsinski, 1987 aus der Sowjetunion emigrierter Schriftsteller und heute Geschäftsführer des Putin-kritischen, Anfang März gegründeten Vereins „Wahres Russland“, zeichnet gegenüber „ntv“ (2. Mai) den Beginn von Russlands Weg in die Isolation nach:

„Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte der Westen eine Wahl. Er hätte Russland nicht als Nachfolger des Landes behandeln können, das den Kalten Krieg verloren hat. Daran sind auch die USA schuld, die in den 1990er-Jahren nicht die Gelegenheit nutzten, Russland in die Bruderschaft der Nationen aufzunehmen. Im Gegenteil, sie haben Moskau weggestoßen.“





Rolf J. Langhammer, Handelsexperte des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, weist im Gespräch mit dem Magazin „Wirtschaftswoche“ (9. Mai) auf brisante Nebeneffekte der Russlandsanktionen hin:

„Viele Länder, die früher Teil der Sowjetunion waren, hängen heute stark von der Wirtschaft in Russland ab ... Im ungünstigsten Fall destabilisiert der wirtschaftliche Niedergang Russlands die gesamte Region ... Unsere Forschungen zeigen, dass die USA am wenigsten leiden. Der wirtschaftliche Verlust in Amerika durch Sanktionen gegen Russland ist im Verhältnis zu dem Verlust, den die USA Russland zufügen, relativ gering.“





„Focus“-Chefredakteur Robert Schneider fragt sich in seinem Magazin vom 7. Mai, wann die Bundesregierung eigentlich in der Gegenwart ankommen will:

„Höchstpreise bei Energie, hohe Inflation, unattraktive Steuertarife und fehlgeleitete Investitionsanreize – es gäbe viel zu tun für den Anpack-Scholz aus dem Wahlkampf. Leider gewinnt man den Eindruck, dass die Ampel nach einem geopolitischen Tsunami weiter mit ihrem alten Navi auf Straßen und Brücken unterwegs ist, die es gar nicht mehr gibt.“





Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Übersterblichkeit in Schweden während der Corona-Pandemie nur halb so hoch gewesen wie in Deutschland. Daraus zieht Autor Pommes Leibowitz (Pseudonym?) auf „philosophia-perennis.com“ (9. Mai) den Schluss:

„Es war von Anfang an klar, dass der schwedische Weg zunächst höhere Todeszahlen zur Folge hat, langfristig aber viel schneller eine Grund-Immunisierung der Bevölkerung mit deutlich geringeren Erkrankungs- und Todeszahlen erreicht, während die meisten  Coronamaßnahmen diese notwendige Immunisierung sogar verhindern (wie selbst Drosten jüngst einräumte).“





Wort der Woche

„Wohlstand lässt sich nicht mit überbordenden Schulden sichern und mehren, sondern mit gutem Wirtschaften, Zukunftsinvestitionen und Vorsorge. Das gilt für eine Volkswirtschaft ebenso wie für jeden Einzelnen.“

Dorothea Siems erinnert in der „Welt“ vom 9. Mai an eine fast vergessene Grundweisheit